Geschrieben am 27. Oktober 2012 von für Crimemag, Vermischtes

Editorial, 27.10.2012

Liebes CrimeMag-Publikum,

der amerikanische Wahlkampf geht in die Endphase. Grund genug für Dirk Schmidt, drei berühmte, einschlägige Film-Klassiker einem Reality-Check zu unterziehen: „W“, „Fahrenheit 9/11“ und „Outfoxed“. Wir sind gespannt …

Auch Carlos schaut in die Zukunft – in die Zukunft der Kriminalromans, oder um mit Leonard Cohen zu sprechen: I’ve seen the future, it is murder.

Die zweite Folge, in denen les Polarophiles Tranquilles, also Thierry Cazon und Julien  Dupré, enthüllen, was es mit James Hadley Chase, der Série Noir und Graham Greene wirklich auf sich hat, lesen Sie heute. Übersetzt hat auch diesmal wieder Christiane Dreher.

Peter Münder hat den kapitalen Kriegsroman „Matterhorn“ von Karl Marlantes gelesen und den Autor in Hamburg getroffen. Alf Mayer ist auf der Buchmesse dem Neuseeländer Carl Nixon begegnet und gerät über dessen Überraschungserfolg „Rocking Horse Road“ ins Schwärmen, während Eva Karnofsky bei der Lektüre von Don Winslows „Kings of Cool“ ein bisschen Anlauf braucht, bevor auch sie ins Schwärmen gerät und Henrike Heiland von Ryan David Jahns Genre-Remix „Der Cop“ nicht ganz überzeugt ist.

Kritisch-solidarisch und kleinen Exkursen nicht abgeneigt zeigt sich hingegen Bruno Arich-Gerz anlässlich einer vergnüglichen Lektüre aus nicht immer vergnüglichen Regio-Gefilden: „Kölner Blues“ von Werner Geismar.

Ohne KickAss geht es heute nicht – Alf Mayer muss sich doppelt mokieren: über die Chuzpe von R.J. Ellory und die Ignoranz, mit der die FAZ mit Oliver Stones Verfilmung von Don Winslows „Savages“ umgeht.

Die Hausnachrichten bitten artig um Aufmerksamkeit für zwei feine Veranstaltungen, an denen Lena Blaudez und Thomas Wörtche beteiligt sind.

Außerdem bieten wir ab heute einen neuen Service an: unseren Veranstaltungskalender mit ausgewählten Terminen – betreut von Claudia Fiedler.

Das Gedicht, „Mignon 1925“ von Erich Mühsam könnte man als gereimten (historischen) Polit-Thriller bezeichnen, als Zeit-Prognose (siehe Leonard Cohen oben) in raffiniert-literarischem Gewand. Überhaupt sollte man immer Mühsam lesen.

Ein so richtig herbstlich gemütliches Wochenende, bei dem die Rotweine ruhig allmählich voluminöser werden dürfen, wünscht Ihnen mit herzlichen Grüßen aus Berlin

Ihr

Thomas Wörtche & das CrimeMag-Team

PS: CrimeMag muss verreisen, die nächste Ausgabe wird am 10. November online sein.