Neuer Wort Schatz II Category

Posted On Mai 11, 2010By Gisela Trahms und Daniel GrafIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Der Neue Wort Schatz I und II – komplett bei CULTurMAG

Liebe Leserinnen und Leser, von "winsen" bis "ottern", von "Blickrausch" bis "Schönheitserreger": Gedichte sind Wortschatzerweiterer. Alle Texte stammen aus diesem Jahrtausend und wurden von erprobten Lyrik-Lesern ausgewählt und gedeutet. Viel Freude beim Stöbern wünschen die Herausgeber Gisela Trahms und Daniel Graf.Read More

Posted On Mai 10, 2010By Carsten SchwedesIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (31): Oswald Egger

Oswald Egger ... zwei zu fünf. – Zwei zu fünf, drei zu fünf, zwei zu drei: es sind die Proportionen, die relevant sind in diesem Stelenfeld, nicht die absoluten Größen, die unbekannt bleiben, keine überwältigenden Maße, vielmehr Bezüge innerhalb eines unbestimmten Ganzen. Nüchtern-abschätzend ist die Beschreibung, prosaisch der Ton in der Neigung des Sprechers zur quantifizierenden Welterfassung, bei der auf Adjektive getrost verzichtet werden kann.Read More
Robert Schindel: Geschichtszauber. – Warum können wir uns nicht einfach den Glanzlichtern zuwenden, anstatt auf die dunkle Seite der Geschichte zu starren? Wie viel verlockender ist die Alternative, sich den angenehmen Seiten des Lebens hinzugeben und mit Körper und Geist im Einklang zu leben, als auf die bloße körperliche Existenz reduziert zu sein. Read More

Posted On April 26, 2010By Christoph WenzelIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz (29): Adrian Kasnitz

Adrian Kasnitz: Pils. – Das Klischee sagt: Der Westfale ist wortkarg, störrisch, muffig. Die Gedichte aus Adrian Kasnitz’ jüngstem Band Den Tag zu langen Drähten sind westfälisch, und dies nicht nur insofern, als sie sich alle in Westfalen, seiner Landschaft, seinen Orten und seinen Eigenheiten bewegen. Sie sind auch spröde, sollen und wollen es sein, sind lakonisch und vielleicht bisweilen auch von einer gewissen Lethargie durchdrungen. Read More

Posted On April 19, 2010By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (28): Steffen Popp

Steffen Popp: Mondstudien. – Da sitzen sie auf der Holzbank in der Laubenkolonie, die verhinderten Kosmonauten, atmen Gemüsedunst und treiben Mondstudien mit dem Opernglas. Sind sie nicht ein Witz in ihren selbst gestrickten Hauben? Zweifellos, aber ein liebenswerter. Ohne Arroganz, ohne Überheblichkeit blickt hier jemand auf diese etwas schräge Idylle und lächelt still.Read More

Posted On April 12, 2010By Andrea SakoparnigIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (27): Ulrike Almut Sandig

Ulrike Almut Sandig: russenwald. – Der »russenwald« ist vor allem ein Grenzgebiet der Sprache. Sandig will es beschreibend einnehmen und tastet sich nur an seinem Äußeren von Nebensatz zu Nebensatz, von Wort zu Wort entlang. »am ortsrand«, zwischen dem heimatlich Inneren und dem unbegreifbaren Äußeren verliert sich das ›wir‹. Read More

Posted On März 29, 2010By Jan KuhlbrodtIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (26): Luise Boege

Luise Boege: dame und flieger. – Es gibt Texte, die mich unmittelbar und doch ganz undeutlich ansprechen. Ich lese sie, und sie gefallen mir, ich analysiere sie, komme nicht gerade weit, und sie gefallen mir immer noch. Es sind Texte, die, obgleich sie in Sätzen klare Aussagen formulieren, sich in ihrem Inneren verlieren. Schneckenhaustexte, die ins Unendliche zirkeln.Read More

Posted On März 22, 2010By Carsten SchwedesIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (25): Monika Rinck

Monika Rinck: DIE, DIE ALLES HAT. – Allmählich wandelt sich die Bestandsliste und geht in eine Ereignisliste über: Auf die modische Armbanduhr und das poetische „windgewölb“ folgt das geöffnete Fenster samt (herein-)rasender Schleusentaube. Die folgenden Satzfragmente werden zu Bausteinen, aus denen sich das Gehirn ein Handlungsgebäude mehr schlecht als recht errichtet.Read More

Posted On März 15, 2010By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (24): Thomas Böhme

Thomas Böhme: DEN TEE MIT ERDE VERMISCHT. – Auch die Sehnsucht kann eine Sucht sein, taub gegen alle Argumente der Vernunft, besonders wenn sie sich auf Vergangenes richtet. Sinnlos, das Unwiederbringliche herbeizuwünschen, doch das Verlangen nimmt uns in den Klammergriff und wie wir da je wieder rauskommen (wenn wir es überhaupt wollen), weiß keiner. Read More

Posted On März 8, 2010By Christoph WenzelIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (23): Christoph Leisten

Christoph Leisten: marrakesch, djemma el fna. – Das Ergebnis dieser sinnlichen Lektüre ist nun nicht das Verstehen der Schrift: Der Text schließt mit dem Bewusstsein darum, dass man sich einer ‚fremden’ Kultur zwar in immer kleineren und feineren Schritten annähern kann, sie aber in ihrer Tiefe nie komplett wird verstehen können: „darüber glaubten wir zu verstehen“. Read More

Posted On März 1, 2010By Corinna SigmundIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (22): Giulia Radaelli

Giulia Radaelli: Frühling. – Die Orte der drei Gedichtteile liegen weit auseinander: Mittelitalien, Ostdeutschland, Dänemark, Java. Die Wegmarken dieser Orte: begrabene Bäume, ein Orchester, ein gefrorener Ast, die Blüten des Lotus. Bilder, vereinzelt, kein Gemälde.Read More

Posted On Februar 22, 2010By Martin EndresIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz (21): Anja Utler

Anja Utler: und ich, 1. – Wie sich einem Gedicht nähern, das sich versagt, das in sich verstummt – unfreiwillig, vielleicht? Wie über eine Sprache reden, deren Unvermögen ihren Ausdruck bedeutet, deren Ringen um sich und deren Scheitern ihr Zeugnis ist?Read More

Posted On Februar 7, 2010By Daniel KettelerIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Zu Neuer Wort Schatz II (20): Clemens Kuhnert

Clemens Kuhnert: stammtisch neukölln. – Endlich mal keine Cover, auf denen nackte Frauenrücken in mattem Morgenlicht posen, keine feuchten Unterhosen, nein, es gibt sie noch, eine Dichtung aus den guten alten Ingredienzen Melancholie, Männerfreundschaft, einer Prise Anarchie und Restalkohol.Read More

Posted On Februar 1, 2010By Daniel GrafIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (19): Sabina Naef

Sabina Naef: leichter Schwindel ... – Steht die Miniatur insgesamt recht hoch im Kurs in der zeitgenössischen Lyrik – bei Sabina Naef wird sie zum Mittelpunkt einer ganzen Poetik. Aber diese konsequente Kürze schielt nicht nach der Pointe, hält größtmöglichen Abstand zur fixierenden Sentenz.Read More

Posted On Januar 25, 2010By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (18): Ulrike Brügger

Ulrike Brügger: Das lyrische Ich. – Was für ein sperriger Titel (außer für Lyriker)! Aber welch eine leuchtend rote Überraschung in der Mitte der ersten Strophe! Und überhaupt, diese sich über fünf Zeilen erstreckende Klammer - ist da nicht Verschiedenes durcheinander geraten?!Read More

Posted On Januar 18, 2010By Angela SanmannIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (17): Jan Skudlarek

Jan Skudlarek: ausgang, zurück. – Skudlareks Leser wird Zeuge einer gewalttätigen Sprachtransformation: Gelten sprachliche Äußerungen zunächst als aggressive Schmarotzer („Endoparasiten“), die den Sprecher von innen heraus aufzehren und so jede Form der Verständigung verunmöglichen, so erleiden sie, einmal artikuliert, ein ähnliches Schicksal: Von Macheten kleingehackt, bleibt von ihnen nichts anderes übrig als das auf den Gedichttitel verweisende „sterbenswort“ „zurück“. Read More

Posted On Januar 11, 2010By Jan KuhlbrodtIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (16): Jürgen Brôcan

Jürgen Brôcan: Spin-Off eines Gedichts von Jorie Graham. – Es gibt mindestens zwei Arten von Kunst. Eine, die durch ihre Schönheit betört, bei der Fragen erst nach einer Zeit der Betrachtung, nach einer Art Sättigung aufkommen, und die zweite, die die Gedanken sofort kreiseln lässt, die wie ein Fragengenerator wirkt. IRead More

Posted On Januar 4, 2010By Christoph WenzelIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (15): Jürgen Nendza

Jürgen Nendza: Hinterland I-IV. – Anspielungsreich komponiert, wird dieser Zyklus insgesamt selbst zu einem „Gedächtnissprung“, in dem sich das eigene Erleben der Alltagsumgebung vermengt mit einer (immer) noch zu ergründenden Geschichte, und so ein völlig neues Licht wirft auf alles, was einem doch allzu vertraut, ja bisweilen heimatlich erscheinen will. Read More

Posted On Dezember 21, 2009By Gisela TrahmsIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (14): Jan Wagner

Jan Wagner: steinway. – Ein Kind kniet auf einem zugefrorenen See, schaut durch die Eisschicht hinab ins Dunkel und entdeckt „zwischen algen und kristall“ große, silbrig schimmernde Fische, die still im Wasser stehen. Gibt man als Leser noch etwas Wintersonne und dampfenden Atem hinzu, glaubt man sich selbst zu sehen, vor langer, langer Zeit. Read More

Posted On Dezember 14, 2009By Tom BresemannIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (13): Philip Maroldt

Philip Maroldt: sepsis. – Was mich an Philip Maroldts sepsis schon beim ersten Hören beeindruckt hat, ist die Unerbittlichkeit der poetischen Notaufnahme. Verblüffend deutlich steht dem Text die ganz und gar nicht selbstverständliche Gewissheit eingeschrieben, dass die kontaminierte Paradies-Wirklichkeit des Körpers Keimzelle des Schönen ist.Read More

Posted On Dezember 7, 2009By Tobias AmslingerIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (12): Farhad Showghi

Farhad Showghi: Erst das Fenster zeigt. – Wie schon in "Ende des Stadtplans" (2003) wird in den Texten des Bandes eine Landschaft kartographiert, die eigentlich nicht kartographierbar ist. Showghis Schreiben beginnt dort, wo wir bekanntes Terrain verlassen, der Stadtplan zuende ist. Der Blick wandert zwischen Vertrautem und Fremdem. Poetische Linien zeigen sich, die nicht auf Europa beschränkt sind, sondern tief in die persische Poesie führen. Read More

Posted On November 30, 2009By Corinna SigmundIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (11): Alexandra Bernhardt

Alexandra Bernhardt: Schwalben. – Lukas klappt die Formelsammlung auf, schaut aus dem Fenster. Man sagt, wird’s regnen, so fliegen sie tief. Nisten in der Nähe des Menschen. Und pfeilschnell, der Hirondellenflug. Lukas denkt: „Ihr aber...“, Lukas wird emporgehoben, schwankend, Segel tragend, jubelt: ganz leicht- und licht-gemacht, durch gewandtes Wort und selbst plötzlich wendig. Read More

Posted On November 23, 2009By Stefan BeuseIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (10): Benjamin Maack

Benjamin Maack: Zimmer mit Aussicht – Maack ist eine Art Punk-Romantiker. Keiner von der Hölderlin-Sorte, eher einer, der die Poesie auch in Multiplexkinos sucht. Der einerseits den Ausverkauf der Gefühle beklagt, wütend, traurig, komisch, der andererseits Oasen errichtet, poetische Inseln, wenn nötig auf dem Grund einer Coladose, und diese Inseln, um mal ein Bild zu verwenden, das Benjamin Maack hassen würde, weil es so aufgedonnert ist, trotzen dem stärksten Tsunami.Read More

Posted On November 16, 2009By Irina BondasIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (9): Uljana Wolf

Uljana Wolf: understand. – Die Worte wirken auf mehreren Ebenen: ihrer Optik, ihrer Bildlichkeit, ihrem Gehalt, ihrem Zusammenhang, ihrem Klang. Jede einzelne sprachliche Sinneinheit, jede Silbe, jede Wurzel nimmt Bezug auf sich selbst und auf ihr Umfeld innerhalb der Verse, der Sätze, des ganzen Gedichts, gar des ganzen Zyklus. Dadurch entstehen unzählige Lesarten.Read More

Posted On November 9, 2009By Dietmar JacobsenIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (8) : Bärbel Klässner

Bärbel Klässner: Worte meine ersten lieben. – Vielfältig ist das Sprachecho, das die Vergangenheit der Autorin im Text hinterlassen hat. Da klingen die Magdeburger Jahre an und die allmählich reifende Erkenntnis der Lächerlichkeit jener Parolen, die einmal die Verwirklichung einer welthistorischen Utopie befördern sollten. Da ist der Untergang der DDR und die Wiedervereinigung, die denjenigen, die das „westdeutsche“ zu erlernen hatten im Schweiße ihres Angesichts, mehr abverlangte als den anderen.Read More

Posted On November 2, 2009By Daniel GrafIn Litmag, Neuer Wort Schatz II

Neuer Wort Schatz II (7): Timo Berger

Timo Berger: Botanischer Garten – Nein, kein nackter Wilder. Und Gespött gilt allenfalls dem Klischee. Aber so entschlossen das Gedicht die plumpen Dichotomien gleich zu Beginn beiseite wischt, so sehr wehrt es sich gegen das Übersehen tatsächlicher, sozialer Gegensätze. Unterschiede, die unverkennbar (und, wenn es das gibt, unverschweigbar) sind für den, der kritisch und „mit leichtem/ Rotstich“ sieht.Read More