Actors on Stage Category

Posted On Oktober 18, 2019By Redaktion CMIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Actors on Stage: Editorial

Was erleben Schauspieler*innen auf der Bühne? Die Frage stand am Anfang dieses Specials, das zugleich das erste Theater-Special bei Culturmag ist. Den Vorschlag eingebracht und die Kuration übernommen hat der Regisseur, Autor und Dramaturg Niklaus Helbling, der ausgewählte Darsteller*innen angeschrieben hat, fast alles solche, mit denen er bereits gearbeitet hat. Es kamen neun sehr unterschiedliche, anregende, zum Teil auch verblüffende Antworten zurück, die dieses Special nun vorstellt. Als zehnter (und hier erster) Beitrag meldet sich der Kurator selbst zu Wort mit einigen Angaben dazu, wie er auf das Thema kamRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Niklaus HelblingIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Niklaus Helbling: Die Vorstellung läuft

Was auf der Bühne geschieht, wenn gespielt wird Eine Einführung zu ACTORS ON STAGE von Niklaus Helbling, Kurator des Culturmag-Special Theater ist Luft. Die Leute gehen hin, setzen sich in einen Raum und nehmen teil an einem Ereignis aus Sicht- und Hörbarem, aus Inhalt, Aesthetik und Energie, bringen durch ihre Teilnahme, ihr Mitdenken selbst Energie in das Produkt mit ein, das dann, wenn sie den Raum wieder verlassen, nur noch in ihren Köpfen weiter existiert, während die Bühne leergeräumt wird. Es gibt gefilmte Aufzeichnungen, gewiss, aber das eigentliche Ereignis TheaterRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Angelika RichterIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Angelika Richter: Vier Antworten

Die Eigenart des Körpers Immer wenn Premiere ist, schlägt mein Herz so heftig, dass ich mich manchmal wirklich frage, ob man daran sterben kann. Außerdem ist dieser Zustand relativ unbequem, denn der Herzschlag ist laut, und ich habe Schwierigkeiten, den Text der anderen zu verstehen. Ich denke dann auch immer, das muss man doch von außen sehen, an meinem Kostüm, das muss doch für alle offensichtlich sein.Aber bis jetzt ist es noch niemandem aufgefallen, keiner hat mich darauf angesprochen. Eigentlich merkwürdig. Die Kollegen Ich bin froh, dass ich noch nieRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Martin RentzschIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Martin Rentzsch: Die Schneeverwehung

Die Nacht beginnt. Es ist Januar, eisige Kälte. Sie steuern seit einer Stunde Ihr Auto auf einer Autobahn. Zwei Menschen, die Sie lieben, fahren auch mit. Nach anfänglichen Gesprächen schlummern die beiden vor sich hin. Sie fahren nicht schnell, 110 vielleicht, 120. Raserei konnte Sie nie locken. Ihre Gedanken sind aufgeräumt.  Die Straße vor Ihnen ist trocken und gerade. Seit Tagen schon gab es keine Niederschläge. Rechts und links nehmen Sie Schnee auf den Feldern wahr. Nicht viel. Sie schauen aus dem Seitenfenster und sehen Sterne am Himmel. Die WeltRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Joerg LichtensteinIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Jörg Lichtenstein: Warum spiele ich?

Zu der Frage: „Warum spielt der Mensch? Was heißt Spiel auf der Bühne?“ haben Theater- und andere Wissenschaftler*innen so viel Unbestreitbares zu Papier gebracht, dass ich sicher war, mich ihr immer wieder gern lesend, nicht aber nachdenkend nähern zu müssen. Dabei hat es mich doch während vieler Proben fasziniert zu erraten, was wohl die spielerischen Grundantriebe besonders spannender Partner*innen sein mochten. Mit Thomas Schmauser, Valery Tscheplanowa oder Tonio Arango zu spielen, bedeutete Staunen und  Überraschung als Dauerzustand, verbunden mit der froh machenden Erkenntnis, selbst vollkommen anders zu funktionieren, chronische NeidzuständeRead More
An einem stillen Sonntagnachmittag, irgendwo am Stadtrand, in einem Kulturraum. Zwei Schauspieler auf der Hinterbühne – mein Kollege und ich. Wir warten und hören, wie die die Zuschauer in den Saal strömen. Es sind viele, an diesem Sonntag. Flüstern, Rascheln und Hüsteln. Wir machen Witze über unsere Kostüme, lachen kurz Tränen, checken nochmals die Requisiten, letzte Eisenbahn, letzte gegenseitige Umarmung, dreimal Spucken, Körper schütteln, einander auf die Schulter klopfen und dann wird es hell auf der Bühne. Wir treten auf – schauen dabei ins Publikum. Da sitzen sie. Lauter silberweißeRead More
Vor kurzem hatten wir Theaterfest, also einen Tag der offenen Tür am Stadttheater. Das Theater ist ein herrschaftlicher Bau und steht am zentralen Platz einer kleinen Hafenstadt. Die Stadt hat an vielem zu knabbern. Über die Jahre sind Fischfang, Schiffbau und Personentransport nacheinander weggebrochen und haben auch arme und wehmütige Menschen zurückgelassen. Ältere Kneipenfrauen, von denen es ganz besonders eindrucksvolle gibt, schwärmen gerne von den Zeiten, in denen die Amerikaner noch für Party gesorgt haben. Von Weh und Armut ist am Theaterfest nichts zu spüren. An so einem Anlass binRead More
Nehme ich die Premiere, die Probe, die Vorstellung? Wer bin ich beim Auftritt, inwieweit bin ich jemand anderes? Bühne und Freiheit? Ein arg zu großes Feld? Möglich. Kann man darüber reden und schreiben? Umreißen, was offen, allzu offen im Verborgenen liegt. Hinter Sofitte, Hänger, Decker und Kulisse versteckt. Oder seit Jahrhunderten begraben? Zuschauer? Überraschungen? Der Ort, der heilige Ort. Dionysien bedeuten uns die Tradition. Zweitausend Jahre schon. Bedeutet uns das Brett. Eine Welt? Tausend Welten? Bruch? Wo vollzieht sich die Linie zwischen Draußen und Drinnen? Ab wann beginnt die Magie?Read More

Posted On Oktober 18, 2019By Mareike SedlIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Mareike Sedl: Hast du Lampenfieber?

Eine der ersten Fragen, die einem Schauspieler gestellt werden, ist: „Hast du Lampenfieber?“ Früher konnte ich mit dieser Frage oft nicht so richtig was anfangen: „Ja schon, irgendwie, aber na ja Fieber, mmh, weiß auch nicht“. Ich saß verwundert mit meinen 25 Jahren neben gestandenen sechzigjährigen Kolleginnen in der Maske am Burgtheater und sie zitterten und sagten: „Das wird immer schlimmer, das mit dem Lampenfieber, ich halt das nicht mehr aus.“ Heute erinnere ich mich oft daran, weil: Das mit dem Lampenfieber wird echt immer schlimmer! Vielleicht ist das so,Read More
Wo kann ich anfangen? Meist bin ich eineinhalb Stunden vor Vorstellungsbeginn im Theater. Mittlerweile brauche ich im Durchschnitt fünfzehn Minuten, um mich warm zu machen.  Zu Beginn meiner Theaterlaufbahn nach der Schauspielschule brauchte ich etwa 30 bis 45 Minuten. Mein Mundwerk ist eher faul, weshalb ich als erstes Artikulationstraining mache, gefolgt von einem Körper-Warm-Up. Bei Vorstellungen, in denen ich singe, hänge ich an mein Artikulationstraining auch ein Stimmtraining an. Dann gehe ich die Texte nochmals durch. Bei Vorstellungen, in denen ich tanze, liegt der Fokus natürlich eher auf dem Warm-UpRead More

Posted On Oktober 18, 2019By Rebecca KlingenbergIn Actors on Stage, Allgemein, Litmag, News, Specials

Rebecca Klingenberg: Momente die bleiben

Auf die Frage nach dem Erleben im Theateralltag fallen mir die unzähligen Begegnungen mit Kollegen auf der Bühne und auf der Probe ein. Ich empfinde es tatsächlich als Geschenk dieses Berufes, mich mit meinen Mitspielern immer wieder zu verbinden, mit ihrem Humor, ihrem Schmerz, ihren Anliegen… mich mit ihnen in den absurdesten Kostümen, schweren Choreographien, stickigen Schränken wiederzufinden. Mit ihnen ein Schubert-Lied über die Vergänglichkeit zu singen.  Dann gibt es da auch noch den Text, ein ebenso wichtiger Spielpartner…  immer wieder darf man Sätze sagen, die einem etwas bedeuten, dieRead More