Geschrieben am 26. Januar 2011 von für Litmag

Editorial, 26.01.11

Liebes CULTurMAG-Publikum,

willkommen zum heutigen Double-Feature von LitMag und MusikMag. Es war einmal eine Krähe, die hatte vier Beine. Eigentlich hatte sie sogar fünf Beine, aber darüber lohnt nicht zu reden.“ Daniil Charms war ein großer Dichter, seine grotesken Texte, Theaterstücke, Briefe, Gedichte werden gerade in einer neuübersetzten Werkausgabe vom Berliner Galiani Verlag herausgebracht. Ebenfalls dort erschienen: Die Erinnerungen von Marina Durnowo, Daniil Charms zweiter Frau. Gisela Trahms hat „Mein Leben mit Daniil Charms“ gelesen.

Ein gutes Beispiel für die große Kraft des Wissens: Kaum einer, der die Bücher der beiden Aufklärer Jonathan Safran Foer und Karen Duve zur Massentierhaltung und deren Folgen für Tiere und Menschen gelesen hat, wird sein Leben wie bisher weiterleben, ohne seine Ernährungsgewohnheiten zu überdenken. Isabel Bogdan, eine der drei Übersetzerinnen von Foers „Tiere Essen“, hat eine Lesung in Berlin besucht und stellt uns die Autoren vor.

Am 22. Januar ist in Rom die Journalistin und Antifaschistin Tullia Zevi gestorben. Ein Nachruf von Carl Wilhelm Macke. Karsten Herrmann hat einen Band mit frühen Gedichten Rolf Dieter Brinkmanns gelesen, in denen deutlich das Tastende, das Suchende, die Auseinandersetzung des jungen Dichters mit den widerspenstigen Worten zu erkennen ist. Und Joachim Leser hat „Die Zeit“ gekauft und sich sehr erschrocken über die Vermischung von redaktionellen Inhalten und massiver Werbung für hauseigene Produkte.

Jörg von Bilavsky hat ein Konzert der Chansonnière ZAZ besucht und war beeindruckt von der Leidenschaft und der Lebensfreude der Französin. Janine Andert mochte die gekonnt zelebrierte Dunkelheit des Debütalbums der Tu Fawning: „Hier brechen keine Herzen, nein, hier zerfließen sie“.  Tobi Kirsch hat eine luxuriöse Zusammenstellung nigerianischen Afro-Rocks gehört, Various: The World Ends“. Tina Manske stellt Wiederveröffentlichungen des Labels Bureau B vor und Christina Mohr entdeckt in dieser Woche ihr Herz für eine Band, die man meistens auf nervigen Mainstream-Sendern hört.

Dazu wie gewohnt Stella Sinatras URknall, 1 Bild / 100 Worte, ein neuer „Herr Mauli“, den der Comickünstler Schwarwel exklusiv für CULTurMAG gezeichnet hat – und der Newsletter „Die literarische Woche“ mit unseren Radio- und Fernsehtipps, zusammengestellt von Joachim Leser und Monika Oertner.

Viel Vergnügen beim Durchklicken wünschen Ihnen

Tina Manske und Jan Karsten

Illustration: Theater Rabenhof