Geschrieben am 15. August 2018 von für Crimemag, CrimeMag August 2018

Michael Friederici: Wie Olli den Fußball verkauft – oder: Football ’s leaving Home!

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Ein Rückblick auf die WM als Ausblick auf den Start in die neue Bundesliga-Saison – in aufrührerischer Absicht

Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Das deutsche Fußballmärchen war einmal. Erstmals musste eine Deutsche Elf bei einer Fußball-Weltmeisterschaft bereits nach der Vorrunde wieder nach Hause. Die Folgen für die Nation sind unabsehbar:

  • Manager von Sportartikelherstellern gelten als suizidgefährdet.
  • Bierbrauer liegen im Dauerkoma: Das frühe Aus hat den mögliche Absatz von ca. 900.000 Hektolitern nahezu halbiert.
  • Beiersdorf fragt sich verzweifelt, wer denn jetzt – statt des Bundestrainers – den Nivea-Man geben soll.
  • Integrationswillige Väter sind verstört: Bei den Standesämtern gilt bei der Namensgebung nach dem Judas- jetzt auch ein Mesutverbot.
  • Seit „uns“ Südkorea (Weltranglistenplatz 57), und Mexiko (15) besiegten gibt es eine Flutwelle von Fußballemigranten. Heimatschützer Seehofer hat die Grenzen geschlossen, um leere Stadien und den Abgang von hochqualifizierten Freistoßschützen zu verhindern.
  • Am schlimmsten aber traf es – wieder einmal – ein deutsches Geldinstitut. Die Commerzbank wollte mit Hilfe der designierten Weltmeister bis 2020 zwei Mio. neue Kunden dazu gewinnen. 2017 hielt sie sich werbemäßig zurück, weil es während und nach der WM richtig abgehen sollte; Jogi und seine Jungs legten sich für die großangelegte Kampagne richtig ins Zeug … – und jetzt stehen die Bankster unter Loser-Generalverdacht, und ihre anthrazitfarbenen Trikots sollen sie auch nur aus vordergründigen Erwägungen tragen.

Das Ende ist nah. – Und das kurz vor Beginn der neuen Bundesligasaison. Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff wollen bis zum Start am 24. August ihre „schonungslose“ WM-Analyse „auf allen Ebenen“ vorlegen. – Wir helfen ihnen dabei. – Das Resümee vorweg: Football ‘s leaving home!

Nur schnell weg

23 gut bezahlte Werbemarken hatten sich mit Yoga-Trainer, Psychologen, vier Ärzten, drei Köchen, fünf Sicherheitskräften und einer 60köpfigen Entourage auf den Weg gemacht, um mit Merkels Segen Russland zu erobern. Nur Experten ahnten, dass auf der Mission possible kein Segen lag: Zu den 12 Tonnen Ausrüstung kam nämlich noch die schwere psychologische Last a) als Titelverteidiger und b) als FIFA Weltranglisten-Erster an den Start gehen zu müssen – (FIFA = Weltfussballverband mit 209 Mitgliedsverbänden).   

Resultat: Selbst der stoisch höfliche TV-Kommentator Béla Réthy ließ sich vom aufregenden Tempo des deutschen Spieles zu einer Boshaftigkeit hinreißen: „Keine Zeitlupe, das sind reale Bilder!“ – Trotz alledem und alledem: Als Mannschaft und Begleiter geschlagen zurückkamen wartete ein Häufchen von 500 Unerschrockenen am Flughafen in Frankfurt, um „mit ihrem Team“ die Last des Scheiterns zu teilen. Und das Wunder geschah: Auf einmal fehlte es den Spielern nicht mehr an der Leichtigkeit, die man so vermisst hatte; sie verschwanden leichtfüßig (bis auf Marco Reus) ohne auch nur ein einziges Mal den Kontakt zu den Fans gesucht zu haben. –  Selten zeigte sich der Zynismus der Ökonomisierung deutlicher, nie war der Profi-Fußball weiter von der Basis entfernt. Denn einerseits bedarf es der emotionalisierten Massen, um das „Produkt“ (Fußball) bestmöglich zu verhökern, andererseits stören die Emotionen derjenigen, die sich gefälligst in ihre Rolle als Kunde (der Nationalmannschaft) fügen sollen, die mit der Geldüberweisung beendet ist.

Ein Mann für jedes Portemonnaie

Dafür ist Oliver Bierhoff zuständig, der „Mann fürs Portemonnaie, nicht fürs Herz“ (Spiegel Online). Er ist cool, calm, collected und versucht die längst vollzogene Scheidung zwischen Fußballfan und Fußballgeschäft wegzulächeln. Der Mann mit dem Golden Goal (EM 1996) – und dem goldenen Händchen ist die ideale Personifikation der herrschenden Verhältnisse (Traditionalisten nennen so einen Menschen auch schon mal Charaktermaske): Er kommt aus gutem Hause, hat Abitur, Manieren – und die durchgestylte Ausstrahlung eines Bankberaters, der seine Haifisch-Mentalität mit einer Verständnisphraseologie kaschiert, die man nur in teuren Rhetorik-Kursen lernen kann. Schon als Kick-Profi hat uns Olli gewusst, worauf es ankommt: Während andere zockten oder Game-Boy spielten hat er erfolgreich sein BWL-Studium beendet. Heute gehört er zu den Managern, die den Zeitgeist exekutieren. Oliver Bierhoff, der Mann mit dem Charme eines echten Chicago-Boys mit Lindner Appeal, kreierte aus der verschwitzten Kicker-Vereinsmeierei eine schnieke Sales-Agency for Soccer-Ads und Apps und generierte rund um die Nationalmannschaft Traumrenditen. Im Jahr 2006 verzeichnete der DFB (DFB = Deutscher Fußballbund) Einnahmen in Höhe von knapp 291 Millionen Euro; drei Viertel davon holt der DFB direkt oder indirekt über die Nationalmannschaft herein, d.h. über Sponsorengelder, TV-Rechte, Lizenzgeschäfte oder Merchandising.

Der Superminister

Bierhoff begann als Platzhalter für den zwischen Europa und den USA jettenden Klinsmann und damit als erster Nationalmannschafts-Manager in der Verbandsgeschichte. Bis vor wenigen Monaten war er Teilhaber eines Unternehmens namens Projekt b (Passion makes the difference), das u.a. Trainer wie Jürgen Klopp, Julian Nagelsmann und den Kicker Mats Hummels vermarktet. Auf dessen Website steht:

„… Ich möchte keine Marke sein, lieber ein Weltklasseverteidiger…“

Bei Projekt b wird Hummels dann als Markenbotschafter angeboten. – Bierhoff hat seine Anteile an dem Unternehmen offiziell Ende 2017 verkauft, mit „Blick auf die neue Funktion im DFB“. Denn Präsidiumsmitglied Bierhoff ist seit dem 1. Januar 2018 einer von vier DFB-Direktoren, Nationalmannschaftsmanager, und trimmt mit 120 Mitarbeitern in der Frankfurter Verbandszentrale den deutschen Fußball zu einem Profit-Center. „Man merkt schon, dass der neue DFB ein wichtiges, großes Asset ist“ raunte er einmal in fließendem Marketingsprech. Den politischen Hinterbänklern, von ihren Parteien an die DFB-Spitze gelobt, müssen die Floskeln des mittlerweile 50jährigen Bierhoff, der immer noch wie der jugendliche Held in einer Altherrenriege daherkommt, wie die Offenbarung für Weltmärkte, Macht und Ansehen geklungen haben.

Während sich Klinsmann zu seiner Zeit jede Werbeaktivität untersagte und den Tross mitreisender Funktionäre minimierte, füllt die mitreisende Entourage der National-Elf-Außendienstmitarbeiter heutzutage oft mehr als ein Flugzeug und die selbsternannten Weltmeister von 2018 mussten im Vorfeld für jede Menge verkaufsfördernde gute Laune sorgen: Dank Superminister Oliver durfte Sponsor SAP sogar noch zwei Tage vor dem ersten WM-Spiel eine DFB-Pressekonferenz als Bühne nutzen, um „technische Innovationen“ vorzustellen, mit denen der Software-Hersteller der deutschen Mannschaft den entscheidenden Kick geben könne. Präsentator war ein SAPler, der bei dem Unternehmen passenderweise für Sport und Unterhaltung zuständig ist. – Bierhoff war übrigens jahrelang Markenbotschafter bei dem DAX-Unternehmen und durfte Sätze sagen wie: „Mit der neuen SAP-Lösung werden wir die Leistung unserer Teams erheblich steigern. Der deutsche Fußball wird dadurch enorm gewinnen“. – Solches PR-Null-Gesülze qualifiziert zu höheren Aufgaben. Deshalb ist der smarte Olli auch für die sog. DFB-Akademie zuständig, den 150 Millionen € Bau des künftigen Nachwuchsleistungszentrum. Offizieller Sponsoring Partner ist SAP …

Viel sprechen, nichts sagen – Verflachung als Prinzip

Der unverbindlich freundliche Verkaufsdirektor Oliver hat seit Jahren daran gearbeitet, die Nationalmannschaft zu einem „wertigen Premium-Produkt“ zu formen, das innerhalb des krisengeschüttelten Verbandes (der Katalog reicht  von Steuerhinterziehung bis zur Bestechung) ein lukratives Eigenleben führt. Bierhoffisierung nennen Fachleute das inzwischen. Und die zuständige Fachkraft Löw, der Fußball-Bundestrainer (der von Harun Arslan beraten wird, der nicht nur als einer der wenigen Zugang zum Mannschaftshotel hatte, sondern zufällig auch gute Verbindungen zu den in die Kritik geratenen Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan pflegt), setzt das „Konzept Bierhoff“ um: Anpassungsfähig müssen sie sein, die Jungs, leicht führ- und kontrollierbar und sie müssen in der Lage sein, unfallfrei den begrenzten Wortschatz des Trivialitätenkabinetts zu deklamieren: Schließlich könnte schon die kleinste Missverständlichkeit Sponsoren verärgern, den Marketingplot verwässern …

fu9bDeshalb umschwirrt eine Blase von Beratern, Juristen und PR-Spezialisten die balltretenden Vorbilder für die Jugend der Nation, die in den „Social-Media-Accounts“ das ablassen, was die Marken Müller, Neuer & Co. öffentlich zu sagen haben, weil sie nichts zu sagen haben. Die Stilisierung der lebenden Marken-Etiketten zu Mythen gehört zum Programm der Trendsetter, die zum „Wachstum“ von Sony, BiFi, Müller Milch und Rolex beitragen sollen. Ihre werbeträchtig hohen „Einschaltquoten“ (Özil sollen mittlerweile 40 Millionen Follower folgen) weiß auch die Politik zu schätzen – und Oliver Bierhoff sicher auch. Ideal sind Typen wie der modebewusste Jérôme Boateng, der mit 650 Paar Schuhen beispielhaft seiner Verantwortung gegenüber „unserer“ Wirtschaft nachkommt und sogar noch seine knappe Zeit auf der Tribüne als kostenlose Image Kampagne nutzt: Weil er wusste, dass die TV-Kameras ihn während der WM-Spiele, bei denen er auf  der Tribüne saß,  immer wieder suchten,  soll Cleverle Jérôme stets neue Sonnenbrillen der Kollektion aufgesetzt haben, für die er namentlich steht …

Gaming und Spiele

In diesem Jahr schaltete Brause-Unternehmen und Nationalmannschafts Premiumsponsor Coca-Cola drei Spots: 

Im ersten verstecken sich drei Spieler vor Bundestrainer Löw in einem Kühlschrank.“ Dabei entdeckt der Nationaltrainer eine Sammeldose von Coca-Cola mit seinem eigenen Konterfei, die es in den vergangenen Jahren noch nicht gab. Der US-Getränkehersteller arbeitet auch mit dem Spielehersteller EA Sports zusammen, um das Thema Gaming abzudecken. Kunden erhalten durch den Kauf einer Coca-Cola-Flasche einen Aktionscode, mit dem Gamer sich im Spielmodus „FIFA Ultimate Team“ beim Videospiel „FIFA“ von EA Sports einen Spieler ihrer Wahl verpflichten können. Für die Aktivierung kooperiert Coca-Cola mit den Gaming-Influencern Tim Wakez und „fifagaming“.“ 

Kein Scheiß! Das stand so im Fachmagazin „Sponsors“ (1.5.2018) – Weil einige deutsche Nationalspieler sich in Russland mehr auf ihre digitale Präsenz konzentrierten, statt auf ihre Aufgabe auf dem analogen Rasen, führte das dazu, dass ihnen wie unartigen Pennälern auf Klassenfahrt „für „mindestens eine Nacht“ der WLAN Zugang versperrt blieb. – Jetzt haben Olli und sein Team ein Problem. Das werden sie lösen – „nach einer umfassenden Analyse und Neubewertung“, also wie ein ordentlicher Event-Manager, der „Leben“ in  tote Einkaufsmeilen und in noch totere Innenstädte der Investment-Architektur transplantieren soll.

Die Verantwortlichen haben ihre Leichenkosmetik schon parat: Helene Fischer peppte weiland das DFB-Pokalendspiel 2017 zum Show-Event durch Verschlagerung auf. Was bedeutet, dass die zuständigen Damen und Herren vom Fußballbund das „Kerngeschäft“ des Verbandes, den sie repräsentieren, offensichtlich ohne solche Verpackungen für nur noch schwer verkäuflich halten. Abgesehen davon, dass derlei im Alltag zu einer fristlosen Kündigung reichte: Die Kundschaft fühlt noch anders und reagierte entsprechend. Sie muckte hörbar pfeifend auf. Bei denen, die noch Fußball und nicht DFB-Unterhaltungs-Events miterleben wollen, brach sich die aufgestaute Wut auf die Funktionäre Bahn, die an der Chronik des angekündigten Tod des Fußballs arbeiten – die Zersplitterung der Anstoßzeiten, die Kollektivstrafen, Stadionverbote – die ganze verkaufsfördernde Entseelung der Kickerei zur „Event-Marke“. Das produzierte auf der einen Seite bislang hilflose, zum Teil handfeste Empörung; auf der anderen die Hoffnung, dass sich derlei aussitzen und durch löffelweise Gewöhnung schon irgendwie abstellen lässt.

Marken-Identität

Fußball ist die Sportart der Globalisierung schlechthin; den Quataris gehört Paris Saint Germain und Neymar, den Chinesen Nizza, Auxerre, Sochaux, Amis und Russen teilen sich die Premier League … Und  mittlerweile gehört die lingua franca der internationalen Geschäftsbeziehungen und Marketingsprech-Community, (D-)English, auch im Fußball zum Trainings-Pflichtprogramm: Nothing is impossible – have it your way und just do it. Bei der Nationalmannschaft soll dann wieder alles anders sein. Deshalb wohl steigt die Bedeutung symbolischer Gesten: Mund bewegen, Hand aufs Herz, nicht mit Erdogan posieren … – Aber selbst hier herrscht inzwischen Unsicherheit: Mal gilt Identifikation als dumpf, schlecht und Nationalismus, mal als Sommermärchen, Patriotismus und irgendwie gut. Wer kennt sich da schon aus? Nach vielen Kreativsitzungen und noch mehr teuer Geld präsentierte der smarte Olli dann endlich die Zauberformel – eine Marke, DIE MANNSCHAFT! Damit können sich Fans endlich wieder politisch korrekt identifizieren und die Markenpropagandisten bekamen ihr „Tool“. Der offizielle Trailer eines Dokumentation genannten bierhoffschen PR-Streifchens über die Weltmeister von 2014, der unter „Federführung“ der FIFA und des DFB entstand, beginnt mit den Worten: „Brasilien hat Neymar. Argentinien hat Messi. Portugal hat Ronaldo. Deutschland hat – eine Mannschaft!“ – Toll! – Danke Olli!

Die Marke Müller stürmt für die Marke Deutschland

Eine Marke soll etwas profilieren, einen Service, glutenfreie Margarine, vegane Rasiercreme, grünen Fußballrasen, was auch immer. Starke Marken, so das Heilsversprechen, wecken auch starke Gefühle. Alles klar. – Das Problem: So eine Marke ist zwar grenzenlos verkäuflich, aber sie kennt auch kein Vater- oder Mutterland. Wozu also noch eine Nationalmannschaft? Außerdem setzt sich die Marke MANNSCHAFT aus Spielern zusammen, die sich wiederum auch als Marken auf dem Markt platzieren (sollen) – der Trainer ist eine Marke und der DFB und … wenn alles „Marke“ ist, ist dann nicht eine so gut wie die andere? Soll unsereiner jetzt also lieber „Marke-Müller, Deutschlands Knüller“ oder „Marke-Mannschaft – pflügt die Landschaft!“ polyrhythmisieren? Wie das mit den Marken aber wirklich und wahrhaftig und ganz ernst gemeint ist hat Oliver Bierhoff dem „Spiegel“ während der WM-Vorbereitung in Südtirol erklärt: „Hoffentlich können sich die Menschen auch in uns widerspiegeln. Ich freue mich, wenn die Mannschaft für etwas steht.“ – Wenn schon nicht für Fußball, dann doch z.B. für Mercedes, seit den 90er-Jahren verdienstvoller Premiumsponsor der Nationalmannschaft. Wie Kommunikationsexperte Olli Bierhoff an dieser Stelle irrationale Marken-Bedeutung und rationale Marken-Marketingplanung als emotionales Marken-Erlebnis für unsereinen am Beispiel Marke Mannschaftsbus zusammenbringt, so etwas kann man einfach nicht lernen (keine Persiflage!):

Mannschaftsbusse haben für die Spieler und für die Fans immer auch einen gewissen emotionalen Wert. Mercedes-Benz hat große Erfahrung mit Mannschaftsbussen, sie sind sicher und sind bestens ausgestattet. Besonders freut mich, dass wir auf dem neuen Bus auch unser neues Logo in das Design integrieren konnten. Jetzt steht auf dem Bus, was sich im Bus befindet: DIE MANNSCHAFT.“

– Endlich wissen wir das also auch!  

#ZSMMNBRCH

Dass sich selbst Gutwillige vom trendigen Dummsprech verarscht fühlen, das haben die forschen Damen und Herren vom DFB und den PR-Maschinen und Werbefirmen natürlich auch gemerkt. Deshalb haben sie das junge, moderne, aufgeschlossene, frische, freche und fetzige Motto „Zsmmn“ entwickelt. Also die Website „zsmmn-dfb.de“. Dort forderte der Fußball-Verband seine iPhone-affinen Anhänger auf, vulgo die „young generation“, um bierhoffsch zu reden, Teil von #ZSMMN zu werden. Man sollte „auf der Microsite oder den DFB-Facebook- und Instagram-Seiten seinen Beitrag mit dem Hashtag hochladen.“ Passendenderweise hieß der Sommersong der Fantastischen Vier auch „Zusammen“. – Nach dem sportlichen Totalabsturz konstatierte die FR kühl „Marketing statt miteinander“, während die Süddeutsche Zeitung  den Sinn dieser Benchmarkmarketingbullshitschwallbesoffenheit, äh, sorry,  schlicht und trefflich so vor Augen führte: #ZSMMNBRCH.

C-Klasse für die A-Mannschaft

Knapp drei Monate vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 startete Mercedes-Benz eine groß angelegte Kampagne – übrigens zum letzten Mal als offizieller Sponsor des Deutschen Fußball-Bundes, danach steigt passenderweise der andere große Luftverbesserer ein, VW. Die Firma mit dem Stern nebst DFB inszenierte die A-Mannschaft neben der neuen C-Klasse und schickte die deutsche Nationalmannschaft mit dem global verständlichen Denglishgeschwurbel „Best never rest“ in das WM-Turnier. Das sollte wahrscheinlich so eine Art tollkühner Übersetzung  vom opus magnum des Torwart-Titanen Olli  Kahn sein – „Weiter! Immer weiter“. Für alle Verständnislosen hier die offizielle Verdolmetschung: „Das Streben, sich permanent neu zu erfinden, verbindet Mercedes-Benz und die deutsche Fußballnationalmannschaft.“ So geht Markendingens! TSCHAKA!  

Verdampt viele Vehler

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) setzte Mercedes und den Deutschen Fußball-Bund daraufhin bei der Wahl zum „Sprachpanscher“ des Jahres 2018 ganz oben auf die Kandidatenliste. Der Slogan „Best never rest“ klinge „wie die ungelenke Formulierung eines russischen Englischschülers im ersten Lernjahr„. Hintergrund ist, dass es die unbestimmten Artikel einer, eine, ein – im Russischen nicht gibt. Darum fehlen sie oft, wenn Russen Deutsch oder Englisch sprechen …  – Zur CI, wie wir das internäschänäll autsprächen, gehörte noch ein optisch feinsinniger Gag: Weil ja DIE MANNSCHAFT den fünften Weltmeister-Titel anvisierte, war der Buchstabe V in „Best NeVer Rest“ – aufgepasst – versal gesetzt. Na? Fällt das 5-Cent-Stück? Meine Güte, V entspricht der römischen Ziffer für die Zahl 5! Alles klar? – Abgesehen davon widerspricht der zackige Spruch vom niemals Ruhen noch allen Erkenntnissen moderner Trainingssteuerung …

Dem Olli sein Milieu

Die Fußball-Bundesliga hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1963/64 vom reinen Sport zum milliardenschweren Wirtschaftsfaktor entwickelt. Insbesondere in den vergangenen 25 bis 30 Jahren. Ex-Kicker Olli Bierhoff und sein Milieu haben das perfektioniert. Für sie besteht Fußball aus einem reibungslosen Abbuchungsverfahren! Der gemeine Freund des gepflegten Kurzpassspiels begreift das alles erst langsam. Denn für den Fan ist Fußball noch immer „unser Leben“: „Einige Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass es viel ernster ist!“ (Bill Shankly, 1913-1981):

  • Der ernste Spaß an der Freud ist – trotz aller Versuche der Vereine die Märkte nach China, Amerika … zu „öffnen“, Fans, mithin Käufer zu „generieren“ – noch immer und zuerst ein begrenztes, ein lokales, regionales, nationales Lebensgefühl. In der glorreichen Spielzeit 1965/66 wurden bei Borussia Dortmund 15 Spieler eingesetzt, von denen sieben aus Dortmund kamen; Sigi Held war der erste und einzige Spieler der Borussia, der damals nicht aus dem Ruhrgebiet oder Westdeutschland kam! – In der brasilianischen und französischen Nationalmannschaft der diesjährigen WM spielten Kicker zusammen, die, bis auf einen, nicht mehr in den heimischen Ligen spielen!
  • Die umsatzstärksten nationalen Ligen in Europa sind zugleich die sportlich erfolgreichsten. Adidas zahlt an Madrid mehr Kohle als dem gestandenen Hauptstadt-Club Hertha BSC im Jahr an Gesamt-Etat zur Verfügung steht. Neymar kostete Paris SG rd. 220 Millionen €, das ist mehr, als 14 der 18 Erst- Ligisten in Deutschland pro Jahr umsetzen. Von wegen “Geld schießt keine Tore“ …  Abgesehen davon, dass die spontanen Reaktionen des Publikums, von denen die Stadionstimmung lebt, durch den Videobeweis noch weiter unterdrückt werden (wann darf gejubelt werden?): Bei solch unterschiedlichen Voraussetzungen enttarnt sich die erhitzte Debatte um „mehr Gerechtigkeit auf dem Platz“ als ebenso gezieltes Desorientierungsmanöver, wie das Schlagwort vom  „financial fair play“. Und statt Fußball sind Ein- und Verkaufspreise von Menschen Thema öffentlicher Abwägungen.
  • 11 Freunde sollen es sein, von denen der Fan, erlaubt mir die Bitte, der 12. sein will. Der Fan ist bereit mit seinen Jungs durch Dick und Dünn zu gehen. Dafür bekommt er seit Jahren nur noch Dünnes. Wer Mainz, St. Pauli, Freiburg und andere feiert ist auf die wahrscheinliche Niederlage gegen „die da oben“ vorbereitet. Der Kleine kann den Großen zwar nicht aufhalten, aber manchmal ärgern. Von dieser faden Ersatzbefriedigung leben Fußball-Ligen heute. Europaweit hat man es längst aufgegeben, etwas anderes als die üblichen Verdächtigen auf den Spitzenplätzen zu erwarten. Deshalb wird es wohl über kurz oder lang eine Ausgliederung geben, zugunsten einer weiteren, der Europa Liga. Die nationalen Best of the Rest kicken Saison um Saison eh nur noch um die Goldene Ananas, ohne realistische Chance, je im Kampf um die Meisterschaft eingreifen zu können, dafür aber in steter Gefahr abzusteigen. Parallelen zur Lage der arbeitenden Klasse sind nicht zufällig.
  • Der letzte Tropfen ist noch lange nicht aus der Zitrone: In drei Ligen gibt es von Freitag bis Montag 11 verschiedene Anstoßzeiten; nimmt man die Pokale hinzu läuft im Fernsehen an jedem Tag ein Profifußballspiel. Dabei dürfen die Wettbewerbe nicht weniger, sie müssen mehr werden. Die inflationäre Entwertung des Ereignisses spielt dabei keine Rolle. Die Gesundheit der Spieler, das Interesse der Fans sind eh Wurst, wenn die Fernsehmilliarden locken. Wachstum heißt ein vulgärökonomisches Mantra. Das Angebot bestimmt die Nachfrage ein anderes! Schließlich sind beide, Spieler wie Kunde, nur Figuren im großen Spiel: Mit dem kleinen Unterschied dass der eine zahlt (wer sich über die gesamte Saison 2018/19 eine Komplett-TV-Versorgung ins Haus holen will, der muss mit Kosten von etwa 860 Euro kalkulieren hat das Vergleichsportal Verivox ausgerechnet), während der andere etwas besser bezahlt wird.
  • Die hysterischen Deal-Anstrengungen der Ollis &  treiben mindestens ebensolche bizarren Blüten, wie die FIFA-Versuche mit absurden Regeln das emotionale Treiben kalkulierbarer zu machen: Sportgerichte des DFB sanktionieren mit immer drastischeren Maßnahmen die freie Meinungsäußerung von Fans, die Fußball und nicht das Gedöns der obersten Fußballhändler im Stadion erleben wollen – Kollektivstrafen inbegriffen. – Bei der WM in Russland hat die FIFA bis kurz vor dem Finale Geldstrafen in Höhe von mehr als 850.000€ verhängt, davon mehr als 40% für das Tragen der falschen Socken: Die Spieler hätten „nicht autorisierte kommerzielle Markenkennzeichnungen auf Spieler-Ausrüstungsgegenständen“ gezeigt, heißt das in der offiziellen Disziplinarstrafensprachregelung. –

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Inszenierte Klatschpappenfröhlichkeit

Und weil der Deal sonst nicht funktioniert, haben sich die Fans gefälligst der kalkulierenden ökonomischen Vernunft anzupassen: Bei einer Generalprobe für die Marke MANNSCHAFT Ende März 2016 im Berliner Olympiastadion traten Jogis Jungs gegen England an. In aller Freundschaft. Die „Fan-Kunden“ erhielten XXXL-formatige Regieanweisungen wie im TV-Studio, bei denen die Zuschauer wissen, wann sie klatschen/lachen müssen:

Bitte zum Einlauf der Mannschaften die Papptafeln/Folienschnitte hochhalten“ stand da.

Zu lesen gab es nicht irgendwas, sondern die Ergebnisse langer meetings der kreativsten Köpfe des DFB nebst angeschlossener Agenturen: Spiri„, Team und, natürlich, DIE MANNSCHAFT. – Und die Instrumentalisierung des Fans als Idiot der Fußballfamilie geht noch weiter: Wenn die Mitglieder des deutschen Nationalmannschafts-Fan-Club die kostenlos (!) an sie verteilten Fähnchen DFB-choreographiert schwingen, dann wirkt das nicht zufällig wie eine dieser farbenprächtigen Premium Events in Nord-Korea. Aber muss sein: Schließlich brauchen die Sport-Challenge-Verkäufer und ihre Sponsoren solche Bilder. Stimmungsvolle Atmosphäre lässt sich weltweit gut an die TV-Anstalten verhökern. Deshalb ist das, was wir aus den Multifunktionsarenen zu sehen bekommen, nichts anderes als eine inszenierte Wirklichkeit.

Die Rechte an den Bildern hält, was die WM betrifft, die FIFA. Sie entscheidet, was wir sehen sollen und dürfen (nur die ARD beteiligte sich in diesem Jahr nicht an diesem Irrsinn und bestand zumindest auf einer eigenen Kamera im Stadion). Zu sehen gibt es immer nur das Eine: entzückte Kundschaft in tollem Verkleidungen und noch tollerer Stimmung, Party allenthalben – und die Stars tatoohautnah. Dieses Billigprodukt gleicht den ständigen Erfolgsmeldungen realsozialistischer Presse.

Niemand hat Einfluss auf das, was die FIFA zu zeigen gewillt ist, und mögen die Sender auch noch so viel für die Senderechte bezahlen (ARD und ZDF kauften diesmal für 218 Millionen € ein): Es geht um die Deutungshoheit. – Alles, was störend oder verstörend, also verkaufshemmend wirken könnte, ist auf den offiziellen, den sog. Weltbildern nicht zu finden. Und die freie Presse flankiert diese Form der Warenästhetik nicht nur, sie gibt sich allenfalls gegenüber dem bösen Russen kritisch und trägt ansonsten durchweg brav zur Inszenierung des Kick-Biz bei: Die Schreiber akzeptierten „am Ende sogar höfische Protokollregeln. Als der Bundestrainer seinen keineswegs unumstrittenen Kader vorstellte, war jede Nachfrage verboten.“ (Süddeutsche Zeitung, 2. Juli 2018).

Das muss sie auch, denn sonst gibt es halt keine News aus einem Bereich, der Auflagen, Einschaltquoten, mithin Werbe-Umsätze steigert – und nur wenige sind wirtschaftlich so stark wie etwa DER SPIEGEL. Die unverdächtige FAZ berichtete (4. u. 10. Juli 2018) dass DFB-Präsident Grindel seine persönliche Kommunikation seit einiger Zeit von einer Agentur steuern lässt, die anteilsmäßig dem langjährigen Bild-Chefredakteur Diekmann (mit-)gehört. Zufällig berichten inzwischen nur noch BILD und Sport Bild als erste über wichtige Entscheidungen des „weltgrößten Sportfachverbandes“ …  

Die Stimme ihres Herrn

In vorauseilendem Gehorsam weiß die Presse schon, was von ihr erwartet wird:

Eventisierung (Ein Fest für die ganze Familie …),

Sensationalisierung (Unglaublich, historisch …),

Personalisierung (Ist Götze doch nicht der bessere Messi?),

Emotionalisierung (Was haben Sie gefühlt, als sie geduscht waren?)

– und die  Ausgrenzung derjenigen, die den Verkaufsvorgang stören könnten. Dann ist von Romantikern, unverbesserlich Gestrigen die empörte Rede, von “sogenannten Fans“, von „Bildern, die wir nicht sehen wollen“. Störer und Störungen der Fußballverkaufs-Gala werden aus den Fotos, Stadien und Studios ebenso entfernt, wie Typen à la Großkreutz und Scholl, die sich dem glattgebügelten Charme der Verkaufspackung entziehen – oder sie dienen als abschreckende Beispiele, wie  z. B. Pyrotechnik. Die steht gerade auch auf dem Index. Wobei, mal ganz ehrlich! Sieht doch irgendwie geil aus. Vor allem abends! Wenn der DFB und richtige Marketingexperten und keine Chaoten so ein Feuerwerk koordinierten …

Vielleicht sollten die Bierhoffs dieser Welt gleich auch die Spiele choreographieren, damit die passende Werbung zum Ereignis auf dem Platz eingeblendet werden kann. Hollywood ist bei der WM in den USA/Kanada sicher nicht abgeneigt, die richtigen Plotpoints für eine quoten- und auflagentreibenden Dramaturgie zu setzen … 

Mit Adi Preißler in die Zukunft

Addi Preißler wurde durch bis heute gern zitierte Fußball-Weisheit berühmt: „Entscheidend ist auf dem Platz.“ Adi Preißler starb 2003, im Jahr, als beim DFB der „Fan-Club Nationalmannschaft“ gegründet wurde – powered by Coca-Cola.

fu6Damals begann der unaufhaltsame Aufstieg des Oliver Bierhoff. Dessen Vertrag läuft bis 2024; Joachim Löw, Abteilungsleiter für das ehemalige Kerngeschäft des DFB, Fußball, bekam zwei Jahre weniger. „Auffem Platz“ ist nicht mehr wichtig. – Football ’s leaving Home – so oder so. Es geht schließlich um mehr. Immer mehr. Weltweit. Damit noch das letzte Dschungelcamp des Planeten für die Trikot- und TV-Segnungen der Münchner Bayern, der Madrider Realos, des FC Chelsea zahlen darf. Während die kickenden IchAG schon den Wechsel zur nächsten CashCow zwischen England, Dubai und China  anpeilen – sie nennen das Karriereplanung -, die Fußball-Unternehmer den Verkauf der Vereine an Investoren mit Sitz auf den Kaimans, in China, den USA planen und inzwischen den Sektor E-Football ausloten lassen –natürlich um konkurrenzfähig zu bleiben, –  ist der klassische Fußball für die Unternommenen, die daheim bleiben müssen, viel mehr als ein Geschäft oder ein beliebiges Event unter anderen.

Die „locals“ können nicht mal eben den Verein, die Stadt, das Land wechseln. Sie halten ihrem Club noch ein Leben lang die Treue – und auf vereinseigenen Friedhöfen sogar noch darüber hinaus. Selten brachte ein Marken-Slogan den Stand der Fußball-Dinge so schamlos offen auf den Punkt, wie bei meinem Verein, der Borussia aus Dortmund: Echte Liebe! – Viele Fans nehmen solche Sprüche noch ernst, wo der Markt doch längst den bindungslosen Swinger fordert. Sie glauben noch immer daran, dass es „eigentlich“ auf sie ankäme, dass es um sie als Person ginge, um ihr Engagement – und nicht um ihr Geld.

Die kalkulierende Berechnung der Fußballverkäufer um Oliver Bierhoff sollte nicht vergessen, dass enttäuschte Liebhaber zur unkalkulierbaren Aktionen neigen … Rafael Buschman und Michael Wulzinger schrieben am Ende des Prologs zum ersten Band ihrer Fußball Leaks:

Fußball ist ein wunderschönes Spiel. Aber die Geduld der Menschen, die dieses Spiel lieben und die es bezahlen, ist nicht grenzenlos?“

– Anders gesagt: Das ökonomische Sein bestimmt auch beim Fußball nur solange das Bewusstsein, wie die Menschen sich das gefallen lassen. 

Michael Friederici 

Unser Autor (Jahresrückblick 2017 hier) in Hamburg der Spiritus Rector der „Schwarze Hafen-Nächte“. Vorschau hier.
Nachtrag von Michael Friderici vom 20.08.:

Denn nachdem  ich ja vehement gegen die allgegenwärtige Ökonomisierung gewettert habe, trifft es jetzt auch mich: Die Schwarzen Hafen-Nächte, die ja zumeist ganze 1x im Monat liefen, sind betriebswirtschaftlich für die Speicherstadt-Kaffeerösterei nicht mehr tragbar! Hat man mir mitgeteilt. Mitte letzter Woche. Dazu gibt es in jeder Hinsicht eine Menge zu sagen  und zu schreiben… Ich blicke jetzt aber erst einmal lieber nach vorn, wo immer das sein mag. – Jedenfalls bietet mir dankenswerterweise  -trotz der Kurzfristigkeit- eine meiner  Ottenser Lieblingskneipen erst einmal „Asyl“.  Das  Bey’s.  Raum gibt es da auch genug, Essen und Trinken ebenfalls – und  die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist sehr gut…

Patrick Abozen
liest Goethe an Goethes Geburtstag…
Italienische Reise
…und über die femme fatale des 18. Jahrhunderts, Lady Hamilton
Dienstag, 28. August, 20 Uhr, 7 €
im
Bey’s
22765 Hamburg-Ottensen, Ottenser Hauptstraße  64

die
          drei
Ich kann nur um Verständnis bitten und hoffen, dass Sie „mir“, resp. den Schwarzen Nächten  gewogen bleiben, dass Sie meiner Ortswahl vertrauen und die anstehende „Luftveränderung“ mitmachen, bevor es dann wieder eine feste „Heimstatt“ für die Nacht der Nächte gibt, vielleicht ja wieder im Hafen….
 


Die entgleisteKameliendame
  zu der Kathryn Wieckhorst aus La Traviata singt,
läuft wie angekündigt
Samstag, 1. September, 19:30 Uhr, 10€
Kesselhaus, Sandtorkai  30
(3′ von der Rösterei entfernt)

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