Kirchenmalerei
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Als der Abt auf die Baustelle kam (18. Jh., die Kirche stand, nur die Innenausstattung fehlte), da sah er, dass dieser vertrackte Kirchenmaler alle für Malereien vorgesehenen Flächen mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Familie gefüllt hatte. Dabei hatte der Abt sich doch so den Kosmos gewünscht! „Denn wo“, sagte er, „erleben wir Gottes Unergründlichkeit inniger als im Blick in den Nachthimmel?“ Planeten, Sterne, Meteoriten, es hätte so schön sein können. Stattdessen: Frontansicht Tempel. Die Figuren steif, die Räume unerheblich, von atemberaubenden Weltraumsichten keine Spur. Nun ja. Eine Handvoll goldener Statuen gab’s umsonst dazu, als Trost, wenn man will.