Geschrieben am 2. Juli 2011 von für Crimemag, Kolumnen und Themen

KickAss – Bloody Splinters. Heute: Zielgruppe Analphabet?

KickAss – Bloody Splinters aus dem Branchenwahnsinn

– Wir sind schon ein klein wenig besorgt. Eigentlich ist die Zielgruppenfokussierung des sehr geschäftstüchtigen Heyne-Verlags ziemlich verlässlich. Auch ist uns bekannt, dass die als Techno-Thriller gehandelten Krawumm-Schwarten des Engländers Patrick Robinson nicht nur in Sachen amerikanischer Patriotismus Dick Cheney und Donald Rumsfeld aussehen lassen wie schwule, kommunistische Mädchen. In Robinsons neuem Roman („Mission auf Leben und Tod“) geht es darum, dass amerikanische Patrioten toll sind, französische Patrioten aber böse Waffenhändler und nicht etwa deswegen, sondern wegen ihrer patriotischen Politik (französische Staatsaufträge für französische, nicht für amerikanische Firmen) „Dreckskerle“ sind, dass in der US-Navy das Wort „Lüge“ unbekannt ist und Leute, die sich gegen Navy SEALs wehren, sowieso mindestens Terroristen, Taliban, gar El Kaida-Schweinebacken oder Iraneriche sind, und Al Dschasira ist die Stimme Osama Bin Ladens …

Wir könnten noch erwähnen, dass die mit geächteten Streubomben um sich werfenden Amis bei Robinson jaulen und winseln, wenn die Gegner böse Raketen – vom Waffenfabrikanten und französischen Präsidentschaftskandidaten irgendwo im Irak höchstpersönlich aufgestellt oder so – haben, die ihre Panzer nebst Besatzung verschmoren, aber darüber denken wir lieber nicht nach – sondern was uns irritiert: Kann eine Zielgruppe, die so einen groben Landser-Unfug bar jeder Raison goutieren mag – kann so eine Zielgruppe überhaupt lesen?

TW

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