Geschrieben am 29. Juni 2011 von für DeutschCult, Kolumnen und Themen, Litmag

Eric T. Hansens DeutschCult: Frauenfußball

Ich mag keinen Frauenfußball und ich habe den Mut, das zu sagen

Hat denn kein Mann in Deutschland auch nur ein Quäntchen Mut mehr? Hat die Krankheit der political correctness so sehr um sich gegriffen, dass wir Männer nur noch eingeschüchtert mit hängendem Kopf und eingeklemmten Schwanz durch die Gegend schlurfen und uns nicht trauen, einmal laut die Meinung zu sagen?

Dann muss ich es eben sagen, laut und deutlich: Frauen und Fußball das passt nicht und was da gerade hierzulande abläuft, ist Scheiße. Einfach nur Scheiße.

Sieht das denn keiner? Sind die Männer in diesem Staat so verweichlicht und so verweiblicht, dass sie alle brav nicken und die Worte wiederholen, die ihnen von der Presse eingeimpft wurden: Oh ja, Fußball ist nicht nur den Männern vorbehalten, auch bei den Frauen sei eine gewisse Leidenschaft zu erkennen, auch wenn sie offenbar die ganzen 90 Minuten kaum durchhalten.

Auch ich habe die sogenannte „Frauenfußball-WM“ gesehen und ich habe den Mut, die Wahrheit zu sagen: Was die Frauen sich bei diesem Event geleistet haben, dafür würde sich ein Mann in Grund und Boden schämen.

Erst mal diese Freundinnen. Sie kommen schon halb besoffen in der Wohnung an. Ich höre ihr Johlen im Treppenhaus – durch die geschlossene Tür! Warum schafft es eine Frau nicht, mal die Füße am Abtreter abzuwischen, bevor sie reinstürmt? Wissen die Damen nicht, wie ich gearbeitet habe, um den Küchenboden sauber zu kriegen?

Und dann der Kühlschrank. Ja, ist es wieder mal meine Schuld, dass es da ein bisschen eng ist? Ich habe einen sehr schönen Nudelsalat vorbereitet mit frischen Kräutern vom Balkon und eine Panna Cotta, handgerührt. Müssen aber ihre Freundinnen als erstes den Kühlschrank leer räumen, damit Platz für Bier ist? Wissen sie nicht, dass Panna Cotta kühl stehen muss, sonst wird sie nicht fest?

Und während sie gucken, verlieren sie alle Manieren, die wir Männer ihnen über die Generationen mühsam anerzogen haben. Sie sind nicht in der Lage, die Bierflasche auf den Untersetzer zu stellen. Sie können sich nicht die Chips ins Maul stopfen, ohne dass genauso viel auf dem Teppich fallen. Würde eine gut erzogene Frau sich erlauben, vor ihrem Chef alle fünf Minuten laut zu rülpsen, haltlos in die Runde zu pöbeln und bei jedem Tor das Trikot über den Kopf zu ziehen? Nein. Aber beim Frauenfußball – da werfen sie alle Hemmungen über den Haufen.

Schon nach ein paar Minuten hatte ich die Nase so voll von dieser sogenannten „Frauenfußball-WM“, dass ich die meiste Zeit auf dem Balkon verbrachte und rauchte. Ab und zu trafen meine Blicke die der anderen Männer, die auf den anderen Balkons standen und rauchten. Wir konnten nur müde den Kopf schütteln. Da blieb ich auch, aus Protest, damit sie endlich merkt, wie unsinnig dieses Spiel ist, und bin auch demonstrativ die ganzen 90 Minuten lang nicht reingegangen, abgesehen von den paar Mal, als ihre Stimme aus dem Wohnzimmer ertönte: „Du Liebling, solltest du demnächst in die Küche gehen …“

Eric T. Hansen

Der Amerikaner, Hawaiianer und Wahlberliner Eric T. Hansen lebt seit 25 Jahren in Deutschland und schreibt Bücher über die seltsamen Menschen, die er dort vorfindet, zuletzt „Nörgeln! Des Deutschen größte Lust”. Mehr Info auf der Homepage von Eric T. Hansen. (Foto: Ralf Ilgenfritz)