Geschrieben am 14. Mai 2009 von für Musikmag

Moderat: dito

Moderat: ditoWall-Hall

Das Trio ist gewohnt stilsicher was Beat und Popappeal angeht, aber auch bei den stimmungsvolleren Passagen gehen die Ideen nicht aus. Von Tina Manske

Moderat, soso, klingt ja erstmal gemäßigt alles – aber pah! Moderat ist das Produkt von Modeselektor und Apparat, eben auch sprachlich. Dieses Album hätte eigentlich schon vor sieben Jahren erscheinen sollen, als Gernot Bronsert und Sebastian Szary aka Modeselektor und Sascha Ring aka Apparat im Studio zusammensaßen. Vor lauter Erschöpfung aber wurde erstmal nur eine EP draus (benannt „Auf Kosten der Gesundheit“), und man wendete sich jeweils anderen Dingen zu.

Letztes Jahr aber trafen sich die drei zufällig wieder und machten weiter, wo sie angefangen hatten. Dazu begaben sie sich in die Hansa-Studios in Berlin, wo auch schon Bowie sein Album „Heroes“ aufgenommen hat (und Nick Cave & die Seeds ihr „The Firstborn Is Dead“). Die Platte wurde komplett analog und mit alter 70er-Röhrentechnik aufgenommen, dazu durfte Soundtüftler Joghurt Kit Clayton eine moderne Hall-Software programmieren, die es nur hier gibt.

Das Trio ist gewohnt stilsicher, was Beat und Popappeal angeht, aber auch bei den stimmungsvolleren Passagen gehen die Ideen nicht aus. Sascha Ring darf bei „Rusty Nails“ und „Out Of Sight“ seine schöne sonore Stimme zum Einsatz bringen, was insbesondere dem ersteren sofort eine von Apparat-Platten vertraute Atmosphäre des süßen melancholischen Schwerts beschert, und auch Gastsänger sind dabei: Paul St. Hilaire b-boyt bei „Slow Match“ und Dellé von Seeed gibt den Superstar auf „Sick With It“.

Tina Manske

Moderat: dito. BPitch Control (Vertrieb: Rough Trade).