Literaturtage Südostasien: Entdeckungsreise in die Vielfalt – eine literarische Kontaktaufnahme
Mit Südostasien steht eine riesige, kulturell äußerst heterogene Region im Fokus, die die Länder östlich von Indien und südlich von China umfasst. Südostasien blickt auf eine lange Kolonialgeschichte zurück; in seiner historischen Rolle als Handelsknotenpunkt liegt die bemerkenswerte kulturelle und religiöse Diversität begründet. Eine Region voller Mythen und Legenden, die starkem gesellschaftlichem und politischem Wandel unterworfen ist – in Westeuropa weitgehend terra incognita mit einer nahezu unbekannten Literatur.
Die „Literaturtage Südostasien“ in Frankfurt/Main sollen eine Entdeckungsreise in die Vielfalt sein, eine Annäherung an die Ferne, eine literarische Kontaktaufnahme. Podiumsdiskussionen, Lesungen, Lyrik-Performance, Werkstattgespräche und Filmvorführungen mit Ayu Utami (Indonesien), Afrizal Malna (Indonesien), Lea Pamungkas (Indonesien), Madeleine Thien (China/Malaysia/Kanada), Nguyen Huy Thiep (Vietnam), Kim Thuy (Vietnam/Kanada), Ulrike Draesner und Stephan Thome (Deutschland). Eine Veranstaltung von Litprom – Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.
Einen kleinen Auszug aus dem Programm finden Sie unten, das ausführliche Programm hier: www.litprom.de
FfM, Freitag, 23.01., 16.15–17.45 Uhr, Lesesaal:
Literarische Vielfalt aus unbekannten Welten
Südostasien – eine Region voller Mythen und Legenden. Doch neben Urlaubsbildern von Stränden und Tempeln sind auch Pressefotos von Katastrophen wie dem Tsunami, von Kriegen und Genoziden fest verankert in unseren Köpfen. Von der Literatur wissen wir wenig, ja Südostasien scheint diesbezüglich terra incognita. Und doch hat sich in den letzten Jahrzehnten in diesem heterogenen Kulturraum eine lebendige und vielfältige literarische Szene entwickelt. Wie positionieren sich die Akteure dieser Szene, was haben Sie uns mitzuteilen?
Podiumsdiskussion mit Ayu Utami (Indonesien), Nguyen Huy Thiep (Vietnam), Ulrike Draesner (Deutschland) und Moderation: Alice Grünfelder.
FfM, Samstag, 24.01., 16.30–17.20 Uhr:
Ohne Zins ins Paradies
Dokumentation von Nigel McCarthy, ARTE/ZDF 2011, 51 Min.
„Islamic Banking“ ist in südostasiatischen Ländern wie Malaysia, Singapur und Indonesien zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden. Der Film stellt das religiös geprägte Bankwesen vor, das z.B. auf Geschäfte mit Schweinefleisch, Waffen, Glücksspiel und Pornografie verzichtet.
FfM, Samstag, 24.01., 14.30–16.00 Uhr: Werkstattgespräch: Heimat – einem Konstrukt auf der Spur
Die Romane von Stephan Thome und Ayu Utami führen in urbane Räume, aber auch in abgelegene Ortschaften. Unterscheidet sich ein hessisches Dorf womöglich kaum von einem kampung? Worin besteht Heimat – hier und anderswo? Aus einer Landschaft und den Traditionen des Alltags? Muss man Heimat aktiv gestalten, oder ist sie unveränderlich? Und schließlich: Muss man als Autor gelegentlich weggehen, um vertraute Plätze literarisch genauer in den Blick nehmen zu können?
Mit Stephan Thome (Deutschland), Ayu Utami (Indonesien), John McGlynn (USA / Indonesien) und Moderation: Katharina Borchardt
FfM, Samstag, 24.01., 20.00 Uhr, Lesesaal: Lesung mit Kim Thúy
Der Klang der Fremde und Der Geschmack der Sehnsucht
Wenn der Schock der Fremdheit überwältigend ist, lässt sich die Welt am besten über die Sinne erschließen. Die Autorin Kim Thuy feiert in ihren beiden Romanen mit den sprechenden Titeln das Leben, das ihr auch in der Fremde unerwartete Glücksmomente und überraschende Erfahrungen bereitet. Dabei spielen die sinnlichen Erfahrungen, die mit der Kunst des Kochens verbunden sind, eine nicht unwichtige Rolle.
Moderation: Claudia Kramatschek, Lesung des deutschen Textes: Ellen Schulz
Das ausführliche Programm finden Sie hier www.litprom.de