Hinweise zur Sekundärliteratur von Thomas Przybilka
Seit Jahren bibliografiert, archiviert und kommentiert der Ehrenglauser-Preisträger Thomas Przybilka in seinem BoKAS (= Bonner Krimi-Archiv Sekundärliteratur) wissenschaftliche und publizistische Arbeiten aus aller Welt, die sich mit den unendlichen Facetten von Kriminalliteratur befassen. In unregelmäßig regelmäßigen Abständen erscheinen dann seine unschätzbar wertvollen Zusammenfassungen der aktuellen Sekundärliteratur, die jeder zur Kenntnis nehmen muss, der sich auch nur ein bisschen über seine Lieblingsliteratur kundig machen möchte. Ein solcher „Newsletter“ hat leicht einmal 160 bis 200 Seiten; deswegen empfiehlt CrimeMag unregelmäßig ein paar Titel aus dieser Fülle, die uns besonders bemerkenswert erscheinen.
Clemens Peck / Florian Sedlmeier (Hg.): Kriminalliteratur und Wissensgeschichte
Kriminalliteratur ist engstens verbunden mit dem aktuellen Wissensstand der verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen: aus dem Bereich der Naturwissenschaften, der Architektur oder der Jurisprudenz zum Beispiel. Kriminalschriftsteller können bei Plotbeschreibung und Auflösungen kriminalistischer Rätsel immer nur auf den aktuellen Forschungs- und Wissensstand zurückgreifen, um den Plausibilitätsanspruch zu gewährleisten. Sie können nicht nur, sondern sie müssen sich am Stand der Wissensgeschichte orientieren, sollen ihre Ermittler und deren Methoden nachvollziehbar und seriös sein. Soziale Entwicklung, gesellschaftliche Standards und Weiterentwicklung der Wissenschaft in Theorie und Praxis gehen Hand in Hand mit Techniken der gattungsgeschichtlichen Narration der Kriminalliteratur. Die verschiedenen Beiträge des vorliegenden Buches untersuchen Entwicklungen des Genres Kriminalliteratur in Verbindung mit der Entwicklung der Wissensgeschichte.
Inhalt:
Einleitung. Kriminalliteratur und Wissensgeschichte. Teil I. Genres und Wissensordnungen, 1848-1914: Julia Menzel: „Dies waren die Thatsachen“. Kriminalliteratur und Evidenzproduktion im Familienblatt „Die Gartenlaube“ / Daniel Meßner: „Rings in diesem Zimmer stehen mächtige Schränke“. Wissenstransformationen durch Biometrie / Florian Sedlmeier: Eindeutigkeit und Ähnlichkeit, Bruch und Kontinuität. Mark Twains „Pudd’nhead Wilson“ / Scott Spector: Die Großstadt schreiben. Zur literarischen Unterwelt der Städte um 1900 / Clemens Peck: Im Panikraum des Liberalismus. Balduin Grollers Wiener Sherlock Holmes. Teil II. Spiegelungen und Brüche im 20. Jahrhundert und in der Gegenwart: Sonja Osterwalder: „Guess again“. Aufklärung in den hard-boiled Romanen / Caspar Battegay: „Wahnsinn als Methode“. Friedrich Dürrenmatts „Der Verdacht“ als Kriminalroman nach der Shoah / Dustin Breitenwischer: „Look at this tangle of thorns“. Vladimir Nabokovs „Lolita“ und die Appellstruktur des Geständnisses / Peter Kuon: Die Evidenz des Hörens. Über Blinde in Carlo Lucarellis „Almost Blue“ / Matthias Pauldrach: Genrewissen „spielerisch“ erwerben. Heinrich Steinfests Kriminalroman „Die feine Nase der Lilli Steinbeck“ im Literaturunterricht.
Clemens Peck ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören literarische Utopien und Utopiediskurse, die deutsch-jüdische Literatur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Literatur und Kultur des Wiener Fin de Siècle sowie Dramatik und Dramentheorie des 17. und 18. Jahrhunderts.
Florian Sedlmeier ist Juniorprofessor für Nordamerikanische Literaturgeschichte am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin. Er ist Mitherausgeber des Bandes „Rereading the Machine in the Garden. Nature and Technology in American Culture“ (2014)
Clemens Peck/ Florian Sedlmeier (Hg): Kriminalliteratur und Wissensgeschichte. Genres – Medien – Techniken. 2015, 244 S., transcript Verlag (Lettre), 32,99 Euro.
Frauke Reitemeier/ Kirsten Sandrock (Hg): Scottish Crime Writing – Then and Now
Die schottische Kriminalliteratur wird weltweit von einigen der profiliertesten englischsprachigen Autorinnen und Autoren der Spannungsliteratur vertreten, darunter Josephine Tey, Alexander McCall Smith, Val McDermid, Stuart MacBride, Denise Mina und Ian Rankin. Diese und andere machen schon seit Jahren ihren englischen Kolleginnen und Kollegen heftige Konkurrenz. An der Universität Göttingen wurde im Frühsommer 2012 der schottische Krimi als kultureller Exportschlager in der Konferenz „Crime Scotland – Then and Now“ thematisiert. In „Crimelights“ präsentieren die beiden Herausgeberinnen die wichtigsten Essays und Vorträge dieser Veranstaltung. Neben einem kurzen Blick auf Vertreter des historischen schottischen Krimis (Walter Scott und Robert Louis Stevenson) lag Ian Rankin, als zeitgenössischer Vertreter des Genres, nebst seiner Heimatstadt Edinburgh, Schauplatz der Ermittlungen seines Detective Inspector John Rebus, im Fokus der Betrachtungen. „Crimelights“ bietet mit seinen Essays zu den verschiedensten Aspekten der schottischen Kriminalliteratur einen gelungenen Überblick. Jeder Beitrag dieser Sammlung wird durch eine, meist recht umfangreiche Auflistung weiterführender Literatur ergänzt.
Inhalt:
Introduction: Frauke Reitemeier & Kirsten Sandrock: Scottish Crime Writing – Then and Now. 1, Crimelights: Lin Anderson: Crime Writing – Scotland’s Other Cultural Export / Andrew Lycett: Sherlock Holmes – Scottish Detective. 2. Historical Crimes in Fiction: Ingibjörg Ágústsdóttir: Nothing Against Her Honour. Fictional and Filmic Interpretations of the Murder of Lord Darnley / Silvia Mergenthal: Walter Scott’s Walking Stick / Maha El Hissy: Writing Justice. History, Crime and the Political Unconscious in Robert Louis Stevenson’s „Kidnapped“. 3. Spatial Journeys: Samantha Walton: Detection, Modernity and Romanticism. The Scottish Landscape in the Crime Novels of Josephine Tey / Janneke Rauscher: The Detective as Wanderer Between Worlds. Jurij Lotman’s Concept of the Semiosphere and Glasgow as Semantic Space in Denise Mina’s „Garnethill“ / Marie Hologa: Resurrecting the Old Town. Body-Snatchers, Ghost Tours and Edinburgh Tourism. 4. Ian Rankin’s Edinburgh: Caroline Jones: Capital Crime. Ian Rankin’s Inspector Rebus and the Many Faces of Edinbugh / Agnieszka Sienkiewicz-Charlish: „A Crime Scene Waiting to Happen“. Edinburgh in the Novels of Ian Rankin / Cyprian Piskurek: Age of Devolution, Age of Retirement. Ian Rankin’s DI John Rebus and Ageism / Natascha Haarstick: Tales of Doubles and Devils. Criminals in Ian Rankin’s „Rebus Series“ and Christopher Brookmyre’s „Boiling a Frog“. 5. Gender and Genre: Christopher Kydd: „The Shitty Urban Machine Humanised“. The Police, The Scottish Hard-Boiled Tradition, and Karen Campbell’s „The Twilight Time“ (2008) / Mariagiulia Garufi: „Inside the Frame“. Resisting Gender in Detective Fiction. „The Cutting Room“ by Louise Welsh / Gioia Angeletti: Postmodern Psychothrillers. Emma Tennant Rewrites James Hogg’s „The private Memoirs and Confessions of a Justified Sinner“.
Frauke Reitemeier/ Kirsten Sandrock (Hg): Crimelights. Scottish Crime Writing – Then and Now. 2015, 239 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Scottish Studies in Europe, Bd. 2), 29,50 Euro.
Norbert Spehner: Chroniques Policières
Im Magazin „Les Libraires“ der Librairies indépendantes du Québec – LIQ erschienen über die Jahre Essays zu verschiedenen Kriminalschriftstellern und ihren Büchern, die in französischer Sprache greifbar waren und sind. Norbert Spehner, Herausgeber der Online-Publikation „Marginalia“ hat diese Essays für Interessierte zusammengetragen, zu finden unter www.scribd.com/marginalia, academia.edu oder fr.calameo.com.
Inhalt: Histoires de flics / Meurtres en série, jazz, et femmes fatales! / Tueurs en série aux racines du mal! / Meurtres dans la Belle Province / Polars: la dure loi des séries / Quelques avatars du polar historique / Polars: pour un été meurtrier … / Le polar nordique: nouvelle vague de fond ou ressac? / Michaud et Houde: deux piliers du polar québécois / Polars: premiers pas dans le crime … / Chasse à l’homme! / Scènes de crimes africaines / André Jacques & Mario Bolduc: des auteurs de thrillers de calibre international / Afrique du Sud: Au coeur des ténébres / Polars québécois: une relève qui promet / Meurtres et suspense dans les camps de la mort / Roman noir, rire jaune et humour macabre! / Polars: la tentation du rétro / Thrillers à l’américaine.
Norbert Spehner: Chroniques Policières. Chroniques sur le roman policier publiées dans la revue Les Libraires 2009-2014. 2015, 34 S., Selbstverlag Norbert Spehner, Online Version
Norbert Spehner/ Patrick Maillet: Le Polar Nordique
Es freut mich immer wieder, auf die ausgezeichneten Bibliographien (der Primärliteratur) des Kollegen Norbert Spehner aus Longueuil, Québec/Canada, aufmerksam zu machen, die in unregelmäßiger Folge erscheinen. Einige Eintragungen sind mit kurzen Annotationen versehen. Bei der vorliegenden Bibliographie handelt es sich um die ergänzte und verbesserte 2. Auflage der Ausgabe vom Dezember 2014. „Le Polar Nordique“ kann heruntergeladen werden bei www.scribd.com/marginalia, academia.edu oder fr.calameo.com.
Norbert Spehner/ Patrick Maillet: Le Polar Nordique. Bibliographie des polars nordiques traduits en français: Danemark, Suède, Norvège, Finlande, Islande. 2015 (2. überarbeitete und ergänzte Auflage), 38 S., zahlreiche s/w Fotos, Selbstverlag Norbert Spehner (Marginalia Hors-Série No. 24 – Document Bibliographique), Online Version
Tobias Gohlis/ Thomas Wörtche: Krimimagazin 1 – Crime & Sex
„Sex sells“ – der Grundtenor der Werbewirtschaft gilt auch für (Kriminal-)Literatur. „Crime & Sex“ sind tragende Balken in Krimis und Thrillern, von denen immer (gerne) behauptet wird, dass diese Literaturgenres ein genaues Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen Stömungen darstellen. Tobias Gohlis und Thomas Wörtche haben international renommierte Krimiautoren gebeten, ihre Hintergrundrecherchen und ihre Sichtweise auf „Crime & Sex“ in Essays oder Interviews darzustellen.
Inhalt:
Vorwort / Tobias Gohlis & Thomas Wörtche: Crime and Sex / Gary Dexter: Kriminalliteratur und Sexologie. Bettgenossen des 19. Jahrhunderts / Carlo Lucarelli im Gespräch mit Tobias Gohlis über Crime, Sex und Machismo: In Nigeria nennt man die Menschenhändler „Italós“ / Wolfgang Kaes: Liebeswahn / Liza Cody: Vier Frauen / María Inés Krimer: Prostitution in Argentinien. Von Tante „Malke“ zu Marita Verón / Mechtild Borrmann: Elena sagt / Howard Linskey: Das älteste Gewerbe / Andrew Brown: Hör zu und blas mir einen. Sexarbeiter auf den Straßen von Cape Town / Frank Göhre: Palais d’Amour.
Tobias Gohlis/ Thomas Wörtche (Hg): Krimimagazin 1 – Crime & Sex. 2015, 233 S., Droemer Taschenbuch, 9,99 Euro.
Frederick Forsyth: Outsider
Frederick Forsyth gilt als einer der erfolgreichsten Thrillerautoren. Auf Anhieb wurde sein Debütroman „Der Schakal“ (The Day of the Jackal) weltweit ein Bestseller. Es folgten „Die Akte Odessa“, „Die Hunde des Krieges“ und viele weitere. Jetzt liegt seine Autobiografie „Outsider“ auf Deutsch vor. Forsyth war der jüngste Pilot der Royal Air Force (RAF), arbeitete als Korrespondent zunächst für die Nachrichtenagentur Reuters und wechselte später zur BBC. Seine journalistische Ausbildung und seine Sprachbegabung (Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch) waren der ideale Hintergrund für den Job als Auslandskorrespondenten, der aus den Krisenherden in Afrika und im Nahen Osten berichtete. Nach dem Bau des „antifaschistischen Schutzwalls“ wurde er nach Ost-Berlin versetzt, musste die Stadt bald aber Hals über Kopf verlassen, dies war seinen etwas unvorsichtigen amourösen Abenteuern geschuldet.
Inhalt:
Vorwort / Geflüsterte Worte / Eine große Büchse Talkumpuder / Der Traum eines kleinen Jungen / Französisch lernen / Deutsch lernen / Zurück nach Deutschland / Sprachen / Den Sternen ein Schritt näher / Eine lange Wanderung / Eine alberne Rache / Ein Gentleman vom Clare / Spanisch lernen / Tanger und die Royal Marines / Problem gelöst dank Leopardenfell / „Ich bin Jesus Christus“ / Die Vampire / King’s Lynn / Fleet Street / Paris in Flammen / Der große Bruder / Kennedys Tod / Hilfe für die Cousins / Kriegsausbruch / Scheinwerfer / Bier mit einem Lagerwärter / Eine sehr unkluge Wahl / Auntie – eine Fehlentscheidung / Ein Tag mit den Arrows / Ein Vorgeschmack auf Afrika / Ende der Karriere / Leb wohl, Auntie / Lebende Geschichte / Eilat / Jerusalem / Geständnis / Von Spionen und Maulwürfen / Ein Medienaufschrei / Eine nützliche Bescheinigung / Mr. Sissons, nehme ich an / Einen ordentlichen Drink wert / Metallregen / Von mehr Spionen – und Söldnern / Erinnerungen / Der Flug hinaus / Ein unverlangtes Manuskript / Die ODESSA / Die Hunde des Krieges / Ein ungewöhnliches Abendessen / Größtes Entzücken / Freunde und Gegner / Fünf Jahre in Irland / Ein netter Trick / Der erstaunliche Mister Moon / Zurück auf null – von vorn anfangen / Das Ende von Humpy / Eine äußerst brennende Frage / Von der Maiko zu den Mönchen / Ein sehr unordentlicher Staatsstreich / Peace Hotel und Leuchtspurgeschosse / Ein wahr gewordener Traum / Register, Fotonachweis.
Frederich Forsyth: Outsider. Die Autobiografie. 2015, 383 S., zahlreiche s/w und farbige Fotos auf zwei Tafeln, (The Outsider, Ü.v. Susanne Aeckerle), C. Bertelsmann Verlag, 19,99 Euro.
Frank Göhre/ Alf Mayer: Ed McBain und das 87. Polizeirevier
Salvatore Albert Lombino hat maßgeblich den zeitgenössischen amerikanischen Polizeiroman beeinflußt. Unter dem Pseudonym Ed McBain verfasste er zwischen 1956 und 2005 insgesamt 55 Kriminalromane um das (fiktive) New Yorker Polizeirevier 87. Unter dem später offiziell angenommenen Namen Evan Hunter war er u.a. für Alfred Hitchcock als Drehbuchautor („Die Vögel“) tätig. Krimiautor Frank Göhre und Kolumnist Alf Mayer haben sich anlässlich des zehnten Todestages von Ed McBain noch einmal ausführlich mit den Kriminalromanen un dem Personal des 87. Polizeireviers beschäftigt und einen umfangreichen Essay dazu vorgelegt. Sie stellen die Ermittler vor, begutachten die Fälle der Detectives (Polizistenmorde, Bandenkriege und Attentate) und schildern, wie sich im Laufe der 55 Kriminalromane die Stadt um den 87th Precinct verändert hat.
Inhalt:
Thomas Wörtche: Vorwort / Der Polizeiroman / Ich bin viele. Ein Selbstaussage / Saat der Gewalt. Der Fim / Pro Wort ein halber Cent. Ein Selbstaussage / Die Cops und ihr Revier / Ein Cop, der über Cops schreibt. Eine Selbstaussage / Ein Blick zurück. Pulp / Erste Sätze. Von „Cop Heater“ bis „Ax“ / Die Fälle (1957-1959) / Alfred Hitchcock, die Erste / Spot on. Die Sechziger / Die Fälle (1960) / J.A. Konrath. Angefixt / Alfred Hitchcock, die Zweite / Die Fälle (1961-1962) / Neun im Fadenkreuz (1963) / Todesarten / Erste Sätze. Von „Ax“ bis „Ghost“ / „I want the money!“ Fernsehspiel eben / Preisvergabe. Eine Selbstaussage / Die Fälle (1964-1970) / Risiko und Routine. Eine Selbstaussage / Stephen King. Ein feiner Kerl / Brutale Stadt. Die Siebziger / Die Fälle (1971-1975) / Max Allan Collins. Mein Favorit / Kino / Die Fälle (1976-1980) / Erste Sätze. Von „Heat“ bis „Merely Hate“ / Bert Kling stürzt ab / Jan-Patrick Manchette. Paris, Oktober 1980 / Die Fälle (1981-1985) / Böser Bulle, guter Bulle. Ein Zeitbild / Die Fälle (1986-1991) / Candyland. Das Psychogramm eines amerikanischen Mannes / Die Fälle (1992-1995) / Kurosawa. Zwischen Himmel und Hölle / Die Fälle (1997-2000) / 9/11. Das 21. Jahrhundert / Money, Money, Money. Der 51. Polizeirevierroman / Fat Ollie’s Book. Der 52. Polizeirevierroman / The Frumious Bandersnatch. Der 53. Polizeirevierroman / Hark! Der 54. Polizeirevierroman / Fiddlers. Der 55. Polizeirevierroman / Einfach nur Hass. Der letzte Polizeirevierroman / Letzte Sätze. Von „Merely Hate“ bis „Cop Heater“ / Let’s talk. Letzte Worte / Lawrence Block. Ein guter Freund / Frank Sinatra bindet sich eine Fliege / Die 87. Polizeirevierromane / Ed McBain/Evan Hunter in Film und Fernsehen / Die Autoren / Hidden Track. Ein kurzer Abriss der Geschichte des Polizeiromans.
Frank Göhre / Alf Mayer: Cops in the City. Ed McBain und das 87. Polizeirevier. Ein Report. 2015, 220 Seiten. 17,90 Euro. CulturBooks, Hamburg.
Weiterführende Literatur zu Ed McBain im BoKAS:
Kerstin Behrens: Verbrechensaufklärung im 87th Precinct. Ed McBains Serie von Polizeiromanen. 2003, GRIN Verlag.
Ted Bergman: Time. A short paper on the magic internal calendar of Ed McBain’s 87th Precinct stories. With a chronology / Om den magiska, interna kalendern i Ed McBain’s 87th Precinc-romaner. Jämte en efterföljande kronologi. 1988, Grover Park.
George N. Dove: The Boys from Grover Street. Ed McBain’s 87th Precinct Novels. 1985, Bowling Green State University Popular Press.
Erin E. MacDonald: Ed McBain/Evan Hunter. A Literary Companion. 2012, McFarland.
Thomas Przybilka: Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Werk von Ed McBain. 1. Teil. In: Ed McBain-Magazin, 11. Folge. 1997, Ed McBain, Eis, Bastei Lübbe.
Thomas Przybilka: Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur zum Werk von Ed McBain. Fortsetzung und Schluß. In: Ed McBain-Magazin, 12. Folge. 1997, Ed McBain, Der letzte Sprint, Bastei Lübbe:
Thomas Przybilka: Ed McBain. Eine Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur [Curt Cannon / Hunt Collins / Ezra Hannon / Evan Hunger / Richard Marsten]. In: Klaus-Peter Walter (Hg): Lexikon der Kriminalliteratur. 2000, 29. Ergänzungslieferung, Corian Verlag.
Sabine Klewe: Gender und Genre bei Val McDermid
Der These, dass die drei Subgattungen der Kriminalliteratur, nämlich der Ermittlerkrimi, der Thriller und der Verbrechensroman, durch männlich dominierte Wertekomplexe dargestellt werden, stellt sich Sabine Klewe mit ihrer Arbeit über die schottische Kriminalschriftstellerin Val McDermid entgegen. Im Zeitraum von 1987 bis heute legte Val McDermid drei Krimiserien vor, die unter anderem den Wandel des kämpferischen Feminismus der 80er Jahre bis heute dokumentieren und der o.g. These vehement widersprechen. Sabine Klewe untersucht diesen Geschlechterwandel anhand der „Lindsay Gordon“-Serie, der „Kate Brannigan“-Serie und der „Jordan/Hill“-Serie. Neben einem (e-mail-)Interview mit Val McDermid aus dem Dezember 2012 schließt Sabine Klewes Analyse mit einem beachtenswerten und äußerst umfangreichen Literaturverzeichnis.
Inhalt:
I: Pollyanna and the „Bloodthirsty Lesbians“. Val McDermids Kriminalromane als Verhandlungsorte der Genderdiskurse. II: Geschlechterrollen zwischen Konvention und Innovation. Theoretische und gattungsgeschichtliche Grundlagen (Von Macht und Moral. Motive, Strukturen und Rezeption des Kriminalromans / Hardboiled & High Heeled. Kriminalroman und Gender Studies / Ordnung ist relativ. Theoretische Grundlagen der vorliegenden Untersuchung). III: Zum Verhältnis zwischen Gender und Macht. Val McDermids Romane als gesellschaftliche Gedankenspiele („A Place of Execution“. Die Verortung von Val McDermid und ihrem Werk / Böse Mädchen. Gender in den frühen Krimireihen von Val McDermid / Doppelte Maskerade. Gender in Val McDermids Jordan/Hill-Reihe). IV: Gender, Genre and Beyond. Perspektiven für die Kriminalliteratur als Gegenstand der Forschung. Literaturverzeichnis / Interview mit Val McDermid.
Sabine Klewe arbeitet als Literaturübersetzerin, daneben schreibt sie viel beachtete Kriminalromane unter ihren Pseudonymen Karen Sander und Sabine Martin. Sie wurde sowohl für ihre Arbeit als Übersetzerin wie auch als Kriminalschriftstellerin mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Promotion „magna cum laude“ der Universität Düsseldorf für ihre vorliegenden Arbeit.
Sabine Klewe: Gender und Genre. Geschlechtervariation und Gattungsinnovation in den Kriminalromanen von Val McDermid. 2015, 234 S., WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier (Anglistik – Amerikanistik – Anglophonie, Bd. 20), 27,50 Euro.
Jeanette Schröter: Religion im schwedischen Kriminalroman
Das Autorenehepaar Sjöwall/Wahlöö hat seinerzeit mit ihrer zehnbändigen Kommissar Beck-Serie nicht nur den schwedischen Kriminalroman populär gemacht, sondern legte auch den Grundstein für eine Kriminalliteratur mit ausgesprochen sozialkritischer Tendenz. Gesellschaftskritik als Thema im Krimi wurde nach Sjöwall/Wahlöö in jeder europäischen Kriminalliteratur übernommen und angesprochen. Diese Tradition wurde in Schweden durch drei der bekanntesten Autoren weitergeführt: Håkan Nesser, Henning Mankell und Stieg Larsson thematisieren in ihren Kriminalromanen die verschiedensten Facetten der schwedischen Gesellschaft. So ist es selbstverständlich, dass auch Wertungen der verschiedenen Religionen in Schweden angesprochen werden: Protestantismus, Katholizismus, Islam, Judentum und die diversen Freikirchen des Landes. Jeanette Schröter legt in ihrer Arbeit dar, dass auch durch Religion Kritik an sozialen Missständen geübt werden kann. Schröters Buch greift ein interessantes Randthema zum sogenannten „Schwedenkrimi“ auf. Die von ihr zusammengestellte Bibliographie der Print- wie auch der digitalen Medien ist erfreulich umfangreich.
Inhalt:
Vorwort: Der Schwedenkrimi – Ein Fall für die Religionswissenschaft! / Vorbemerkung / Methodisches / Der „Schwedenkrimi“ / Gesellschaft und Religion in Schweden / Henning Mankell / Håkan Nesser / Stieg Larsson / Vergleich der Romane hinsichtlich der thematischen Schwerpunkte / Fazit / Bibliographie.
Jeanette Schröter: Religion im schwedischen Kriminalroman. Die Schwedenkrimis von Larsson, Mankell und Nesser. 2015, 350 S., Tectum Verlag (Religionen aktuell, Bd. 16), 29,95 Euro.
Thomas Wörtche: Penser Polar. Krimikolumnen
Erstmals im September 2013 erschien ein neues Online-Krimimagazin: die „Polar Gazette“ aus dem Polar Verlag, mit Beiträgen und Essays zu jeweils einem bestimmten Thema. Einer dieser Autoren ist der Literaturwissenschaftler Thomas Wörtche, der sich in seinen Kolumnen dezidiert zu den vielfältigen und verschiedensten Aspekten des Genres äußert. Alle 23 Essays wurden vom Autor für diese Ausgabe noch einmal neu überarbeitet. „Wenn der Leser von ‚Penser Polar‘ am Ende nicht mehr so genau weiß, was ein Krimi ist“, würde dies TW freuen.
Inhalt:
Einleitung / Anfänge / Theorie / Pulp / Schubladen / Deutschkrimi / Gerechtigkeit / Komik / Suspense / Gewalt / Töten / Motiv / Perspektive / Epigonen / Liebe / Familie / Fatal / Politik / Rettung / Unterwegs / New York / Knast / Jazz / Rebell.
Thomas Wörtche: Penser Polar. Die Krimikolumnen der Polar Gazette. 2015, 166 S., Polar Verlag, 13,30 Euro.
Film/ TV/ Hörspiel/ Theater:
Andreas Jacke: James Bond – eine filmpsychoanalytische Studie
Der Filmwissenschaftler Andreas Jacke konzentriert sich auf die typischen Merkmale der Bond-Filme: männliche Dominanz, das etwas eigenartige Frauenbild und die Darstellung von Erotik, welche die Bond-Filme transportieren, selbstverständlich wird ein Kapitel den Fortbewegungsmitteln und der Bewaffnung des Agenten gewidmet, ebenso beleuchtet Jacke die filmische Darstellung diverser Sadismen und Todesarten, und ganz klar ist auch: die Schurken, gegen die Bond antreten muss, weisen alle psychotische und/oder faschistoide Charaktereigenschaften auf. Zum Schluss seiner Untersuchung hat Andreas Jacke einen Vergleich mit den Spionagethrillern des Großmeisters John le Carré erarbeitet. Abgerundet wird Jackes Analyse von einem Vergleich der bisher produzierten 24 Bond-Filme und einem überschaubaren Verzeichnis weiterführender Literatur.
Inhalt:
1. Einleitung: Ein unsterbliches Idol(Zwischen Unsterblichkeit und Vergänglichkeit, Fiktion und Realität, Psychose und Neurose, Ober- und Unterschicht) / 2. Ian Fleming und sein Agent James Bond (Manie, Bindungsängste, Süchte, Ehe und die Bond-Familie) / 3. Das phallozentrische Abziehbild vom weiblichen Anderen (Jovialer Chauvinist und die Frau als Phallussymbol und Fetischobjekt) / 4. Die verschiedenen Bond-Darsteller und ihre Charaktere (Der souveräne Vater/Sohn. Der unfreiwillig Komische. Der snobistische Ironiker. Der gehobene Moralapostel. Der postmoderne Draufgänger. Der traumatisierte Realist) / 5. Ein zwangsneurotischer Agent in der paranoiden Welt des „Spectre“-Terrors (Ödipale Duelle zwischen Bond und den Schurken, zwischen Ost und West) / 6. Bond und der Derrida’sche Andere (Paranoide und erotische Strukturen) / 7. Die Inszenierung von männlicher Dominanz (Diskriminierung von Homosexuellen und Frauen) / 8. Umberto Eco über James Bond (Codenamen, Gegensatzpaare, Serialität und die Aufgabe der Ironie) / 9. Vom Krimi zur Science-Fiction (Die psychotischen und faschistoiden Charakterzüge der Schurken) / 10. Sadistische Grausamkeiten (Spektakuläre Todesarten, orale Aggression und Erotik) / 11. Elemente des Actionfilms (Rasante Fahrzeuge, Gadgets und Stunts) / Exkurs: Mr. Smileys schlechtes Gespür für Frauen (Ein Vergleich mit John le Carrés Agententhrillern) / Kommentiertes Verzeichnis der Bond-Filme, Danksagung, Literatur.
Andreas Jacke, Dr. der Filmwissenschaft, Magister der Philosophie, lebt in Berlin und arbeitet als freiberuflicher Filmwissenschaftler. Er publiziert im Bereich der Filmwissenschaften in Verbindung mit Psychoanalyse, Poststrukturalismus und Frankfurter Schule.
Andreas Jacke: “Mein Name ist Bond – James Bond”. Eine filmpsychoanalytische Studie. 2015, 231 S., 2 s/w Fotos, Psychosozial-Verlag (Imago), 29,90 Euro.
Kriminalistik/ True Crime/ Spionage:
Manfred Böckl: Bischofsmord und Hexenjagd. Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem historischen Bayern
Zwölf herausragende Kriminalfälle aus der umfangreichen Kriminalgeschichte des historischen Bayern läßt Manfred Böckl in chronologischer Folge Revue passieren. Der Bogen spannt sich vom 685 bis zum Juni 1886, von der Ermordung des Bischofs Emmerams bis hin zum Freitod oder der Ermordung des Herrn von Neuschwanstein, König Ludwig II. Strauchdiebe, berühmt-berüchtigte Wildschützen, Mörder und ihre Opfer – Manfred Böckl zeichnet die Kapitalverbrechen, die über Bayern hinaus Aufsehen erregten, nach. Böckl bedient sich eines netten und einfachen Tricks, um den Leser auf die Fakten des zu schildernden Kriminalfalls einzustimmen: Er beginnt jedes Kapitel mit einem kurzen belletristischen Teil. Von der Fiktion leitet er dann zum tatsächlichen Kriminalfall und dessen Fakten über.
Inhalt:
Vorwort / Der Heilige und die Herzogstochter. Bischof Emmerams Martyrium in Helfendorf / Das Ende des letzten Agilolfingerherzogs. Ein Politverbrechen Karls „des Großen“ / Der Gewaltstreich des Löwen. Ein Akt herzoglicher Wirtschaftskriminalität / Der Meuchelmord von Kelheim. Ein Racheakt am Hause Wittelsbach / Die Säckung zu Straubing. Herzog Ernsts Verbrechen an der Bernauerin / Der Münchner Hexenbrand Anno 1600. Justizwillkür im Auftrag des Kurfürsten / Geächtet, gerädert und gevierteilt. Leben und Ende des Bayerischen Hiasl / Keine Räuberromanze. Das notvolle Dasein des Michael Heigl / Der gewilderte Wildschütz. Georg Jennerwein und der Jäger Pföderl / Verraten und verkauft. Die Tragödie des Räubers Kneißl / Der Fall Kaspar Hauser. Entrechtung und Ermordung eines Prinzen / Das Attentat von Berg. Der mysteriöse Tod König Ludwigs II. / Literaturauswahl.
Manfred Böckl: Bischofsmord und Hexenjagd. Die spektakulärsten Kriminalfälle aus dem historischen Bayern. 2015, 152 S., Gietl Verlage (SüdOst Verlag), 3-86646-714-1 / 978-3-86646-714-9, 16,90 Euro. Webseite des Autors hier.
www.manfred-boeckl-schriftsteller.de
Johann Dachs: Die Landstorfer Bande. Eine wahre Kriminalgeschichte aus dem Bayerischen Wald
Neben dem „Räuber Heigl“ kennt jedes Kind in Bayern die berüchtigte Räuberbande um ihren Anführer Anton Landstorfer. Die Landstorfer Bande verbreitete Angst und Schrecken im Gebiet zwischen Straubing und Kötzting. Einbrüche, Überfälle, Brandanschläge und Mord wurden der Bande zur Last gelegt. 1936 wurde der Kopf der Bande durch das Fallbeil hingerichtet. Johann Dachs kann aufgrund der ihm vorliegenden vollständigen Ermittlungsakten und durch Gespräche mit Zeitzeugen ein genaues Bild der einzelnen Mitglieder der Bande und ihrer Straftaten in seinem Buch nachzeichnen. Allein das „Verzeichnis der amtlich ermittelten Straftaten“, welches die Ermittlungsbeamten, Kriminaloberkommissar Knobloch und Kriminalhauptwachtmeister Simon von der Polizeidirektion München anlegten, umfasst 20 Seiten – und dies nur im Telegrammstil.
Inhalt:
Vorwort / Zeit und Leute (Die Hinrichtung wird bekanntgegeben; Der „Schrecken des Bayerischen Waldes“; Die Staatsanwaltschaft schaltet sich ein; Festnahme in Geislhöring) / Die Chronologie der Straftaten (Die Bande findet zusammen; Erste Gewalt gegen Menschen; Mordpläne; Komplizenwechsel und Brandstiftungen; Letzte Straftaten und Festnahme) / Die Mitglieder der Bande (Anton Landstorfer; Johann Vogl und die Söhne Xaver und Johann junior; Michael Laumer und die Söhne Josef und Ferdinand; Michael Hofmann) / Die Gerechtigkeit nimmt ihren Lauf (Die Ermittlungen; Die Verurteilung; Die Verbüßung der Strafe) / Nachwort, Verzeichnis der amtlich ermittelten Straftaten, Bildnachweis.
Johann Dachs: Die Landstorfer Bande. Eine wahre Kriminalgeschichte aus dem Bayerischen Wald. 2009 (4. Auflage), 144 S., 10 s/w Fotos, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 9,90 Euro.
Johann Dachs: Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893-1972)
Johann Reichhart hatte eine Berufsausbildung als Metzger hinter sich, als er auf eigene Bewerbung hin am 1. April 1924 als Scharfrichter vom Freistaat Bayern eingestellt wird. Sein Berufsbild lautet: „… die Ausführung sämtlicher in dem Freistaat Bayern zur Vollstreckung kommenden Todesurteile …“ und zwar durch Enthauptung mit dem Fallbeil. Dem Mann, der gerne gut gekleidet in Gehrock und Zylinder für Fotos posierte, war der Beruf nicht fremd. Schon sein Onkel Franz Xaver Reichhart vollzog Todesurteile mit der Guillotine. „Berufsanfänger“ Johann Reichhart erhielt 150 Goldmark pro vollzogene Hinrichtung. Fand eine Hinrichtung nicht in München statt, so standen ihm 10 Mark Übernachtungsgeld und eine Eisenbahnfahrtkarte 3. Klasse zu. Johann Reichhart brachte über 3010 Menschen – davon 250 Frauen – mit dem Fallbeil zu Tode. Während der Nazi-Zeit wurden von ihm neben Mördern auch Widerstandskämpfer hingerichtet, wie die 21-jährige Studentin Sophie Scholl. Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde Johann Reichhart übergangslos von der amerikanischen Militärregierung als Henker beschäftigt. 156 Nazigrößen brachte er an den Galgen. 1947 stand dann der Scharfrichter für die politisch motivierten Hinrichtungen während der Nazi-Zeit selbst vor Gericht. Die Spruchkammer verurteilte ihn am 29. November 1949 zu 1 1/2 Jahren Arbeitslager. Nach seiner Entlassung lebte er versteckt in Oberbayern. Noch 1963 machte sich Reichhart für die Wiedereinführung der Todesstrafe durch das Fallbeil stark! Er starb 1972 in einem Pflegeheim bei München.
Inhalt:
Wie dieses Buch entstand / Eine Einöde bei Regensburg / Die Scharfrichter-Familie Reichhart / Die Einführung der Guillotine / Der Onkel Franz Xaver Reichhart / „Bewerb ich mich als Scharfrichter“ / Die ersten Hinrichtungen / Gastwirt, Verlagsvertreter, Tanzlehrer / Flucht nach Holland / Eine Frau auf dem Schafott / Verpflichtung durch den NS-Staat / Neue „Richtlinien für Scharfrichter“ / Die Giftmischerin mit dem Engelsgesicht / Wettlauf mit dem Tod / Im Dienst des Terrors / „Hans, mach schnell!“ / Henker der Militärregierung / Der Scharfrichter vor Gericht / Henker sterben einsam. Nachwort von Prof. Dr. Friedrich-Christian Schroeder: Zur Geschichte der Todesstrafe und ihrer Vollstreckung / Die Häufigkeit der Todesstrafe in Deutschland 1882-1949/1987 / Die gesellschaftliche Stellung des Scharfrichters / Die rechtliche Bewertung der Tätigkeit des Scharfrichters. Anmerkungen, Abbildungsverzeichnis, Quellen- und Literaturverzeichnis.
Johann Dachs: Tod durch das Fallbeil. Der deutsche Scharfrichter Johann Reichhart (1893-1972). 2012 (2. Auflage), 160 S., zahlreiche s/w Abbildungen und Fotos, Nachwort von Friedrich-Christian Schroeder, Gietl Verlage (MZ Buchverlag), 11,90 Euro.
Benedikt Grimmler: Fränkische Verbrecher. Die spannendsten Kriminalfälle 1330-1975
Der Literaturwissenschaftler Benedikt Grimmler präsentiert sieben Kriminalfälle aus Franken und aus sieben Epochen. Tatorte sind Kasendorf, Röttingen, Markt Bibart, Bayreuth, Würzburg und Nürnberg. Recherchiert hat Benedikt Grimmler in zahlreichen Archiven und natürlich an den Originalschauplätzen der Verbrechen. Es sind alles Fälle, die über Franken hinaus gewirkt haben und stets zeittypisch waren. Sei es der Raubritter, der im 14. Jahrhundert eine Judenverfolgung anzettelte, die verarmte Nürbergerin, die im ländlichen Oberfranken zur Giftmörderin wurde oder Karl Ludwig Sand, Theologe und Attentäter, der den Staatsrat von Kotzebue ermordete und durch seine Tat eine europäische Berühmtheit wurde. Der letzte Fall behandelt die Geschichte des Freiherrn von Seckendorff-Gudent, der als Arzt in der RAF tätig war. Ein umfangreiches Literatur- wie auch Endnotenverzeichnis beschließen dieses Buch.
Inhalt:
Einleitung / König Armleder: Arnold III. von Uissigheim (etwa 1290/1300-1336) / Räubereien für Reliquien: Nikolaus Muffel (1410-1469) / Bürgermeister, Wiedergänger, Werwolf: Michael Leicht (1624-1684) / Verfluchter Hunger nach Gold: Christian Wilhelm von Krohnemann (1639-1686) / Giftmischereien ohne Tränen: Anna Margaretha Zwanziger (1760-1811) / Theologe, Attentäter, Jugendidol: Karl Ludwig Sand (1795-1820) / Terror in Franken: Ekkehard von Seckendorff-Gudent (*1940) und Elisabeth von Dyck (1950-1979) / Bild- und Quellennachweis, Literatur, Endnotenverzeichnis.
Benedikt Grimmler: Fränkische Verbrecher. Die spannendsten Kriminalfälle 1330-1975. 2015, 188 S., 40 s/w Abbildungen und Fotos, Sutton Verlag, 19,99 Euro.
Joel F. Harrington: Meister Frantz oder ein Henkersleben im 16. Jahrhundert
Auf dem Nürnberger St. Rochus-Friedhof ist eine Grabstelle zu besichtigen, die sich im Mittelalter nur wohlhabende und ehrenvolle Bürger einer Stadt leisten konnten. Begraben allerdings ist hier der „Nachrichter“ Frantz Schmidt, genannt Meister Frantz, ca. 1555 im bayerischen Hof geboren und im Jahr 1634 gestorben. Bemerkenswert an Frantz Schmidt war, dass er ein Henkertagebuch führte, im dem er akribisch seinen „Berufsalltag“ über den Zeitraum von 45 Jahren aufzeichnete. Rund 400 Hinrichtungen gehen auf das Konto des von der Reichsstadt Nürnberg sehr gut bezahlten Henkers und Folterers. Neben den Hinrichtungen durch das Schwert oder durch Ertränken, durch Feuer oder Rädern, war Frantz Schmidt auch für sogenannte Leibstrafen zuständig – „mit Ruten ausstreichen“, „Ohren abschneiden“, „Finger abschlagen“ -. In seinem Tagebuch verzeichnet er Datum, Ort und Methode der Exekutionen, Namen und Herkunft der ihm übergebenen Verurteilten. „Meister Frantzen Nachrichter ahlhier in Nürnberg, all sein Richtem am Leben, so wohl seine Leibs Straffen, so Er ver Richt, alles hierin Ordentlich beschrieben, aus seinem selbst eigenem Buch abgeschrieben worden“, so der Titel seiner Aufzeichnungen. Der amerikanische Historiker Joel F. Harrington hat das Tagebuch umfassend ausgewertet und beschreibt meisterhaft den Lebensweg und den „Berufsalltag“ von Meister Frantz, der seine erste Hinrichtung im Alter von 19 Jahren vollzog. Ein umfangreiches Register erschließt diese Lebensgeschichte, die zugleich das Bild einer Epoche im Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit darstellt.
Inhalt:
Vorwort / Der Lehrling / Der Wandergeselle / Der Meister / Der Weise / Der Heiler / Epilog / Anmerkungen, Register, Bildnachweis, Karten.
Joel F. Harrington ist Professor für Europäische Geschichte an der Vanderbilt University. Sein Forschungsschwerpukt ist die Sozialgeschichte, vor allem zur Zeit der Reformation und der Frühen Neuzeit in Deutschland. Harrington ist Autor zahlreicher Publikationen, darunter „The Unwanted Child“ (2009), ein preisgekröntes Buch über Findelkinder, Waisen und jugendliche Kriminelle in der Frühen Neuzeit.
Joel F. Harrington: Die Ehre des Scharfrichters. Meister Frantz oder ein Henkersleben im 16. Jahrhundert. 2015, 4ß9 S., 1 Übersichtskarte „Die Welt des Frantz Schmidt“, 1 Skizze „Die Reichsstadt Nürnberg um 1600“, zahlreiche s/w Abbildungen, (The Faithful Executioner. Life, Death, Honor and Shame in the Turbulent Sixteenth Century, Ü.v. Norbert Juraschitz), btb Taschenbuch, 12,99 Euro.
Wilfried Kaute: Verbrechen in New York 1910-1920
Als die Renovierung des ehemaligen Polizeihauptquartiers der Stadt New York anstand, wurden hunderte großformatiger Glasnegativplatten entdeckt, fast ausnahmslos Tatortfotografien. Der Tatortfotograf wurde zu Beginn der 1910er Jahre beim NYPD ein wichtiger Mitarbeiter der Ermittler. Seine Arbeit revolutionierte die damalige Polizeiarbeit nachhaltig. Er hatte nur exakt und zudem emotionslos den vorgefundenen Tatort zu dokumentieren. Dafür wurden zwei Aufnahmen angefertigt, einmal eine Totale des gesamten Orts des Geschehens, eine weitere des Opfers oder der Opfer. Nach Auswertung der Fotografien und Klärung des Falles war es verbindlich vorgeschrieben, die (Glasplatten-)Negative und Fotoabzüge zu vernichten – dies geschah meist in aller Stille durch Versenken in der nahen Hudson River Bay. Die in der Jobbeschreibung geforderte Emotionslosigkeit, einhergehend mit der neuen Technik der Schwarz-Weiß-Fotografie, gibt die ganze Brutalität dieser Tatorte wieder. Erhängt, erstochen, erwürgt, erschossen – die Auffindungslage der Opfer von Bandenkriminalität, Ehestreitigkeiten oder Mordanschlägen in Zusammenhang mit ausgewählten zeitgenössischen Zeitungsausschnitten und weiteren, ebenfalls zeitgenössischen Photographien zum sozialen Umfeld der New Yorker machen diese Fotosammlung so faszinierend. Jedes Foto ist mit der originalen (englischsprachigen) Bildlegende versehen (Title, Creator, Date, Format). Eingestreut sind entsprechende Texte (in deutscher Übersetzung), die Wilfried Kaute in der Library of Congress, Washington D.C. fand. Eine Einführung zu diesem Bildband liefert Joe Bausch.
Inhalt:
Wilfried Kaute: Murder Mugshots Most Wanted Men. Die Tatortfotografie revolutioniert die Polizeiarbeit im New York der 1910er Jahre. Vergessene Bilder und Zeitungsartikel aus einer versunkenen Epoche / Joe Bausch: Wahre Verbrechen und die Banalität des Sterbens. Der Schauplatz des Verbrechens: Tatort, Mord und Täterwissen. Über neue Möglichkeiten der Verbrechensaufklärung im alten New York.
Wilfried Kaute, 1948 in Duisburg geboren, lebt als Kameramann, Filmproduzent, Autor und Herausgeber in Köln. Sein Können und seine Erfahrung im Umgang mit Archiven und riesigen Bild-Konvoluten hat er bereits mit den Bänden „Koks und Cola“ und „Maloche und Minirock“ erfolgreich präsentiert. Nun führte ihn seine Begeisterung für historische Fotografie und Dokumentation in das Archiv des New Yorker Department of Records.
Wilfried Kaute (Hg): Wenn es Nacht wird. Verbrechen in New York 1910-1920. 2015, 240 S., 200 s/w Fotos, mit einer Einführung von Joe Bausch, Emons Verlag, 39,95 Euro.
Jana Kochate: Der Serientäter Frank Schmökel
Der Polizistensohn Frank Schmökel (19.8.1962 geboren) wurde rechtskräftig als Mörder und Vergewaltiger zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Durch Zoophilie wurde Schmökel bereits in jungen Jahren auffällig. Erstmalig 1988 wegen versuchter Vergewaltigung eines 13jährigen Mädchens verurteilt, konnte er kurze Zeit später aus dem Gefängnis fliehen, wurde aber wieder gefasst. Durch Amnestie im Jahr 1989 wurde er freigelassen. Was folgten, waren weitere Straftaten, u.a. die Vergewaltigung eines 8jährigen Mädchens, sowie sexueller Missbrauch in vier Fällen. Auch nach Verurteilung und Gefängiseinweisung gelang Schmökel 1996 erneut die Flucht, er wurde wieder verhaftet und konnte bereits im Jahr 1997 erneut entkommen. Was folgten, waren versuchter Totschlag an seiner Mutter und einem Pfleger, der den Sträfling auf einem Freigang begleitete, sowie ein Mord, begangen an einem Rentner. Schmökel konnte wieder gefasst werden, bei seiner Festnahme wurde er durch einen Bauchschuss verletzt. Jana Koschate befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Thema Serienmord und der multifaktionellen Entwicklung eines Menschen zum Serienmörder. Der Fall des Frank Schmökel, der nicht nur seine Mutter und eine Pfleger durch Messerstiche schwer verletzte, sondern dem auch noch Totschlag an seinem Halbbruder zur Last gelegt wurden, war Ausgangpunkt ihrer Arbeit.
Inhalt:
Einleitung / Phänomen Serienmord – Allgemeines und Definition / Multifaktionelle Entwicklung zum Serienmörder (Sozialisation; Bindung und Beziehung) / Identitäts- und Sexualitätsentwicklung / Paraphilien (Sodomie; Pädosexualität; Sadismus; Sexualmord) / Serienmord und Antisoziale Persönlichkeitsentwicklung / Serienmörder (Situations- und Persönlichkeitstäter; Tatmotivierende risikorelevante Problembereiche; Zur kriminogen Dynamik von Hoch-Risiko-Phantasien; Implizite Theorien und ihre tatmotivierende Bedeutung; Psychische Verlaufsphasen zu sexualpathologischen Tötungsdelikten) / Fallbeispiel Frank Schmökel (Kurzbiographie und kriminogene Dynamik; Personlichkeitsanalyse) / Schlussbetrachtung / Literatur- und Quellenverzeichnis.
Jana Kochate: Serientäter Frank Schmökel. Eine Analyse der Sozialisations- und Entwicklungsgeschichte. 2015, 68 S., Diplomica Verlag, 39,99 Euro.
Gerhard Starke: Authentische Fälle eines Mordermittlers
33 Jahre hat Gerhard Starke als Kriminalhauptkommissar bei der Mordkommission Koblenz gearbeitet. Aus der Unzahl brutaler Kapitalverbrechen, die sich im Westerwald, in der Eifel und am Mittelrhein ereignet haben und in denen Starke als Mordermittler tätig war, hat er zwanzig Fälle ausgewählt. Diese zwanzig Fälle von Bluttaten, scheinbar alltäglich daherkommend, zeigen ein Grausen, mit dem sich Mordermittler fast tagtäglich auseinanderzusetzen haben. Zum Beispiel warum es dazu kam, dass eine hilfsbereite Witwe mit einem Hammer erschlagen wurde, eine junge Frau in Elkenroth regelrecht abgeschlachtet wurde, oder warum in Dierdorf eine Grillgabel in der Stirn eines Toten steckte. Um die reine Auflistung der einzelnen Verbrechen und ihre aktenmäßige Bearbeitung im behördlichen Polizeiduktus auszugleichen, hat die Westerwälder Autorin Marie Luise Blanke es übernommen, die authentischen Ereignisse in narrative Form zu übertragen. Jede erzählerische Falldarstellung wird mit Hinweisen auf die jeweiligen gerichtlichen Würdigungen abgeschlossen.
Inhalt:
Die Kinder sollten zuschauen / Obduktionen open air / Einmal Urlaub in Spanien / Mit dem Schlachterbeil / Ein nicht alltäglicher Fall / Drei gegen einen / Mord an der Landesgrenze / Was machen die mit meinem Mann? / Schlagfertiges Sexspielzeug / Gäste aus Sechshelden / Die Leiche lebt / Einmal Prinz sein / Der Fotograf und seine Kamera / Mörderduo – Mutter und Tochter / Und Peggy bei Aktenzeichen XY im Fernsehen / Auf dem unkonventionellen Dienstweg / Der Tauben-Peter / Mit den letzten Münzen ins Gefängnis … Telefonieren bis das Geld alle ist / Falsches ärztliches Attest.
Gerhard Starke, Kriminalhauptkommissar a.D., Jahrgang 1944. 1962 Eintritt zur Polizei in Rheinland-Pfalz, dreijährige Ausbildung bei der damaligen Bereitschaftspolizei. 1971 Wechsel zur Kriminalpolizei nach Koblenz. Seit 1972 bis zur Pensionierung 33 Jahre bei der Mordkommission Koblenz. Veröffentlichung von zwei Büchern mit Christoph Kloft: „Mehr werdet ihr nicht finden“ und „Ich musste sie töten“.
Gerhard Starke/ Marie Luise Blanke: Sie hat einfach nicht aufgehört. Authentische Fälle eines Mordermittlers. 2015, 217 S., Verlag Christoph Kloft / Gardez! Verlag, 11,90 Euro.
Regina Stürickow: Verbrechen in Berlin. 32 historische Kriminalfälle 1890-1960
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Regina Stürickow mit historischen Kriminalfällen beschäftigt. 1999 legte sie „Paris mörderisch. Ein kriminalhistorischer Führer mit Straße und Hausnummer“, 2004 „Mörderisches Berlin“ und 2005 „Kriminalfälle im Dritten Reich“ vor. Ihren opulent bebilderten Band „Verbrechen in Berlin“ gliedert sie in vier Kapitel, in denen sie Mord und Totschlag im Kaiserreich, der Weimarer Republik, Dritten Reich und der Nachkriegszeit Revue passieren lässt. Die hier geschilderten 32 Kriminalfälle führen in das „dunkle“ Berlin und es ist nicht nur die Lust, in alten Kriminalakten zu lesen: Für die Historikerin Stürickow sind diese Akten auch von sozialgeschichtlicher Bedeutung. Geben sie doch einen sehr genauen Einblick in die Lebenswelten von Opfern, Tätern und Ermittlern. Freunde des historischen Kriminalromans werden mit „Verbrechen in Berlin“ durch authentische Hintergrundberichte, originale Fahndungsaufrufe, Steckbriefe, Tatortskizzen, Tatortfotos, mit erkennungsdienstlichen Fotos der Täter und Aufnahmen aus der Forensik und dem Gerichtssaal ein kleines „True Crime“-Kompendium in der Hand haben.
Inhalt:
Vorwort. I. Verbrechen im Kaiserreich (Einleitung / Fluchtpunkt Brasilien / Ein Diener feiner Leute / Soldat für einen Tag / Die Tote im Reisekorb / Tödliche Geschäfte / Mord im Hotel Adlon). II. Verbrechen zur Zeit der Weimarer Republik (Einleitung / Der Mörder aus dem Café des Westens / Der Schlächter vom Schlesischen Bahnhof / … und immer wieder nasse Fische / Die Steglitzer Schülertragödie / Die Gangsterschlacht / Das Phantom vom Mercedes-Palast / Der BVG-Lohnraub / Die Brüder Sass / Horst Wessel – Kult und Wahrheit / Politische Morde im Berlin der Weimarer Republik). III. Verbrechen im Dritten Reich (Einleitung / Die Entführung des Fabrikanten Schlesinger / Die Autofallenbande / Raubmord am Kurfürstendamm / Tod im Taxi / Lucies letzter Kunde / Wenn Liebe blind macht / Tod in der S-Bahn / Der Fall Vera Korn / Der doofe Bruno). IV. Verbrechen in der Nachkriegszeit (Einleitung / Das Millionending / Der Todesengel / Der Mörder hat den Schlüssel / Die Gladowbande / Der Liebesknochenmord / Der König von Kreuzberg / Die Hertie-Knacker). Literatur und Quellen, Bildnachweis.
Regina Stürickow, geboren 1958 in Berlin, studierte Slawistik und Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin. Sie ist die führende Historikerin des Berliner Verbrechens und hat zahlreiche Bücher zur Berliner und auch zur Pariser Geschichte veröffentlicht.
Regina Stürickow: Verbrechen in Berlin. 32 historische Kriminalfälle 1890-1960. 2014, 206 S., 150 s/w Abbildungen und Fotos, Elsengold Verlag, 24,95 Euro.
Jahrbücher/ Zeitschriften/ Magazine
Geoff Bradley / Bob Cornwell (Hg): CADS – An Irregular Magazine of Comment and Criticism About Crime and Detective Fiction. 2015, No. 69, 70, 71, je 80 Seiten, s/w Illustrationen, CADS, ISSN 0965-6561, £ 9,00 je Ausgabe [Bezugsanschrift: Geoff Bradley, 9 Vicarage Hill, South Benfleet, Essex SS7 1PA / UK, e-mail: Geoffcads@aol.com] Verschiedene (internationale) Beiträger schreiben über [Ausgabe 69]: Patricia Wentworth and Miss Silver / Crime in Cambridge / James Gunn / Gladys Mitchell / Wilkie Collins / Henry Wade / Denis Mina.
[Ausgabe 70]: Clemence Dane & Helen Simpson / Bob Adey / Henry Wade / Boris Akunin / Ianthe Jerrold.
[Ausgabe 71]: The Mystery that Never Was / Resolving „The Final Problem“ / Juanita Sheridan / Fiona Sinclair / Sayers and Crofts
Zudem gibt es wieder zahlreiche Rezensionen zu Primär- wie auch Sekundärliteratur, hilfreiche Ergänzungen zu der legendären Bibliographie von Hubin. Abgeschlossen wird jede Ausgabe mit „The Questionnaire“ von Bob Cornwell.
Wolfgang Franßen (Hg): Polar Gazette. Das Krimi-Magazin
Polar-Verleger Wolfgang Franßen gibt die 2013 begonnene Online-Version der „Polar Gazette“ seit Mai 2015 auch als Printversion heraus. Bis Ende Dezember 2015 erschien sie jeden Monat, seit Januar 2016 nun zweimonatlich. Erfreulich ist, dass sich dieses Verlagswerbemagazin zurückhaltend zu den Kriminalromanen des eigenen Hauses äußert. Nur auf den letzten Seiten werden die Neuerscheinungen des Verlages vorgestellt, ansonsten versammelt „Das Krimi-Magazin“ Aufsätze zu verschiedenen Themen, aber auch Kurzkrimis von Krimiautoren und interessante Interviews, die oft Sonja Hartl besorgt. Autoren/Mitarbeiter der Ausgaben Mai – Dezember 2015: Max Annas, Zoё Beck, Romy Fölck, Carsten Germis, Frank Göhre, Sonja Hartl, Alf Mayer, Adrian McKinty, Sunil Mann, Patrica Melo, Marcus Müntefering, Carlo Schäfer, Wolfgang Schorlau, Arno Strobel, Thomas Wörtche. Interessenten sollten ihren Buchhändler bitten, das (kostenfreie) Krimi-Magazin beim Polar Verlag in ausreichender Stückzahl anzuforden.
Die bisherigen Themen: Pulp/ Komik im Krimi / Val McDermid im Guardian/ Epigonen im Krimi/ Schreiben Frauen bessere Krimis als Männer/ Krimi aus Südafrika / U und E des Kriminalromans / Irland und seine Krimischrifsteller / Ermittler-Krimis / „Seitensprung“ – wenn Literaten Krimis schreiben / Historischer Krimi / Was machen die Verlage falsch: Ein Blick auf den Buchmarkt (Mai/Juni 2016).
Wolfgang Franßen (Hg): Polar Gazette. Das Krimi-Magazin. 2015, zwölf Ausgaben bis März/April 2016, je ca. 32 Seiten, Polar Verlag, kostenfrei.
Links:
www.polar-gazette.de
www.polar-verlag.de
www.bokas.de
www.das-syndikat.com/autoren/autor/120-thomas-przybilka.html
www.krimilexikon.de/przybilk.htm
Thomas Przybilka