Geschrieben am 11. Juni 2014 von für Musikmag

The Knife: Shaken-Up Versions

the_knifeClubcharakter

– „Shaking The Habitual“ hieß der letzte Longplayer von The Knife, ein intellektuelles Monster, das versuchte aktuellen Feminismus, Gendertheorien und überhaupt das moderne Ich auf einen Nenner zu bringen. Nun erscheint ein Mini-Album des Duos bestehend aus Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijer, das man getrost als eine der wichtigsten und progressivsten Bands dieser Tage bezeichnen kann.

Auf „Shaken-Up Version befinden sich, wie der Name schon sagt, neue Versionen bereits bekannter Songs, die The Knife so auch schon bei Live-Auftritten in Nordamerika zum besten gegeben haben. Die Vorgehensweise ist nicht revolutionär, aber dennoch beeindruckend. Bei „We Share Our Mother’s Health“ werden alle Bässe herausgenommen, sodass nur noch das blanke Gerüst der Synthies übrigbleibt, das dann noch liebevoll mit Sounds hier und da aufgehübscht wird.

Zentraler Song ist sicherlich das Jahrhundertstück „Pass This On“, das hier mithilfe der großartigen Shannon Funchess von Light Asylum in eine homosexuelle Version umgedeutet wird: „I’m in love with your sister, what’s her name?“, singt Karin Dreijer Andersson zu einem Housebeat und karibischen Drums, die trauriger und düsterer klingen als im Original.

„Shaken-Up Versions“ ist dehalb auch so eine schöne Werkschau von The Knife, weil die Alben „Silent Shout“ (mit dem sie 2006 ihren kommerziellen Durchbruch hatten) und „Deep Cuts“ von 2003 ebenfalls breit unter den Neubearbeitungen vertreten sind. Insgesamt wird sicherlich der Clubcharakter der Stücke in den Vordergrund gerückt. So gerät „Silent Shout“ gar zu einem zu einem echten Deep-Techno-Knacker.

Tina Manske

The Knife: Shaken-Up Versions. Rabid Records/PIAS/Cooperative Music. Nur digital.

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