Geschrieben am 9. Februar 2011 von für Kunst, Litmag, Online-Galerie

Online-Galerie (2): Gesa Lange

In unserer Online-Galerie stellen wir in regelmäßigen Abständen Arbeiten interessanter Künstlerinnen und Künstler vor. In diesem Monat zeigen wir Ihnen Bilder der Zeichnerin Gesa Lange.

Schwimmbad, 2010, 210 cm x 500 cm, Bleistift und Graphit auf Leinwand, Künstlerhaus Bergedorf 2010.

Steinstall, 2009, 250 cm x 200 cm x 200 cm, Ansicht rechts und hinten, Westwerk 2009, Hamburg.

Haus der Nachbarin, 2008, 210 cm x 270 cm, Bleistift und Graphit auf Leinwand.

Laube, Holzschuppen, Steinstall und Großvaters See I (Teilansicht) im Westwerk, Hamburg, 2009.

Fenster, 2006, 120 cm x 150 cm, Bleistift und Graphit auf Papier.

Großvaters Erbe, 2008, 250 cm x 360 cm x 250 cm, Feder und Tusche auf Leinwand, Holzkubus, Kunsthalle Rostock.

Strauchwuchs, 2010, 210 cm x 250 cm, Bleistift und Graphit auf Leinwand, Künstlerhaus Bergedorf 2010.

„Ich sehe die Welt schwarz/weiß“

Gesa Lange wurde 1972 geboren, arbeitet als Freie Künstlerin in den Medien Installation, Objekt und Zeichnung und lebt in Hamburg. Ihre detaillierten, großformatigen Arbeiten sind auch deshalb so interessant, weil hier in dem Moment des Zeichnens eine faszinierende Form der Weltaneignung stattfindet. Gesa Lange interessiert nicht nur die Struktur eines Objekts, sondern der gesamte Charakter, das Wesen des Gegenstands und die Spuren, die darin eingegraben und zu entdecken sind.

So hat sie etwa den gesamten Garten ihres Großvaters nachgezeichnet. Und durch diese Spurensuche, Recherche, Konservierung, durch die Nach- und Neuerzählung in ihrer ganz eigenen (Zeichen)Sprache, mit Stift und Feder, ein Stück des Lebens des Großvaters (oder allgemeiner: einen Teil der Welt) nachvollziehbar und für den Betrachter be-schaubar, begehbar, fast nach-erlebbar gemacht.

„Wenn ich beim Zeichnen müde werde, wenn meine Augen müde werden, mache ich einen 5-Minuten-Schlaf – ich habe so eine Kinobank, da lege ich mich hin – und dann zeichne ich weiter.“

Das ist die Magie dieser Großformate: dass der Betrachter sich selber direkt in diese Objekte hineinbegeben kann, dass er mit den gezeichneten Grenzen, Räumen, Perspektiven konfrontiert wird, mit denen er sich auseinandersetzen muss, die zum Nachdenken und Reagieren, zu Perspektivwechseln einladen, fast zwingen.

Gesa Langes Zeichnungen bieten die Möglichkeit, nicht nur ein Kunstobjekt zu betrachten, sondern das Wesen eines solchen Gegenstandes neu & ganz nah & direkt kennenzulernen. Das ist natürlich in der tatsächlichen Betrachtung am allerbesten möglich, aber auch in diesem Rahmen hier entfaltet sich der Zauber ziemlich gut.

Jan Karsten

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