Mit feinem Gespür für Beziehungsfäden
Wie sehr das tägliche Vorbeipendeln an einem heruntergekommenen Londoner Campingwagen inspirieren kann, hat Andreas Martin Widmann mit seinem Romandebüt „Die Glücksparade“ (zur CM-Rezension hier) bewiesen. Der promovierte Literaturwissenschaftler und Robert-Gernhardt-Preisträger von 2010 hat mindestens eine Gemeinsamkeit mit seinem Protagonisten Simon: Er redet nicht gern über ungelegte Eier. Wortreich und wohlüberlegt äußert sich Widmann jedoch über das, was gewesen ist – über die Entstehungsgeschichte seiner Coming of age-Story und die eigene professionelle Entwicklung. Gerade wurde bekannt, dass Widmann für sein Debüt mit dem mit 15 000 Euro dotierten Mara-Cassens-Preis des Literaturhauses Hamburg ausgezeichnet wird. Die Verleihung findet am 10.1.2013 statt.
Kerstin Carlstedt, Interview-Lounge
Andreas Martin Widmann: Die Glücksparade. Rowohlt 2012. 220 Seiten. 16,95 Euro. Zu einer Leseprobe (PDF) geht es hier.