Geschrieben am 14. März 2018 von für Crimemag, CrimeMag März 2018

Krimigedicht

Gespenster1So gegen eins

 

Es saßen drei dicke Gespenster einmal

Auf einer kaum sichtbaren Bank.

Erzählten sich Schnurren voll tiefer Moral

Und manchen todtraurigen Schwank.

 

Das Obergespenst sagte freundlich und hohl:

“ … Ihr zwei seid noch jung und recht dumm.

Glaubt mir! Es gibt heute noch Menschen! Jawohl!

Doch die gehn bei Tage bloß um!

 

Sie sind so lebendig und voller Geräusch.

Lebendig sein ist so gemein.

Sind fürchterlich anzuschaun! Rundum voll Fleisch!

Und bilden sich noch drauf was ein!

 

Glaubt ihr, daß ein Mensch je durchs Schlüsselloch fließt,

Für unsereins fast noch zu groß?

Der reißt noch die Tür auf, wie er schon ist

Und schmeißt sie dann dröhnend ins Schloß!

 

Besonderen Lärm, den benennen sie „SPORT“ …

Wißt ihr, wie man Menschen beschwört?

Man drückt eine Klingel! Da kommt euch sofort

Ein Mensch! Und er flucht, weil man stört … “

 

Die Geister erschraken und wurden ganz still.

Sie lauschten. Es ward ihnen bang.

Da fuhr grad ein Lastenautomobil

Die Mauer des Kirchhofs entlang …

 

Peter Hammerschlag

Aus: Die Wüste ist aus gelbem Mehl 

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