Geschrieben am 24. August 2011 von für Litmag

CULTurMAG, 24.08.2011

Liebes CULTurMAG-Publikum,

willkommen zum Double Feature von LitMag und MusikMag. Nach dem Tod des größten deutschen Humoristen fällt es auch der CULTurMAG-Redaktion nicht leicht, so einfach zum Alltag überzugehen. Aber was sein muss, muss sein, und schließlich weiß man ja als Trauernder: „Music is a doctor!“

Manchmal sogar eine Doktorarbeit. So hat Christina Mohr in dieser Woche eine interessante Dissertation über die Arbeitsbedingungen in Musikredaktionen gelesen. Außerdem berichtet sie über die neuen Alben von CSS und Yacht.

Thomas Backs freute sich schon lange auf die neue Platte von Stephen Malkmus & The Jicks und wurde am Ende auch nicht enttäuscht. Mit seinem neuen Projekt Blood Orange und seinem Debüt „Coastal Grooves“ hat Dev Hynes Tina Manske in das New York der 80er-Jahre entführt. Und für die Blitzbeats haben Tobi Kirsch (TK), Tina Manske (TM) und Christina Mohr (CM) neue Platten von The Throne, Kid Loco und Miss Li sowie dramatische Funk-Grooves gehört.

In ihrer grandios umgesetzten Graphic Novel „Irgendwie dazwischen“ erzählt die Zeichnerin Tracy White die Geschichte der Depression der 17-jährigen Stacy Black, eine „zu 95 Prozent wahre Lebensgeschichte“. Tom Thelen hat das unsentimentale Werk gefallen.

Jan Brandt hat es mit seinem 930-Seiten-Bericht aus der ostfriesischen Pampa auf die Longlist des Deutschen Buchpreises geschafft, bei Karsten Herrmann hinterlässt das anarchisch ausufernde Romandebüt einen zwiespältigen Eindruck.

Der Buchtitel ist eine Provokation. Doch Hamed Abdel-Samad erweist sich in seiner klugen Analyse „Der Untergang der islamischen Welt“ als nachdenklicher Aufklärer, der einem fundamentalen Konflikt unserer Zeit auf den Grund gehen will. Peter Münder hat in dem packenden, anregenden Buch wichtige Anstöße zur Islam-Debatte gefunden.

Und Stella sprengt in dieser Woche mit Fichtes „Palette“ die Grenzen der Rationalität: Stella Sinatras URknall.

Bis nächste Woche!

Tina Manske und Jan Karsten

Fotos: Steinlaus (nach Loriot), 1963