Search Result for Frank Schorneck

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Posted On Januar 19, 2011By Die Redaktion

Editorial, 19.01.2011

Liebes CULTurMAG-Publikum, willkommen zum Double-Feature von LitMag und MusikMag. Fritz J. Raddatz konfrontiert die Leser seiner Tagebücher der Jahre 1982–2001 mit einer vollen Ladung seiner Kreativität, seiner Fantasie, seinem Fleiß  – und der ganzen Zerrissenheit seiner Person. Wend Kässens hat die fast 1.000 Seiten durchmessen. Unsentimental, direkt, klar und dabei poetisch ist die Sprache von Angelika Reitzer und sie trifft damit in ihrem neuen Roman „direkt ins Hier und Jetzt“, lobt Senta Wagner. Weniger begeistert war Henrike Heiland von Sascha Lobos Debüt „Strohfeuer“, einem „Schelmenroman ohne Schelm“. Lucio Urtubia erzähltRead More
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Posted On Januar 19, 2011By Frank Schorneck

Nina Jäckle: Sevilla / Nai oder was wie so ist

Wenn Sprache (aus)wandert – Die 1966 geborene Nina Jäckle hat sich in ihren bisherigen Romanen zu Recht den Ruf einer Autorin erworben, die ein besonders feines Gespür für Melodie und Rhythmus ihrer Prosa hat, die Möglichkeiten der Sprache auslotet, ohne dabei manieriert zu klingen. Frank Schorneck über zwei Bücher von Jäckle, die sich den üblichen Kategorien entziehen. Die Ich-Erzählerin im Roman „Sevilla“ hat es in ebenjene spanische Metropole verschlagen. Ihr früheres Leben, ihren Namen hat sie hinter sich gelassen. Zwei Tüten voller Geld sind alles, was an früher erinnert. SieRead More

Posted On Dezember 22, 2010By Die Redaktion

LitMag-Highlights 2010

LitMag-Highlights 2010 – Das Jahr 2010 geht zu Ende und zumindest für viele von uns, bei CULTurMAG, war es ein sehr erreignisreiches. Zeit also für einen kleinen Rückblick und die Frage: Was war Ihr persönliches Kulturhighlight des Jahres? Christina Bacher Paul Auster hat seinen Roman „Mann im Dunkel“ David Grossmann gewidmet, dem israelischen Schriftsteller und Friedensaktivisten, dessen Sohn Uri 2006 bei den Libanon-Kämpfen ermordet wurde. Hauptfigur ist der 72-jährige Exliteraturkritiker und Journalist August Brill – auch er geplagt von Trauer und Schlaflosigkeit. In der Schwebe zwischen Wachen und Schlaf undRead More
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Posted On Dezember 15, 2010By Die Redaktion

Editorial, 15.12.10

willkommen zum Double-Feature von LitMag und MusikMag, wir freuen uns über den Start einer neuen Reihe: In der Action-Kolumne „Sachen machen“ probiert Isabel Bogdan in den nächsten Monaten einige skurrile, abseitige und abenteuerliche Dinge aus. Zum Auftakt macht sie für uns den Bootsführerschein …Read More
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Posted On Dezember 15, 2010By Frank Schorneck

Katharina Hartwell: Im Eisluftballon

Am Ende der Worte liegt ein Haus am See – Der Calwer Hermann-Hesse-Preis, mit dem herausragende Literaturzeitschriften ausgezeichnet werden, wurde in diesem Jahr an den poet verliehen. Erwachsen ist das Magazin aus dem Internetprojekt poetenladen, das erst seit 2005 existiert, aber die Literaturszene ungemein bereichert hat. Neben dem Magazin bringt der poetenladen-Verlag nun auch vermehrt Einzeltitel auf den Markt. Das gute Gespür aus der Magazinarbeit stellt das Team um Andreas Heidtmann auch hier unter Beweis. Noch druckfrisch ist Katharina Hartwells Erzählband „Im Eisluftballon“. Katharina Hartwell, geboren 1984 in Köln, studiertRead More
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Posted On Dezember 8, 2010By Die Redaktion

Editorial, 08.12.10

Liebes CULTurMAG-Publikum, willkommen zum heutigen Double-Feature von LitMag und MusikMag, wir haben ein volles Programm: Am 6.Dezember wurde Dave Brubeck 90 Jahre alt, Tina Manske gibt ein kleines Ständchen. Einmalig in der deutschen Verlagslandschaft sind die erzählten Hörbücher des supposé-Verlags. Gisela Trahms hat mit Verleger Klaus Sander über dessen „Forschungsarbeit im weiten Bezirk des Mündlichen“ gesprochen. Wir freuen uns über den Start einer Kooperation: CULTurMAG und das Literaturmagazin MACONDO präsentieren in Zukunft regelmäßig ausführliche Ausschnitte aus Lesungen interessanter Autoren. Die Reihe beginnt mit Melinda Nadj Abonji, die in diesem JahrRead More
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Posted On Dezember 8, 2010By Frank Schorneck

Live-Lesung: Melinda Nadj Abonji

Die Ton-Trägerin – Für ihren Auftritt anlässlich des Macondo-Festivals 2010 in Bochum hat die Buchpreisträgerin Melinda Nadj Abonji einen Ausschnitt aus ihrem Roman „Tauben fliegen auf“ gemeinsam mit dem Beatboxer Jurczok 1001 einstudiert. Der gleichmäßig schwingende Sprachfluss Abonjis wird zunächst dezent untermalt von Windhauch und fernem Eisenbahngeratter, auch die Violine unterstützt die Dramaturgie des Textes. Die Lesung wurde von Thomas Frank für den WDR mitgeschnitten; Macondo und CULTurMAG präsentieren exklusiv Auszüge aus der Veranstaltung. Melinda Nadj Abonji – Live (1) Während Deutschland sich angeblich abschafft, schafft die Schweiz demnächst aus,Read More
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Posted On März 11, 2010By Frank Schorneck

Roddy Doyle: Henry der Held

Brilliantes Werk über den irischen Befreiungskampf Als ob die grüne Insel nicht genügend einheimische Literaturnobelpreisträger vorzuweisen hätte, setzt die Irish Times Roddy Doyles neuen Romanhelden Henry Smart auf eine Stufe mit Oskar Matzerath. Doch zunächst beginnt Henry Smarts Geschichte auf einer ganz anderen Stufe: Auf einer bröckelnden Vortreppe im Dublin des beginnenden 20. Jahrhunderts – an seiner Seite die Mutter und über ihm der Nachthimmel, in dessen Sternen die Mutter Henrys tote Geschwister verkörpert sieht. Henry Smart – Sohn eines einbeinigen Türstehers und Auftragskillers – erzählt, wie seine Eltern sichRead More
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Posted On Oktober 19, 2009By Frank Schorneck

Zum Tod von Raymond Federman

Federman ohne Worte Am 6. Oktober ist der amerikanische Avantgarde-Autor Raymond Federman im Alter von 81 Jahren im kalifornischen San Diego gestorben. Macondo-Herausgeber Frank Schorneck nimmt Abschied. Lieber Ray, es war Dein Verleger Stefan Weidle, der mir als erster von Deinem Tod berichtete. Ich war darauf gefasst, ich hatte eine solche Nachricht erwartet – und dennoch traf mich der Schock tief. Im letzten Sommer, kurz nach Deinem 80. Geburtstag, warst Du unser Gast in Bochum, stelltest Deinen Prosaband Mein Körper in neun Teilen vor. Obwohl die Abhandlungen über Deine KörperteileRead More
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Posted On Februar 2, 2009By Frank Schorneck

Heinz Strunk: Fleckenteufel

Feuchtgebiete trockengelegt So, wie sich die Pornobranche bei ihren Filmtiteln gerne vom Blockbusterkino inspirieren lässt, provozieren auch literarische Bestseller immer wieder mal Parodien – man nehme z.B. den Herrn der Augenringe oder Barry Trotter. Diese zeichnen sich häufig durch eher slapstickhaften Haudraufhumor aus, der oft genug unter die Gürtellinie zielt. Dass es auch anders geht, zeigt Heinz Strunk. Von Frank Schorneck Fleckenteufel ist ein Buch, das sich durch Aufmachung und Marketing an einen der Megaseller des Jahres 2008 anlehnt: Als „Feuchtgebiete des Mannes“ bewirbt der Rowohlt Verlag den neuen RomanRead More
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Die Banalität des Alltags Der Roman „Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht“ erzählt die Lebensgeschichte einer Frau auf ungewöhnliche und originelle Weise. Allein für den Titel müsste man diesen Debütroman eigentlich schon lieben. Johanna Straub, 1970 in Hamburg geboren, lebt seit einigen Jahren als Schriftstellerin und Filmemacherin in Berlin, für die Kurzgeschichte Evolution erhielt sie 2005 den Debütpreis des Poetenladens. Großartig gelungen ist ihr in ihrem Roman vor allem das erste Kapitel. Bernd, Philippas zukünftiger Vater, wird auf dem Weg zur Entbindung von dem GefühlRead More
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Posted On August 20, 2007By Frank Schorneck

Emma Braslavsky: Aus dem Sinn

Vorwärts in die Vergangenheit Emma Braslavskis Roman ist äußerst vielschichtig, vor allem im Umgang mit dem stets von einem Hauch des Revisionismus umgebenen Thema Vertreibung. Ein Werk des Teufels – so urteilt der Erfurter Pfarrer, als 1969 die Domuhr explodiert und von den Ziffern ausgerechnet die Sieben verschwunden ist. Ein offenbar verwirrter junger Mann, barfuss und ohne Papiere, wird in der Nähe aufgefunden, doch ein Verhör erweist sich als vollkommen sinnlos. Der phantastisch anmutende Beginn des Debütromans der 1971 in Erfurt geborenen Emma Braslavski weckt Assoziationen zum Science Fiction-Klassiker ZurückRead More
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Posted On August 12, 2007By Frank Schorneck

Sigrid Behrens: Diskrete Momente

Theater im Kopf Sigrid Behrens bezeichnet sich bescheiden selbst als “Küken” inmitten der altehrwürdigen Autorengilde des Hanser-Verlages, doch mit diesem Debüt braucht sie sich hinter so mancher breiten Altautorenschulter nicht zu verstecken. Wenn man nachts durch die Straßen geht und der Blick auf ein beleuchtetes Fenster fällt, dann gibt es wohl kaum jemanden, der nicht versucht, einen kleinen Einblick zu erhalten in das, was sich dahinter verbirg – fremde Möbel, fremde Gegenstände, fremde Menschen, fremde Leben. Und wer hat sie sich nicht schon einmal ausgemalt, diese fremden Leben, die inRead More
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Posted On Januar 28, 2007By Frank Schorneck

Thorsten Palzhoff: Tasmon

Vom Suchen und Verschwinden Thorsten Palzhoff beweist in seinen Geschichten großes Talent für episches Erzählen in vielfältigen Stimmlagen. Als Debütant im Steidl-Verlag hatte man es im vergangenen Herbst nicht leicht. Neben der Grassschen Zwiebelhäutung hat kein Titel des renommierten Verlags so recht die Aufmerksamkeit der Feuilletons wecken können – erst recht kein Neuling. Neben der Herausforderung, aus diesem großen Schatten heraustreten zu müssen, geht der 1974 geborene Thorsten Palzhoff auch noch das Wagnis ein, mit drei auf den ersten Blick eher sperrig wirkenden Erzählungen zu debütieren. „Lewkin“, die erste derRead More
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Posted On Dezember 25, 2006By Frank Schorneck

Joachim Zelter: Schule der Arbeitslosen

Agenda 2016 Die Schule der Arbeitslosen ist eine bitterböse Satire mit einem großen Maß an Aktualität. Joachim Zelter liebt die Sprache – und die Sprache liebt ihn. Besonders eindrucksvoll stellt dies sein Roman Die Lieb-Haberin unter Beweis. Aus der Welt der Wörter heraus stürzt sich Zelter nun in seinem neuen Roman Schule der Arbeitslosen in die raue Arbeits- (bzw. Arbeitslosen-)Welt. Wir schreiben das Jahr 2016, für das Problem der Arbeitslosigkeit gibt es eine griffige Lösung: SPHERICON, ein „Maßnahme-Center“ zur Schulung von Arbeitslosen, untergebracht in einer stillgelegten Fabrik am Rand einesRead More
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Posted On Dezember 25, 2006By Frank Schorneck

Roberto Bolano: Der unerträgliche Gaucho

Borges’ Enkel Bolano ist ein wunderbares Plädoyer für die Kraft der Literatur gelungen und eine Bestandsaufnahme südamerikanischer Verhältnisse über die Literatur hinaus. Viel zu spät für den deutschsprachigen Markt entdeckt wurde der 1953 in Santiago de Chile geborene Roberto Bolano. Es war 1999, als der Verlag AntjeKunstmann erstmals eine deutsche Übersetzung dieses Autors auf den Markt brachte: Die Naziliteratur in Amerika ist eine Sammlung fiktiver Autorenbiographien, ein skurriles Panoptikum zwischen Borges und Perec, mit ebenso spielerischen wie bitteren Seitenhieben auf die politischen Verhältnisse in südamerikanischen Ländern. Es folgten mit SternRead More
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Posted On Dezember 17, 2006By Frank Schorneck

Gilbert Adair: Mord auf ffolkes Manor

Amusing, isn’t it? Mit dem Mord auf ffolkes Manor hat Adair eine glänzende Parodie auf den englischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie vorgelegt. Der 1944 in Edinburgh geborene Gilbert Adair ist in vielen Genres zu Hause. So hat er als Übersetzer George Perecs „e“-losen Roman La disparition unter dem Titel A void kongenial ins Englische übertragen. Seine Hommage an den französischen Film, Die Träumer, wurde von Bernardo Bertolucci erfolgreich verfilmt. Immer wieder jedoch zieht es Adair in die Nähe des Kriminalromans. Blindband oder Der Schlüssel zum Turm sindRead More
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Posted On Dezember 3, 2006By Frank Schorneck

Matias Grzegorczyk: Wenn du schläfst

Holzbein, sei wachsam Grzegorczyk spielt geschickt mit den Erwartungen des Lesers, dreht erst sehr zaghaft am Schräubchen der Emotionalität, um dem Leser schließlich einen desto heftigeren Tritt zu versetzen. Als „subtiler Krankenhaus-Thriller“ wird der Erstling des 1965 geborenen Matias Grzegorczyk beworben, ein Etikett, mit dem der Hamburger Autor eigentlich kaum einverstanden sein kann. Sicher, ein Großteil der Handlung spielt in einer Klinik und es kommt durchaus zu kriminellen Handlungen und bedrohlichen Situationen, doch letzten Endes ist der Psycho-Krieg, den sich zwei Bettnachbarn hier liefern, nur ein Teilaspekt einer sehr komplexenRead More
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Posted On Mai 2, 2006By Frank Schorneck

Clemens Meyer: Als wir träumten

East Side Story oder Fünf Freunde im Jugendknast Welch ein gewaltiges Debüt! Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle an der Saale, verlässt die Deckung des 100-Seiten-Erzählungsband-Musters deutschsprachiger Debüt-Autoren und wagt sich mit einem über 500 Seiten starken Roman in den Ring. „Als wir träumten“ ist eine gelungene Symbiose aus amerikanischer Erzähltradition und deutscher Komposition. Clemens Meyer gelingt es mit den ersten Sätzen, einen Sog zu erzeugen, der den Leser in die Geschichte hineinzieht, in den Abwärtsstrudel, der die Protagonisten erfasst und nicht mehr loslassen wird. Sein Rhythmus ist schnell, seinRead More
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Posted On April 17, 2006By Frank Schorneck

Roddy Doyle: Jazztime & Henry der Held

Der smarte Henry ist wieder da „Henry der Held“ – im Original durchaus mehrdeutiger „A Star called Henry“ betitelt – von Roddy Doyle gilt zweifellos als einer der bedeutendsten Romane irischer Gegenwartsliteratur. Mit „Jazztime“ ist nun die Fortsetzung erschienen, die fast am Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheitert. In „Henry der Held“ schildert Doyle in einer sinnlich-ausufernden Sprache die Jugend von Henry Smart, der als ein rosiger Prachtkerl inmitten von Hunger, Elend, Ratten und Dreck im Dublin des beginnenden 20. Jahrhunderts zur Welt kommt und im Alter von vierzehn Jahren amRead More
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Posted On März 20, 2006By Petra Vesper

John Irving im Gespräch

„Ich glaube nicht an Zufälle!“ Man muss sich John Irving als einen glücklichen Menschen vorstellen. Entspannt und aufgeräumt sitzt er im Salon des Wiener Edel-Hotels „Imperial“, um über seinen neuesten Roman „Bis ich dich finde“ zu sprechen. Der Schriftsteller John Irving im Gespräch mit Petra Vesper. Kein Wunder: Die Stadt an der Donau liegt dem US-Autor zu Füßen. Gerade sind anlässlich der Aktion „Eine Stadt, ein Buch“ 100.000 Exemplare seines Erstlings „Lasst die Bären los“ gratis verteilt worden. Die Freiexemplare seines Debüts, das in weiten Teilen in Wien spielt, warenRead More
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Posted On Dezember 12, 2005By Frank Schorneck

Kirsten Fuchs: Die Titanic und Herr Berg.

Ausgefuchster Erstling oder This is not a love song Gerne wird jungen deutschen Debütautoren vorgeworfen, dass sie sich mit ihren Texten kaum über den Tellerrand eigener Erfahrungen hinauswagen (der oft genug an den Grenzen diverser Berliner Stadtbezirke endet). Kirsten Fuchs siedelt ihren Erstling zwar ebenfalls in Berlin an, doch ist die Hauptstadt lediglich mehr oder weniger beliebige Kulisse, und kein tragendes Element der Handlung. „Die Titanic und Herr Berg“ erzählt von einer ungewöhnlichen, von Beginn an zum Scheitern verurteilten Beziehung: Da ist zum einen Tanja, so um die Zwanzig, mitRead More
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Posted On Januar 31, 2005By Frank Schorneck

Thomas Weiss: Schmitz

Etwas kommt dazwischen In „Schmitz“ erzählt Thomas Weiss von einem Hinterbliebenen, dessen Frau bei einem Flugzeugunglück über dem Bodensee ums Leben kam und den Auswirkungen, die ein solches Ereignis auf die Psyche hat. Thomas Weiss, 1964 in Stuttgart geboren und mittlerweile im obligatorischen Berlin lebend, hat sich in seinem Debütwerk der alltäglichen Katastrophe angenommen. Alltäglich wie der Name seines Helden „Schmitz“ sind die Unglücksfälle, die Mitmenschen unvermittelt aus dem Leben reißen, die Autounfälle, Motorradunfälle, Flugzeugabstürze, Unwetterkatastrophen, Erdbeben, Bombenattentate. Jemand verlässt das Haus auf dem Weg zur Arbeit oder in denRead More
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Posted On Januar 24, 2005By Frank Schorneck

Martin Amis: Yellow Dog

Ein dicker Hund Das Potential war da, doch zu einem gelungenen Roman hat es dieses Mal leider nicht gereicht: Martin Amis konnte in „Yellow dog“ seine vielen Ideen nicht zu einem in sich geschlossenen Werk verknüpfen. Der Ruf eines enfant terribles muss gepflegt werden – nicht zuletzt, weil sich mit diesem Prädikat so wunderbar werben lässt. Dem Waliser Martin Amis eilt der Ruf des Tabubrechers voraus und auch sein neuer Roman, „Yellow Dog“, bietet eine Menge Reibungsfläche der ein oder anderen Art: Hier bekommt die Pornobranche ebenso ihr Fett wegRead More
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Posted On Januar 24, 2005By Frank Schorneck

Peter Carey: Mein Leben als Fälschung

Jäger des verlorenen Gedichtbandes Die Grenzen zwischen Literatur und Realität lotet Peter Carey in seinem neuen Roman „Mein Leben als Fälschung“ aus, in dem ein fiktiver Autor von seinem Erfinder eine Identität einfordert. Wieder einmal hat der zweifache Booker-Prize-Gewinner Peter Carey eine historische Begebenheit als Anregung für einen wunderbaren, doppelbödigen Roman gewählt: Ein fiktiver Autor, dessen Enttarnung den Herausgeber eines Literaturmagazins bloßstellt und sogar vor Gericht bringt. Die wahre Geschichte, die sich 1944 in Australien zugetragen hat, dürfte dem europäischen Leser unbekannt sein, doch das schmälert in keinster Weise dasRead More
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Posted On Januar 17, 2005By Frank Schorneck

Jana Scheerer: Mein Vater, sein Schwein und ich

Schwein haben Aufwachsen in Absurdistan – so kommt einem das Debüt von Jana Scheerer „Mein Vater, sein Schwein und ich“ vor. Locker erzählt wird von absurden Familienkonflikten, die erst beim zweiten Lesen ihre wahre Problematik preisgeben. Der vielleicht ungewöhnlichste Lebenslauf der jüngeren deutschsprachigen Literatur wird uns von der 1978 in Bochum geborenen Jana Scheerer aufgetischt. „Roman“ steht auf dem Umschlag, womit uns der Verlag einen ebenso großen Bären aufbindet, wie ihn der Vater der Erzählerin am Tag ihrer Geburt gejagt haben will. Siebzehn Kapitel weist der vermeintliche Roman auf, siebzehnRead More