Posted On Juni 25, 2011By Christiane Geldmacher
Gewalt entziffern: Das bin doch nicht ich – Warum verlässt eine bürgerlich-mittelständische Frau mit allen Freiheiten ihren Mann nicht, der immer wieder gewalttätig wird? Das ist das zentrale Thema des Buches „Schattenfangen“ und die US-amerikanische Autorin gibt eine interessante Antwort darauf. Von Christiane Geldmacher. Irene America und Gil LaRose, beide US-Amerikaner mit indianischen Wurzeln, führen ein wohlhabend-bürgerliches Leben. Gil ist ein bekannter Maler (er gilt in Fachkreisen als der indianische Edward Hopper), Irene ist Kunsthistorikerin. Die beiden haben kluge, außergewöhnlich begabte Kinder, der ältere Sohn Florian will Physiker werden, seine
Read More Posted On April 6, 2011By Die Redaktion
Liebes CULTurMAG-Publikum, die Bilder der Naturkatastrophen in Japan und Haiti kennen wir alle. Sie sind schrecklich – aber auch schwer zu fassen, in der Konsequenz, die sie für die Betroffenen bedeuten. Hier kann die Literatur einen Mehrwert bieten: „Sie kann hinter die Kulissen der Zerstörungsszenarien blicken, kann beschreiben und ermessen, mit welcher Ur-Kraft so ein Erdbeben in der Seele der Menschen wütet, die sie erleben müssen“, schreibt Ulrich Noller in seiner Besprechung des klugen Buches „Und plötzlich tut sich der Boden auf“ von Yanick Lahens, einer lesenswerten Reflexion über das
Read More Posted On April 6, 2011By Die Redaktion
In diesem Jahr wäre Thomas Bernhard 80 Jahre alt geworden (siehe CULTurMAG-Glückwünsche hier und hier). Aus diesem Anlass sind eine ganze Reihe von Büchern erschienen, Christiane Geldmacher und Frank Göhre stellen zwei davon vor. Eine Scheußlichkeit mehr Thomas Bernhard hat, wie erst jetzt einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, in einer eisigen Winternacht des Jahres 1977, als Sechsundvierzigjähriger also und bereits als Prosa- und Theaterautor sowohl gefeiert wie geschmäht, nach einem bedrückenden Wirtshaus-Resteessen, bei dem allerdings reichlich Wein floss, mit seinem Gast, dem Autor und Literaturkritiker Peter Hamm, damals noch nicht
Read More Posted On Februar 12, 2011By Die Redaktion
Verehrtes CrimeMag-Publikum, wir freuen uns sehr, heute den südafrikanischen Schriftsteller Andrew Brown als CrimeMag-Autor begrüßen zu dürfen. Er gibt uns in seinem ersten Text einen kompakten Überblick über literarische Entwicklungen in seinem Land. Frank Göhre hat sich mit David Osborn anlässlich einer Neuveröffentlichung von dessen Klassiker „Jagdzeit“ beschäftigt. Lesen Sie heute den ersten Teil. Carlos muss diesmal gar nicht in die Sphären der Fiktion weilen, die Realität ist bizarr genug. Deswegen heute ein echter Mail-Wechsel. Der elfte Teil unseres Ketten- und Fortsetzungsromans „Ein ekelhafter Leichnam“ fällt heute kurz und makaber
Read More Posted On Februar 12, 2011By Die Redaktion
Bloody Chops – heute dargeboten von Christiane Geldmacher (CG), Frank Rumpel (rum), Anna Veronica Wutschel (AVW) und Friedemann Sprenger (Frisp) El Stoffo Grandioso (CG) Und wieder wurde von der Edition Phantasia ein monumental unerträgliches Buch von Rex Miller voll echtem Menschenhass, voll echter Mordlust und voll echtem Splatter veröffentlicht. Was allerdings – wie immer interessant gemacht von Rex Miller – von einer veritablen, da unvorhersehbaren Romanze konterkariert wird – und nicht zuletzt deswegen bis zum Schluss spannend bleibt. Der Plot: Das US-amerikanische Militär sucht Serienkiller für die Drecksarbeit: illegale Interventionen,
Read More Posted On Januar 12, 2011By Die Redaktion
Liebes CULTurMAG-Publikum, willkommen zum ersten Double-Feature von LitMag und MusikMag im Jahr 2011. Brigitte Helbling hat den Verlag „Walde + Graf“ besucht und stellt Ihnen das innovative Programm der Schweizer vor. Peter Münder hat eine Podiumsdiskussion zwischen Helmut Schmidt und dem ZEIT-Redakteur Theo Sommer verfolgt und Sommers Buch „Unser Schmidt. Der Staatsmann und Publizist“ gelesen. In der zweiten Folge unserer neuen Kolumne „Sachen machen – Isabel Bogdan probiert’s aus“ berichtet Isabel diesmal von ihrem Besuch in der Unsicht-Bar, einem Restaurant, in dem in absoluter Dunkelheit gegessen wird. Außerdem in unserem
Read More Posted On Januar 12, 2011By Christiane Geldmacher
Nach den Sternen greifen – Es ist eine heikle Sache, wenn man an den Anfang seines Debütromans das Zitat eines berühmten Autors setzt. Und dann gleich Franz Kafka. Sein „Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr. Dieser Punkt ist zu erreichen“ ist ein Klassiker, ganze Generationen von Schriftstellern haben das schon irgendwo mal gebracht. Damit legt man die Messlatte hoch. Kafkahoch. Von Christiane Geldmacher. Wir erinnern uns: Kafka ist einer der berühmtesten deutschsprachigen Schriftsteller. Okay, es gibt auch noch andere. Georg Büchner, Thomas Bernhard und Friedrich Hölderlin
Read More Posted On Dezember 22, 2010By Die Redaktion
LitMag-Highlights 2010 – Das Jahr 2010 geht zu Ende und zumindest für viele von uns, bei CULTurMAG, war es ein sehr erreignisreiches. Zeit also für einen kleinen Rückblick und die Frage: Was war Ihr persönliches Kulturhighlight des Jahres? Christina Bacher Paul Auster hat seinen Roman „Mann im Dunkel“ David Grossmann gewidmet, dem israelischen Schriftsteller und Friedensaktivisten, dessen Sohn Uri 2006 bei den Libanon-Kämpfen ermordet wurde. Hauptfigur ist der 72-jährige Exliteraturkritiker und Journalist August Brill – auch er geplagt von Trauer und Schlaflosigkeit. In der Schwebe zwischen Wachen und Schlaf und
Read More Posted On Dezember 1, 2010By Die Redaktion
Liebes CULTurMAG-Publikum, willkommen zur Mittwochsausgabe, dem Double-Feature von LitMag und MusikMag. Peter Münder mit einem (Neo)Klassiker-Check: Vor 50 Jahren schaffte der Dramatiker Harold Pinter seinen Durchbruch mit dem stilbildenden Stück „Der Hausmeister“. Christina Mohr hat sehr auf einen gelungenen Coup gehofft – aber leider ist die neue Platte von Take That einfach nur schlecht. Dorothee Elmiger hat mit ihrem preisgekrönten Debütroman „Einladung an die Waghalsigen“ für Aufsehen gesorgt, Charlotte von Bausznern nähert sich vorsichtig diesem spannenden und sperrigen Text. Andreas Bick ist etwas ganz besonderes gelungen, nämlich das Rieseln von
Read More Posted On Dezember 1, 2010By Die Redaktion
Neue Häppchen, heute: Christiane Geldmacher (CG) und Senta Wagner (SeWa) mit einem Ausstellungstipp, einer Preisverleihung und den Romanen von Siri Hustvedt und Moritz Rinke. Fügungen Es heißt ein Dichter ist einer der Worte zusammenfügt Das stimmt nicht Ein Dichter ist einer den Worte noch halbwegs zusammenfügen wenn er Glück hat Wenn er Unglück hat reißen die Worte ihn auseinander (Erich Fried) Terézia Mora erhält den Erich-Fried-Preis 2010 Eine in Berlin lebende Ungarin, die Deutsch schreibt und aus dem Ungarischen übersetzt, bekommt auf Vorschlag eines Schweizer Jurors den nach dem großen
Read More Posted On Januar 23, 2009By Christiane Geldmacher
Hilfsausdruck Seelenverwandtschaft Simon Brenner ist wieder da, Wolf Haas’ Detektiv mit Polizeivergangenheit. Er nimmt Antidepressiva, hat aber einen coolen Job als Chauffeur des wohlhabenden Bauunternehmers Kressdorf. Er karrt die zweijährige Helena zwischen Mutter und Vater hin und her, zwischen Wien und Kitzbühel. Bis ihm eines Tages an einer Tankstelle das Kind vom Rücksitz geklaut wird. 100 Entführungsstunden später weiß Christiane Geldmacher warum. Ausgerechnet dem Brenner kommt so eine Zweijährige abhanden, einem Expolizisten, Exdetektiv. Und kurze Zeit später hat er deswegen keinen Job mehr, keine Wohnung, kein Auto. Stattdessen wird er
Read More Posted On Oktober 25, 2014By Die Redaktion
Gerechtigkeit vor Recht Das Krimigenre feiert den Untergang des Rechtssystems als großen Erfolg von Moral und Gerechtigkeit. Ein Essay von Walter Delabar. 1. Das irritierte Recht Die Verunsicherung über die Funktionsfähigkeit des Rechtssystems geht weit zurück und hängt eng mit der Konstitution der modernen, mithin offenen Gesellschaft zusammen. Gerade das Krimigenre hat dem immer wieder Ausdruck gegeben. Die Ermächtigung gesellschaftlicher Instanzen wie des Individuums, wie sie in der politischen Philosophie diskutiert werden, basiert direkt auf der Ablösung des ancien regime, das ja selbst bereits – so sehr es noch der
Read More Posted On April 6, 2013By Alf Mayer
Rückkehr eines Schwergewichts Endlich bei uns: Robert B. Parkers Jesse-Stone-Romane Ja, er war ein Vielschreiber, und am Ende nervten mich die großen Buchstaben, mit denen in den US-Ausgaben Volumen geschunden wurde. Robert B. Parker aber gehört ganz klar zu den Großen der Kriminalliteratur, dies gewiss nicht nur wegen der schieren Zahl seiner Werke: insgesamt 68 Kriminal- und Westernromane sowie einige Sachbücher. 2010 im Alter von 77 Jahren bei der üblich-alltäglichen Produktion von fünf Manuskriptseiten tot über seine Schreibmaschine gesunken, war er ein Arbeitspferd, an der Schreibmaschine wie an seinen geliebten
Read More Posted On Dezember 8, 2012By Alf Mayer
Zweimal Fernsehen: der 852. Tatort und die dänische Politserie „Borgen“ – von Alf Mayer. Einschaltquoten von sieben bis zehn Millionen, der „Tatort“ im Ersten Deutschen Fernsehen ist Kult. Allein jetzt im Dezember 2012 laufen über 70 Wiederholungen quer durch alle ARD-Programme. Dagegen aufzumucken – sinnlos. Mich persönlich interessiert die allermeist lachhaft an irgendwelchen Filmsets begehbar eingerichtete Realität wenig, mit denen 90 Prozent der „Tatorte“ sich über die Runden hangeln. „Tatort“-Gucken ist weitgehend eine bessere Form des Zeittotschlagens, irgendwelche deutschen Volontäre vor und hinter der Kamera üben sich in der halbgaren Nachahmung
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