Musik gegen Melancholie
Folk und Country bilden nur noch die Grundierung für einen Sound, der mal an Bob Dylan, mal an Jethro Tull oder The Drowning Men erinnert. Von Jörg von Bilavsky
Was hilft am besten gegen Herbstdepressionen? Lange Spaziergänge in verwunschenen Wäldern und goldgelb gefärbten Parkanlagen? Ein heißer Roibusch-Tee bei flackerndem Kerzenschein und knisternden Kamin? Alles Quatsch. Bei Melancholie hilft nur Musik. Und am allerbesten die kreativen Klänge von sechs jungen Musikern aus Tennessee, namens „The Young Republic“. Hier, wo der reinrassige Country verwurzelt ist wie nirgendwo anders, sprießen auch wunderschöne Bastarde. Und zu denen darf man das ursprünglich als Folkband gestartete Sextett zählen. Folk und Country bilden nur noch die Grundierung für einen Sound, der mal an Bob Dylan, mal an Jethro Tull oder The Drowning Men erinnert.
Letztlich triften die Songs aber doch immer wieder in ganz andere, eigenartige Gefilde ab, wie etwas das rhythmisch anspruchsvolle „Black Duck Blues“ oder der genial verquer arrangierte Marsch „Rose Parade“. Wen bis dahin noch nicht die rockigeren Titel „Balletesque“ oder The Alchemist“ geheilt haben, sollte sich von der „Tidal Wave“ überrollen und einhüllen lassen. Dann lassen sich auch die dunkelsten Abende und kältesten Nächte überstehen.
Jörg von Bilavsky
The Young Republic: Balletesque. End Of The Road Records (Vertrieb: Cargo).
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