Geschrieben am 31. Dezember 2022 von für Highlights, Highlights 2022

70 Jahre Fernsehen – Rückblick auf die Anfänge

„Dass die Kraft von Wort und Bild das Gute wirke…

Zur Geschichte des Fernsehens in der Bundesrepublik – Von Alf Mayer.

„Ich hätte die Aufgabe, das Geschehen von mehr als drei Jahrzehnten in zwei Taschenbuchbänden darzustellen, gerne einem anderen Autor übertragen, wenn ich ihn gefunden hätte…“ (Intendant Hans Bausch 1980 im Vorwort seiner ‚Rundfundpolitik nach 1945‘)

Ein Schwabe und ein Engländer, wenn es denn Gesichter braucht, sind für den Beginn des Fernsehens in Bundesrepublik verantwortlich: Dr. Werner Nestel, der technische Direktor der nach dem zweiten Weltkrieg größten und „reichsten“ Rundfunkanstalt, des Hamburger NWDR in der britischen Besatzungszone, und Hugh Greene, der damals von der britischen Militärbehörde eingesetzte Koordinator und  Generaldirektor der BBC. Schon 1948 besorgte er Nestel die Erlaubnis, das Personal der ehemaligen Reichspost-Fernsehgesellschaft zu übernehmen. Am 12. Juli 1950 sendet der NWDR das erste (Versuchs-)Fernsehbild nach dem Krieg. Im Luftschutzbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg-Lokstedt nimmt der NWDR am 25. September 1950 Versuchssendungen auf. Im März 1951 wird, im dem als ‚Schwitzkasten‘ berüchtigten Ministudio produziert, als erstes Fernsehspiel Goethes ‚Vorspiel auf dem Theater‘ versuchsweise gesendet.

Rückblende

Es mögen der 22. März 1935, der 15. Januar 1936, de 15. September oder der 27. November 1950, der 15. Dezember 1952 (Programmbeginn beim NWDR) oder der 31. Oktober 1954 (ARD-Start) gewesen sein, an denen das Fernsehen in Deutschland respektive dann in Westdeutschland begann.
   Im Jahr 1935 nahmen Reichs-Rundfunk-Gesellschaft und Reichspost-Zentralamt in Berlin einen Fernsehversuchssender in Betrieb. Die Nazis kamen damit den Engländern zuvor; Reichssendeleiter Eugen Hadamovsky tönte: „Heute beginnt der nationalsozialistische Rundfunk in Zusammenarbeit mit der Reichspost und der deutschen Industrie als erster Rundfunk den regelmäßigen Programmbetrieb. Einer der kühnsten Menschheitsträume ist verwirklicht worden.“ Ab 1936 wurde aus den drei wöchentlichen Sendungen ein täglicher Versuchsbetrieb. Ionoskop-Kameras lieferten im August Direktbilder aus dem, Berliner Olympiastadion in 25 öffentliche ‘Fernsehstuben‘. Im Juli 1939 kündigte die Reichspost die baldige Freigabe der Geräte für Privathaushalte an. Dazu Krieg war wichtiger. Im besetzten Paris sendeten die Nazis 1943 ein Fernsehprogramm vom Eiffelturm, es gab rund 1000 Empfänger. Der Versuchsbetrieb lief bis 1944, aber unter Ausschluß einer größeren Öffentlichkeit.

Vorgestellte Zukunft

„Nie wieder ein Instrument für zentrale Propaganda“ soll beim Wiederaufbau Deutschlands der Rundfunk werden. Die britische Planung sieht vor: „Kulturelle Programme… Gespräche und Diskussionen sind beabsichtigt, um die Deutschen wieder in die Werte und Traditionen einzuführen.“ Und in einem Schreiben des US-Militärgouverneurs zum 21. November 1947 heißt es glasklar: „Es ist die grundsätzliche Politik der US-Militärregierung,  daß die Kontrolle der öffentlichen Meinungsbildung, wie Presse und Rundfunk, verteilt werden soll und von jedem herrschenden Regierungseinfluß freigehalten werden muß… Durch die Zusammensetzung der Aufsichts- und Betriebsstellen muß verhindert werden, daß eine durch Zusammenschluß staatlicher, politischer,  religiöser oder wirtschaftlicher Interessen entstehende Mehrheit die Oberhand gewinnt.“
… Deutsche Politiker dagegen streben eine weitgehend staatliche Kontrolle des Rundfunks an und stehen damit in oft scharfem Widerspruch zu den Ideen und Vorhaben der Alliierten. Der amerikanische Militärgouverneur, General Lucius D. Clay, erinnert sich später: „Schon 1946  begannen wir,  uns um eine zureichende Rundfunkgesetzgebung zu bemühen. Die deutsche Unfähigkeit, demokratische Freiheit wirklich zu erfassen, hat sich wohl auf keinem anderen Gebiet als dem des Rundfunks so deutlich gezeigt.“

Die Grundlagen

Während manchem aufrechten Rundfunkmann der Weimarer Zeit, etwa dem SWF-Intendanten Friedrich Bischoff, noch die Furcht vor dem  Zentralismus der Diktatur in den Knochen steckt, agieren viele Politiker ganz ungeniert. „Nur unter Bedenken“ könne er sich damit abfinden, poltert der baden-württembergische Ministerpräsident Reinhold Maier am 22. Juli 1949 anläßlch der Übergabe des Süddeutschen Rundfunks in deutsche Hände, „daß eine Radiostation im Grunde genommen niemandem gehöre und daß niemand einen Einfuß auszuüben habe.“
…Rückblickend wertet der Rundfunkrechtsexperte Wolfgang R. Langenbucher:  Die öffentlich-rechtliche Organisationsform des Rundfunks ist eine der wirklichen und im Grunde raren im Übergang vom Nazismus zur Demokratie.“ Binnenpluralistisch konzipiert und auf Grundlage der jeweiligen Landesgesetze organisiert, haben alle gemeinnützigen und öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten gemeinsam, daß an ihrer Spitze ein Intendant steht, der allein die Programmverantwortung trägt. Er wird gewählt und kontrolliert vom Rundfunkrat, in dem die ‚gesellschaftlich relevanten Gruppen‘ vertreten sein sollen. Erst nach der Ausstrahlung kann eine umstrittene Sendung ‚vor‘ den Rundfunkrat kommen. Davor hat nur der Intendant das Sagen und muß darauf achten, daß die Sendungen

  • sich im Rahmen des Grundgesetzes bewegen,
  • ausgewogen sind,
  • nicht einer Gruppe oder Weltanschauung dienen,
  • keine Vorurteile fördern,
  • das sittliche Empfinden der Zuschauer nicht verletzen  usw.

Ein weites Feld, offen für Interpretationen. Und wer die Interpretationsmacht hat…

Was geschehen wird

Als Folge der streng hierarchisch aufgebauten ‚Anstalten‘ bestimmen der Intendant, seine Spitzenhierarchien und die politischen Kräfteverhältnisse im Rundfunkrat die Liberalität im Sender. Über Jahre und Jahrzehnte. Gerade der Länderföderalismus, als Gegenpol zum Zentralismus des Nazistaates mit neuer Kraft erweckt, liefert der Politik dann letztlich die Instrumente, den staatsfern gedachten Rundfunk zu knacken und zu vereinnahmen. Kein Rundfunkgesetz sieht die ‚Freundeskreise‘ vor, in denen Rundfunkratsmitglieder und Hierarchien kungeln. Die Parteien nutzen die Zugriffsmöglichkeiten, die ihnen die Organisationsstruktur der ‚Fernsehanstalten des öffentlichen Rechts‘ bietet. Sie bringen ‚ihre‘ Leute auf Planstellen unter, sie benutzen den Streit um Gebührenerhöhungen als Waffe. Sie interpretieren Rundfunkgesetze einseitig, ändern sie zu ihren Gunsten oder übertreten sie einfach. Je später die Rundfunkgesetze entstehen (so beim WDR, NDR, ZDF), desto größer wird der garantierte Parteieneinfluß. Oder es wird ‚nachgebessert‘, wie in Bayern.
    In seinem Rückblick ‚Eckpfeiler‘. Errichtung öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten vor 40 Jahren‘ beklagt sich der alte Fernsehhase Horst O. Halefeldt über jene „Politik, die vierzig Jahre später immer noch nicht begreifen (wollen, daß der Rundfunk nur, wenn er ihnen kritisch und unabhängig gegenübersteht, ein Eckpfeiler der Demokratie ist.“

Wir schalten um nach Hamburg

Seinen Sitz in Hamburg hat der NWDR, der Rundfunk in der britischen Besatzungszone für die Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Am 1. Januar 1948 wird er gegründet, ein halbes Jahr  später schon schlägt sein technischer Direktor, Werner Nestel, die Einführung des Fernsehens vor.
… Seit 10. August 1948 gibt es in der amerikanischen Zone den Bayerischen Rundfunk (BR) und seit 2. Oktober den Hessischen Rundfunk (HR). Am 30. Oktober kommt der Südwestfunk (SWF) für Württemberg-Hohenzollern, Baden und Rheinland-Pfalz in der französischen Zone. Radio Bremen (RB) im amerikanischen Hoheitsgebiet folgt am 22. November und der Süddeutsche Rundfunk (SDR) am 6. April 1949. Als sich die führenden Köpfe dieser Sender Anfang 1950 erstmals in Bremen treffen, berichtet Werner Nestel von den Fernseh-Entwicklungen beim NWDR, die schon 600.000 Mark verschlungen haben. NWDR-Generaldirektor Adolf Grimme schlägt seinen Kollegen eine gemeinsame Dachgesellschaft vor. Horrende 500 Mark wird die Fernsehsendeminute an Produktionskosten benötigen, gegenüber 25 für das Radio. Mehr als zwei Stunden Sendezeit pro Tag seien aus Kostengründen unrealistisch. Am 5. August 1950 konstituiert sich in München dann die ARD (= Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland)
1951 gibt es in den USA bereits zehn Millionen sogenannte Fernsehteilnehmer, 600000 in Großbritannien, 4000 in Frankreich und 60 in der Bundesrepublik, sie sind meist Mitarbeiter des Nordwestdeutschen Rundfunks. Der erste zahlende bundesdeutsche Zuschauer ist Eduard Rhein, Journalist und ‚Erfinder‘ der ersten Fernsehprogrammübersicht in der ‚Hör zu‘.

Start am Weihnachtsfeiertag

Am zweiten Weihnachtsfeiertag überrascht Dr. Werner Pleister, Intendant des NWDR-Fernsehens, seine (wenigen) Zuschauer mit einer Eröffnungsrede:
   „Wir beginnen! – Wir – das ist die Abteilung Fernsehen des NWDR – haben uns in monatelanger Arbeit darauf vorbereitet, Sie ab heute täglich mit einem neuen Fernsehprogramm zu erfreuen… Wir versprechen Ihnen, uns zu bemühen, das neue geheimnisvolle Fenster in Ihrer Wohnung, Ihrem Fernsehempfänger, mit dem zu erfüllen, was Sie interessiert, was Sie erfreut und Ihr Leben schöner macht… Das Fernsehen schlägt Bücken von Mensch zu Mensch, von Völkern zu Völkern. So ist es  wohl wirklich das richtige Geschenk gerade zu Weihnachten.“
   Der erste Sendeabend dauert 158 Minuten: Ansprache, ein Fernsehspiel über die Entstehung des Liedes ‚Stille Nacht…‘ und das Tanzspiel ‘Max und Moritz‘. Zur Absage verliest die erste Fernsehansagerin, die Zigarrenhändlerstochter Irene Koss, den Sinnspruch: „Eines nur ist Glück hinieden, eins: des Innern stiller Frieden.“
    Bundestagspräsident Dr. Hermann Ehlers telegrafiert an den Intendanten: „Sah eben Fernsehprogramm. Bedaure, dass Technik uns kein Mittel gibt, darauf zu schießen.“ Auch die Bierbrauer steigen auf die Barrikaden, höchstens zwei Fernsehabende pro Woche wollen sie erlauben. Die  Spitzenorganisation der Deutschen Filmwirtschaft (SPIO) verlangt, daß nur live gesendet werde.
    Bis zum Jahresende 1952 sind 4000 Geräte angemeldet, darunter 1632, die von Gastwirten in ihren Lokalen. Ein Apparat kostet mindestens 1200 Mark, mehr als das Doppelte eines normalen Monatsverdienstes, eine Fernsehtruhe sogar 2100 Mark. (Auf einer Sitzung der ARD-Fernsehkommission am 21.Dezember 1951 haben die Delegierten der Geräteindustrie für die ersten hunderttausend verkauften Fernsehgeräte je 50 Mark ‚freiwillige Gebühr‘ geboten: zur Mitfinanzierung eines größeren täglichen Fernsehprogramms. Ihre Rechnung ist: je mehr Programm, desto mehr verkaufte Geräte.)

Erste Attraktionen

Nur eine der vielen neuen Programmattraktionen ist der Fernsehkoch Carl Clemens Hahn aus dem Westerwaldort Wilmenrod. Am 20. Februar 1953 schiebt er mit dem zu seinem Standard werdenden Anrede „Ihr lieben, goldigen Menschen…“ seinen ersten TV-Rollbraten in den Ofen, bekocht vor einer Kacheltapete die Nation insgesamt 200mal nach dem Motto „Was mir schmeckt, schmeckt auch anderen“. Seine Kochbücher werden Bestseller: „Es liegt mir auf der Zunge“ heißt sein erfolgreichstes.
    Dokumentarische Livesendungen bringen erste Programmhöhepunkte und machen das Medium populär. Erst ganze 7500 Geräte sind angemeldet, als das Fernsehen zum Tagesgespräch in Westdeutschland wird: Am 2. Juni 1953 bringen 21 Kameras der BBC die Krönungsfeierlichkeiten von Queen Elisabeth II. auf die deutschen Bildschirme. Nicht nur Monarchiegelüste und Tränendrüsen sind herausgefordert, hinter den Kulissen fiebern die Techniker. Die Richtfunktechnik steckt noch in den Kinderschuhen. Die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und die Bundesrepublik müssen an das BBC-Sendenetz angeschlossen, die verschiedenen Zeilennormen umgewandelt werden. Im Kreis europäischer Technikexperten war die künftige Sendenorm beraten und 1952 von neun Ländern in Stockholm auf Vorschlag des Schweizer Koordinators Walter Gerber die sogenannte ‚Gerber-Norm‘ beschlossen worden: 625 Zeilen bei 25 Bildwechseln pro Sekunde. Jetzt treffen aufeinander: England mit 405, Frankeich mit 819 und die Bundesrepublik mit 625 Zeilen.

Rasante Entwicklung

Ende 1953 löst sich der  NWDR-Dreierbund (Hamburg, Köln, Berlin), die ersten Ausstrahlungen des ‚Sender Freies Berlin‘ (SFB) beginnen am 1. Juni 1954. Am 1. November 1954, beim Start des gemeinsamen ARD-Programms, werden bundesweit 61500 Teilnehmer gezählt, die ersten hunderttausend Anfang 1955. Nur 28 Prozent der Westdeutschen haben 1955 noch niemals einen laufenden Fernseher bestaunt. 47 Prozent sind so einem Kasten in Gastwirtschaften, 18 Prozent bei Bekannten oder Verwandten begegnet.
    Philips wirbt 1956 mit Heinz Erhardt und „Prominente zu Gast! Da freut sich die ganze Familie. Sicher und zuverlässig vermitteln Ihnen Philips-Fernsehgeräte ein Rendezvous mit den Stars von Film, Funk und Bühne.“
    Die erste Fernsehteilnehmer-Million wird im Herbst 1957 erreicht, das Jahr 1959 bringt den Durchbruch zum Massenmedium. Industrie und Handel erreichen Traumumsätze, es gibt täglich 5000 Käufer und endlose Lieferzeiten. Zur Jahreswende 1960 wird die Zwei-Millionen-Schwelle überschritten.
    1961, nach 22 Jahren Pause, strömen die Berliner im August zur ‚Deutschen Rundfunk-, Fernseh- und Phono-Ausstellung.
    Laut einer Umfrage im Sommer 1961 haben sechs Prozent der Deutschen noch nie ferngesehen, acht Prozent seit mehr als einem Jahr nicht mehr. Der Anteil der Landwirte an beiden Gruppen ist besonders hoch.
    Der Durbridge-Krimi ’Das Halstuch‘ fegt im Januar 1962 die Straßen leer. Am 16. Januar, einen Tag, bevor das Rätsel gelöst werden soll, veröffentlicht der Satiriker Wolfgang Neuss im Berliner ‚Abend‘ eine Großanzeige: “Nicht zu Hause bleiben, denn was soll’s: Der Halstuch-Mörder ist Dieter Borsche… Also: Mittwoch abend ins Kino! – Ein Kinofan (Genosse Münchhausen)“ So heißt der neue Film des Bürgerschrecks. Das Fernsehpublikum tobt: „Machen Sie doch rüber in den Osten, Sie Verräter!“
    Eine der erfolgreichsten Sendungen des Jahres 1962 wird das Fernsehspiel ‚Der kleine Lord‘ mit einer Sehbeteiligung von 61 Prozent, was 1,5 Millionen entspricht und, so damalige Kritiker, „beweist, daß der Zuschauer  auch am Heiligen Abend vom Fernsehen unterhalten werden soll. Die Sendung dauerte ab 20 Uhr 10 über zwei Stunden, so daß für die zahlreich zuschauenden Familien der Weihnachtsabend ausgefüllt war.“
    Dem Staatsbesuch von John F. Kennedy widmen ARD und ZDF 1963 insgesamt 17 Stunden Sendezeit. Es ist die bis dahin größte Live-Sendung: 400 Ingenieure und Techniker, 40 elektronische Kameras, zwölf Übertragungswagen und ein Hubschrauber versorgen acht Millionen Zuschauer mit Bildern.
    80 Jahre nach Eintragung des weltweit ersten Fernsehpatentes (‚Elektrisches Teleskop‘) durch den Berliner Studenten Paul Nipkow erhält am 3. Januar 1963 der Erfinder Walter Bruch vom Münchner Patentamt die Nummer 1179986 auf das Farbfernsehverfahren PAL (Phase Alternation Line). ARD und ZDF haben 17 Plumbicon-Farbkameras aufgebaut für den Eröffnungstag der 25. ‚Großen deutschen Funkausstellung‘, wo Vizekanzler Willy Brandt am 25. August 1967 den Startknopf für den Beginn des Farbfernsehens drückt.
    Anfang 1968 besitzen von den 14 Millionen Fernsehteilnehmern gerade 135000 ein Farbgerät. Neckermann hält sich bald nicht mehr an die Preisabsprachen der Geräteindustrie (2500 Mark) und entfacht mit 1840 Mark-Apparaten einen Preiskrieg. Die Farbumstellung in Studio- und Aufnahmetechnik kostet allein die ARD bis 1972 rund 1160 Millionen Mark.
    Zwischen 1964 und 1970 steigt die arbeitsfreie Zeit um zehn Prozent, die zu Hause verbrachte Zeit um 24 und die mit Fernsehen verbrachte Zeit um 58 Prozent, errechnete Claus Eurich. Neun Millionen Fernsehhaushalte 1964 bedeuteten 55 Prozent Marktsättigung, 16 Millionen im Jahre 1970 bereits 85 Prozent und 1974 dann 18,5 Millionen Geräte und Versorgung von 95 Prozent. 1981 sind21,5 Millionen Fernsehgeräte registriert, rein rechnerisch steht in 97 Prozent der Haushalte eine Flimmerkiste. 30 Prozent besitzen Zweitgeräte. Farbempfang ist zu 75 Prozent verbreitet. Die Zuschauerzahl hat sich auf einen beeindruckend hohem Niveau eingerichtet: An einem durchschnittlichen Werktag werden 80 Prozent aller Bundesbürger vom Fernsehen erreicht.

Und seid ihr nicht willig ….

Das Fernsehen wird schnell zum Massenfaktor. Begehrlichkeiten kommen auf, Politiker und Verleger finden sich als Verbündete. Der Kampf um die politischen Zuständigkeiten eskaliert so weit, daß der mit absoluter Mehrheit regierende Bundeskanzler Adenauer am 25. Juli 1960 handstreichartig einen Gesellschaftervertrag für die ‚Deutschland-Fernsehen-GmbH‘ unterzeichnet – er für die Bundesrepublik und sein Justizminister Franz Schäffen als Privatmann und Treuhänder für die den Ländern vorbehaltenen Anteile. Die provisorische Geschäftsführung übernimmt ein Staatsbediensteter, der Ministerialdirigent Reinhold Mercker. Im August wird die Satzung so geändert, daß das Torpedounternehmen auch ohne die Bundesländer handlungsfähig ist: Adenauer wird alleiniger Gesellschafter. Karl Holzamer, damals Vorsitzender des SWF-Rundfunkrates, stellt sich für das Intendantenamt zur Verfügung. (Daraus wird nichts. Aber er wird dann der erste ZDF-Intendant.) Am 19. September erhebt das Land Hessen Klage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsbuhe. Seit dem Urteilsspruch am 28. Februar 1961 ist Rundfunk dann endgültig Ländersache, abgesehen von fernmeldetechnischen und technischen Kompetenzen der Bundespost (die für das Kabelfernsehen später dann auch instrumentalisiert werden).
    Von 1962 bis 1967 dauert das ‚Wettbewerbsgefecht‘ zwischen Presse und Rundfunk, die Verleger riechen den Fernsehwerbekuchen, aber sie müssen noch 20 Jahre warten.
    Der politische Druck auf die Rundfunkanstalten führt dann doch zu einem neuen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender, bei dem die Karten neu gemischt werden. Am 6. Februar 1962 konstituiert sich der Fernsehrat des ZDF, den Vorsitzenden stellt der Deutsche Sportbund, seine Stellvertreter Rainer Barzel und Jockel Fuchs kommen von CDU und SPD. Karl Holzamer am 12. März zum ZDF-Intendanten gewählt. Sein Referent verhindert später, im Januar 1971 bei einem Intermezzo als SWF-Programmdirektor, die Lesung des Gedichts ‚Artikel 3 (3)‘ von Alfred Andersch im ‚Literaturmagazin‘ des SWF. E heißt Dieter Stolte und ist seit 1982 ZDF-Intendant.

     Ab 1971 versucht die CSU per ‚Strukturreform’ die Machtergreifung im eher liberalen Bayerischen Rundfunk (BR), sie besetzt alle führenden Stellen mit Partei-‚Bazis‘. Der sich wehrende Intendant Christian Wallenreiter wird nach Ablauf seiner Amtszeit durch den CSU-Landtagsabgeordneten Reinhold Vöth ersetzt. Per Gesetz erhöht sich die Zahl der Parteipolitiker im Rundfunkrat von 9 auf 21; eine Organisationsreform führt dazu, daß der CDUler Rudolf Mühfenzl alle politischen BR-Sendungen kontrolliert. Eine Bauchlandung erleidet die CSU aber mit ihren Privatfunkplänen, das ‚Volksbegehren Rundfunkfreiheit‘ findet eine überwältigende Mehrheit.

….33% der Redakteure wünschen sich 1978 bei einer Umfrage weniger Einfluß der Parteien. 96% glauben, daß ihre Karriere vom politischen Verhalten abhängig sei. Horst-Eberhard Richter erfährt 1979 in einer Fragebogenaktion ­bei BR und NDR, daß 73% der sich selbst als ‚links‘ verstehenden Redakteure Selbstzensur praktizieren. Und die Hälfte sieht sich fügsamer, als sie früher einmal war.

    Die ‚Ausgewogenheits‘-Forderungen als Folge des Parteienproporzes engen überall bei den Sendern die Atemluft ein, die um sich greifende Magazinitis in den Programmen sorgen für eine weitere Zerstückelung. Was früher der Brotpreis war, wird jetzt die Rundfunkgebühr. Es wird mit ihr Stimmung gemacht. 1974 kosten Hörfunk 3 Mark und Fernsehen 7,50 Mark. 1979 werden Hörfunk auf 3,80 und Fernsehen auf 9,20 Mark erhöht. 1992 betragen die Fernsehgebühren 23,80 Mark.

Wozu das Ganze?

    Albrecht Müller, der Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt, antwortet 1983 auf die Frage „Wie kommunikativ ist die Mediengesellschaft“ mit dem Relativsatz „Kommunikativ ist eine Gesellschaft, wenn sie Fernsehen hat: sie wird weniger kommunikativ, wenn sie 20 Programme anbietet.“ Der Schriftsteller Hans Hellmut Kirst (‚08/15‘, ‚Die Nacht der Generale‘) konstatiert 1963 bei einer Podiumsdiskussion kaltblütig: „Es hat durchaus den Anschein, daß Fernsehen wie eine Droge ist – ein Beruhigungsmittel von gigantischem Ausmaß.“
….Der NWDR-Generaldirektor D. h.c. Adolf Grimme hat da am 23. Oktober 1953 bei der Schlüsselübergabe für das erste ‚Haus des Fernsehens‘ in Hamburg-Lokstedt noch anderes erhofft: „Das Fernsehen hat nur eine tiefere Bedeutung, wenn der Mensch auf dem Umweg über das Sehen der Ferne wieder zu sich selbst kommt. Das Fernsehen wäre dann im Zeitalter des Menschen als eines anonymen Teils der Masse ein Gegenzug gegen die Entpersönlichung und damit, zuwider allem Pessimismus, gerade auch ein Instrument zur Überwindung der Vermassung… Das Fernsehen vermag den Menschen besser zu machen. Es ist sogar sein Soll, dass die Kraft von Bild und Wort das Gute wirke… Wenn die neue Instrument sein Soll im Dienst am Menschen erfüllen will, dann muß es Freude schenken.
    Grimme utopiert auch 1955 noch unverbesserlich: Durch diese Zauberschale wird Ferne zur Nähe werden, und der Raum zwischen uns und fremden Ländern wird wie aufgehoben sein. Das Schicksal der anderen wird künftig mitten in unserer eigenen Stube stehen, und das Fernsehen kann so aus dem Entfernten unseren Nächsten machen. Wir sehen freilich mit Schrecken, daß unser Sinn gegen das Los unseres nächsten immer abgestumpfter wird und unsere Herzen immer mehr versteppen. Worauf es deshalb im Fernsehen ankommt ist, daß das Getränk in dieser Schale ein Heiltrank wird, der die guten Seiten, die doch in jedes Menschen Herz nur auf den Weckruf warten, stärkt.“
… Das Karl-Jaspers-Zitat „Zusehen ist nicht Existieren“ stellen Claus Eurich und Gerd Würzberg 1983 als Motto ihrer kritischen Bestandsaufnahme voran: „30 Jahre Fernsehalltag. Wie das Fernsehen unser Leben verändert hat.“ Sie errechnen, ‚daß der durchschnittliche deutsche Fernsehzuschauer im Jahr 3000 Stunden schläft, 2000 Stunden arbeitet und 1000 Stunden fernsieht.‘

Die Macht des Faktischen

Wer kennt die Schurken, kennt die Doofen, rühmt die Klugen, zieht die Lehren, zählt die Seiten all jener bibliothekfüllender Diskussionen und Debatten ‚um den Auftrag des Fernsehens‘? Und wer schriebe seine überfällige ’Geschichte der Feigheit‘?
    Früh und brutal auf den Punkt gebracht wurde die Auseinandersetzung zwischen Geist und Fakt 1963 bei einer Sonntagsveranstaltung der Münchner Produktionsfirma InterTel (dokumentiert in dem dtv-Sammelband ‚Vierzehn Mutmaßungen über das Fernsehen‘). Unter dem provozierenden Vortragstitel ‚Kann das Publikum wollen?‘ beschied da der Frankfurter Philosoph Theodor W. Adorno: „Gefahr ist, daß das Publikum, wenn man es animiert, seinen Willen kundzutun, wohlmöglich noch mehr das will, was ihm ohnehin aufgezwungen wird.“
    Der einflußreiche Fernsehkritiker Kurt Wagenführ, von Anfang an dabei und Inhaber der ‚Fernsehzuschaulizenz‘ Nr. 2, antwortete dem Herrn Professor völlig ungerührt: „Der Zuschauer wünscht zunächst solide Hausmannskost, die aber keinesfalls lieblos zubereitet werden darf. Es kommt auf das ‚Wie‘, auf die Art an,  wie eine Fernsehsendung geformt und angeboten wird, nicht so sehr auf das ‚Was‘. Laut ‚infratest‘ ist die mit Abstand beliebteste Sendung die ‚Tagesschau‘ (87 Prozent). An zweiter Stelle (81 Prozent) der nach dem Geschmack der Zuschauer erfolgreichen Sendungen stehen die Tierfilme: sie geben den Zuschauern die Möglichkeit, Tiere zu beobachten, und sie freuen sich, wenn ihnen das Gesehene von fachkundiger Seite erläutert wird. Es folgen die ‚Bunten Abende‘ (81 Prozent), die Quizsendungen (79 Prozent) und die Varieté-Programme… aber es muß gesagt werden, daß die Zuschauer in ihrer Gesamtheit höchst anspruchsvoll sind und sich – wenn in ihren Erwartungen enttäuscht, verärgert von dem Programm abwenden: Für sie ist, das soll nicht übersehen, Fernsehen Unterhaltung; der Empfänger wurde vornehmlich zum Zwecke der Unterhaltung angeschafft. Den nächsten Platz (78 Prozent) nehmen die Fernsehspiele ein, und zwar vom Volksstück bis zum klassischen Drama. Und beide liegen im Urteilsindex obenan, der ‚Hamlet‘ und der ‚Don Carlos‘  ebenso wie ein Spiel ‚Wenn Du Geld hast‘ oder ‚Das Ekel‘. Als eine ‚anspruchslosere‘ Programmsparte (77 und 75 Prozent) müssen die Kinofilme und die Kriminalspiele gewertet werden. Interessant ist, daß Peter von Zahn mit seinen Berichten dichtauf folgt (74 Prozent): er zeigt nicht nur die ‚Buntheit der Welt‘, er erläutert sie ansprechend und weckt das Interesse nach dem ‚Mehr‘… Opernsendungen stehen weit unten in der Rangliste (34 Prozent), sie sacken ins Bodenlose, wenn übermoderne Stücke gegeben werden… Der Zuschauer möchte abends keine Sendungen, die eine begrenzte Zuschauergruppe ansprechen; er billigt ihnen den Platz aber gegen Ende des Abendprogramms zu. Er wünscht sich nach der ‚Tagesschau‘  zunächst eine längere Hauptsendung, damit der erste Teil des Abends nicht aufgesplittert wird.  Denn der Zuschauer geht gegen 22 Uhr ins Bett und will das ‚sein‘ Programm gehabt haben; außerdem will er sich nicht immer von einem Thema auf das andere umstellen müssen… Bei einem Fernsehspiel möchte er an einem Schicksal teilnehmen können, wobei es gleichgültig ist, ob es ein Offizier in ‚Die Caine war ihr Schicksal‘ ist oder ein Bauer in einem Volksstück. Er zeigt Mißtrauen und Widerstand gegen Stücke, die in mehreren Ebenen spielen, die zu stark stilisiert oder psychologisch zergliedert sind, die ‚mehrere Schlüsse‘ haben, unter denen der Zuschauer wählen soll. E fühlt sich dann allein gelassen. In diese Rubrik fallen ‚Biedermann und der Brandstifter‘ und ‚Astutuli‘.

Mit dem Segen von Oben

Nach einer Demonstrationsvorführung aus der Hamburger Gemeinde Ochsenzoll Anfang Dezember 1952 bejaht die ‚Evangelische Fernsehkommission‘ prinzipiell die Übertragung von Gottesdiensten. Die katholische Kirche beteiligt sich am 4. Januar 1953 an der Fernsehoper ‚Amahl und die nächtlichen Besucher‘, dabei wird zum ersten Mal im deutschen Fernsehen das Playbackverfahren angewendet. Läßt sich die Sakramentshandlung abbilden? fragen die Theologen. (Sie läßt sich.) Seit dem 1. September 1953 gibt es einen Fernsehbeauftragten, der beim NWDR die kirchlichen Interessen wahrnehmen soll.  Ab 1. September wechseln sich die Kirchen ab beim ‚Wort zum Sonntag‘. Die zwei Kirchen, wahrlich gesellschaftlich relevante Gruppen in der bundesdeutschen Nachkriegsgesellschaft und in allen Rundfunkräten vertreten, geben über die Jahre den Segen auch zu dem, was so aus dem Fernsehen wird.
    Das ‚Engagement ohne Eigennutz‘, der ‚Auftrag, auch den Schwachen eine Stimme zu geben‘, nutzt sich ab im parteipolitischen Gezänk. Und nicht zuletzt sind es finanzielle Gründe, die schwindenden Kirchensteuereinnahmen und die zunehmenden Kirchenaustritte, die in den achtziger Jahre alle Bedenken und Warnungen in den Wind schlagen lassen und dem Kommerzfernsehen die Schleusen öffnen helfen. Mit Gottesdienstübertragungen lassen sich die Kirchen ködern. Mehr Programme = mehr kirchliche Sendezeit = mehr Werbung für den Kircheneintritt, heißt die simple Gleichung. Natürlich geht sie nicht auf.

Wollte niemand: Schon vorab nachlesen, was kommen wird

Dafür aber geht manches ‚Altmodische‘ zugrunde. Die evangelische Zeitschrift ‚medium‘ zum Beispiel, bis 1985 ein lebendiges Diskussionsforum für Journalisten und Programmverantwortliche, Autoren und Filmregisseure, Cutter und Wissenschaftler, Ketzer und Angepasste – voller Leidenschaft, Witz, Genauigkeit, Beharrung und Tiefe. Jahre vor Einführung des Privatfernsehens läßt sich dort schon nachlesen, was kommen wird. Die Redaktion sieht sich (einfach) in anderen Ländern um. Das aber wollen die Kirchenoberen gar nicht wissen. Sie stellen die Zeitschrift ein.

Hier einige ‚medium‘-Titel als Stichworte für die weitere Medienentwicklung:
  1/78:  Die Rundfunkgebühr ist ein politischer Preis!
  2/78:  Doing the Media: Medienpädagogik in den USA
  8/78:  Der Rundfunk: kein Form für Unbefugte
  9/78:  Kinderprogramm: Programm für Kinder ohne Nerven
10/78: Fernseh-Magazine: überparteilich den Parteien zu Diensten
  1/79: Die ‚Endlösung‘ als Medienereignis
  3/79: ‚Holocaust‘: deutsches Weiß-Machen
  5/79: Die Realität richtet sich nach dem Fernsehen
  7/79: Von Medien umstellt, von Waren umzingelt
  8/79: Beispiel SWF: Machtergreifung der Bürokraten
  2/80: Arbeiter vorm Fernsehen: angeregte Apathie
  4/80: Wieviel Rückmeldung ist gewollt?
  9/80: Aus der Praxis des gezähmten Denkens
  1/81: ‚Holocaust‘: ein Medienereignis verjährt
  4/81: Abschied von der Illusion der Bürgerbeteiligung
  7/81: Aus der Fernsehkonsumwelt Italiens
  8/81: Männer machen das Programm, Frauen helfen ihnen dabei
  9/81: Gegenwärtiges aus der Medienzukunft
11/82: Wieviel Daten braucht der Mensch?
  1/83: Umarmung mit dem Kommerz: ein Ausweg?
  9/83: Von Medien zu Media-Politik
10/83: Massengeschmack: Phantasie der Verwalter
  2/84: Die gefräßigen Kanäle: Futterfragen
  7/84: Nähe: elektronisch (wieder) herstellbar?
  9/84: Heimat: Medienereignis, unspektakulär
11/84: Denver-Clan: Instant-Tragödie
12/84: Von der Entbehrlichkeit des Fernsehens
  6/85: Vermarktung der Kommunikation: weltweit
12/85: „…diese Nische zu erhalten“, zum Ende von ‚medium‘

Hans Bausch, der Journalist unter den Fernsehintendanten, Autor einer informativen zweibändigen ‚‘Rundfunkgeschichte nach 1945‘ zieht 1985 Bilanz: „Der Markt hat den Rundfunk nun eingeholt: Rundfunk wird in Zukunft mehr denn je eine Ware unter vielen anderen werden, die zum schnellen Wegwerfkonsum angeboten wird…  Weit entfernt sind wir von den ernsten, von praktischer und menschlicher Vernunft gekennzeichneten Diskussionen der früheren Jahre darüber, wieviel Medienkommunikation dem Menschen bekömmlich sei…“

Schlußwort von Kuhlenkampff

Zeitlebens dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen, hat der große Showmaster Hans-Joachim Kuhlenkampff 1992 in einem Interview der ‚Zeit‘ zu Protokoll gegeben: „Ich weiß, wie schwer es ist, Fernsehen zu machen. Was mich schmerzt, ist, daß der Anspruch, mit dem wir angetreten sind, ich war ja von Beginn an dabei, ein viel höherer war als der jener Leute, die heute das Sagen haben. Ich glaube, daß das Fernsehen in den letzten 40 Jahren das Verhalten der Menschen maßgeblich beeinflußt hat.  Wäre man einen anderen Weg gegangen, hätte man sie positiv beeinflussen können.“