Liebes CULTurMAG-Publikum,
willkommen zur Doppelausgabe von LitMag und MusikMag. An diesem Donnerstag findet im Hamburger „Uebel & Gefährlich“ zum vierten Mal Deutschlands ungewöhnlichstes Literaturfestival statt, die HAM.LIT 2013, präsentiert u.a. von CULTurMAG. Auf drei Bühnen lesen 15 Autorinnen und Autoren, über die man spricht oder über die gesprochen werden wird, weil sie in diesem Jahr ihr literarisches Debüt geben werden. Mit dabei ist auch Matthias Nawrat, dessen Debütroman „Wir zwei allein“ im letzten Jahr erschienen ist – und den Gisela Trahms für uns in Berlin zu einem Gespräch getroffen hat.
Jemand, der genau weiß, wie man es schafft, dass seit einigen Jahrzehnten über ihn geredet wird, ist Tom Wolfe. Sein neuer Roman „Back to Blood“ spielt in Miami und seine Pole reichen von langatmig und überdreht bis zu saukomisch und unterhaltsam. Peter Münder zieht, trotz einiger Schwächen der Story, respektvoll den Hut.
Er erreicht auf der nach oben offenen Pynchon-Skala einsame Höchstwerte: Seit 1965 bis zu seinem Tod hat sich J. D. Salinger aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Es gab keine Veröffentlichungen, so gut wie keine Interviews, keine Pressekonferenzen, keine Lesungen, keine Fotoshootings, keine gewichtigen Äußerungen zu gewichtigen Themen. Kenneth Slawenski wirft nun in seiner Biografie einen Blick auf „Das verborgene Leben des J. D. Salinger“. Eine, natürlich, sehr ambivalente Angelegenheit, findet Christiane Geldmacher.
Aleks Scholz setzt seine Irrfahrt über den Nachthimmel fort. „Lichtjahre später“ führt ihn diesmal in den Sigma-Orionis-Sternhaufen.
Nir Baram gilt in Israel als eine Art literarisches Wunderkind. „Gute Leute“ ist sein dritter Roman und dreht sich um zwei scheinbar normale Menschen unter zwei extremen Regimes. Britta Behrendt hat sich mit ihm zu einem Video-Interview zusammengesetzt.
In den LitMag-Quickies beschäftigen sich Friederike Moldenhauer (FM), Christina Mohr (MO) und Carl Wilhelm Macke (CWM) mit David Foster Wallace („Schicksal, Zeit und Sprache“), Katherine Mansfield („In einer deutschen Pension“) und Luc Bondy („Toronto“).
Er lief im Wettbewerb um den Max-Ophüls-Preis 2013: Florian Eichingers „Nordstrand“ ist ein authentischer Film, der Andrea Henkens mit eindrucksvollen Aufnahmen und bewegendem Inhalt statt mit Hightech und Klamauk beeindruckt hat.
Außerdem im LitMag: Michael Zeller betrachtet in der heutigen Folge seiner Seh-Reise Abbildungen aus den Calixtus-Katakomben; Stella schmilzt schwarzen Schnee: „Stella Sinatras URknall“; als Weltlyrik lesen Sie ein Gedicht des afrikanischen Dichters Chirikuré Chirikuré und in unserem Literaturrätsel für den Monat Februar erwartet Sie ein buntes Narrentreiben.
Ende letzter Woche ging ein Beben durch die internationale Musiklandschaft – Grund war nicht Heino, sondern das Erscheinen des ersten Albums von My Bloody Valentine nach fast 22 Jahren. Janine Andert musste natürlich sofort reinhören – und begeistert sich im MusikMag über intensiven Shoegaze, den so nur diese irische Band zustandebringt.
Wolfgang Buchholz jubelt nicht minder über das neue Album seiner momentanen Lieblingsband I am Kloot und fragt sich und uns: „Wie kann man so einfach komponiert, so sparsam arrangiert und so luftig gespielt eine solch schöne Musik erzeugen?“
Tina Karolina Stauner hat mit Matmos‘ neuer Platte ein „fast unterkühltes, manchmal regelrecht merkwürdig abweisend wirkendes“ Album gehört, das jedoch auch als hübsche Spielerei funktioniert.
Und in den Blitzbeats: Neue Platten von und mit Matthew E. White, Esben and the Witch, Miles Davis Quintet, The Soft Hills und Eels, gehört von Janine Andert (JA), Tina Manske (TM) und Tina Karolina Stauner (TKS).
Viel Spaß beim Durchklicken wünschen
Tina Manske und Jan Karsten