Geschrieben am 10. Dezember 2009 von für Musikmag

This is Spinal Tap

This is Spinal Tap„These go to eleven!“

Viele halten diesen Film für die lustigste Musiksatire überhaupt – und selbst wenn es von diesen tatsächlich so viele gäbe, wie’s solch eine Aussage glauben macht, wäre „This is Spinal Tap“ garantiert ganz vorne mit dabei. Von Tina Manske

Die CD der Woche ist diese Woche eine DVD. Auch schon wieder 25 Jahre ist es nämlich her, dass „This is Spinal Tap“, die fiktive Musikdokumentation von Rob Reiner („Harry und Sally“, „Stand by me“), Premiere hatte. Viele halten diesen Film für die lustigste Musiksatire überhaupt – und selbst wenn es von diesen tatsächlich so viele gäbe, wie’s solch eine Aussage glauben macht, wäre „This is Spinal Tap“ garantiert ganz vorne mit dabei. Der Rolling Stone nannte den Film zu Recht „die Mutter aller Rock-Satiren“. Einer der besten Witze von Anfang an war ja schon, dass manche Kinozuschauer gar nicht begriffen, dass dies keine echte Dokumentation war (was schon als Qualitätsmerkmal gelten darf). Man beglückwünschte den Regisseur zu seinem Werk, fand es aber schade, dass er keine bekanntere Band dafür ausgewählt hatte.

Es scheint, als habe Rob Reiner schon in „This is Spinal Tap“ seine persönliche Handschrift entwickelt, die er in späteren Filmen perfektionieren konnte. Immer wieder gern erinnert man sich an das Desaster der viel zu kleinen Stonehenge-Bühnendeko, an die mysteriösen Todesarten verstorbener Mitglieder (erstickt an Erbrochenem, aber nicht seinem eigenen; plötzlich explodiert etc.), ans Verlaufen auf dem Weg zur Bühne und natürlich den Verstärker, der das kleine bisschen mehr drauf hat und den man bis ’11‘ statt nur bis ’10‘ aufdrehen kann. Auch Billy Crystal darf hier schon einen kleinen Gastauftritt absolvieren, bevor er als „Harry“ Meg Ryan zum gefakten Orgasmus bringen und Kultstatus erringen wird.

Und was ist mit der Musik?

Unter Mitarbeit von Rob Reiner und den drei Hauptakteuren Michael McKean, Christopher Guest und Harry Shearer (die zusammen Spinal Tap bilden) entstand eine Handvoll Rocksongs, die absolut ernst gemeint sind; unvergessene Titel wie das bereits erwähnte „Stonehenge“ oder „Big Bottom“ („How can I leave this behind?“) sind viel mehr als schlichte Kalauer. Obwohl sie natürlich auch das sind. Besonders die gefakten Beat-Songs aus der Frühzeit der Band („Gimme Some Money“!) sind echte Klassiker.

Zum Jubiläum erscheint nun bei Arthaus eine fulminante Edition mit 3 DVDs – der Originalfilm plus jede Menge Extras wie Outtakes, Audiokommentaren, „The Return of Spinal Tap“, Original-Trailern und und und… Übrigens ein ideales Weihnachtsgeschenk für Fans und solche, die es bitte noch werden sollen.

Tina Manske

This is Spinal Tap. 25th Anniversary Edition. 3 DVDs. Arthaus.