Joseph Wambaugh, der – wie sein deutscher Verlag völlig richtig verlauten lässt – als Begründer des modernen Polizeiromans gilt, brach mit dem Erscheinen von Hollywood Station im Jahr 2006 (in deutscher Übersetzung 2008) sein jahrelanges Schweigen und ist zurück auf seinem vertrauten Posten als „Grand Master“ der Copnovel.
Read More Die Machenschaften krimineller Finanzjongleure, den Tod eines Tierpräparators und das Attentat auf einen prominenten Großinvestor soll der Triestiner Kommissar Proteo Laurenti in Veit Heinichens sechstem Roman aufklären – und all das kurz vor Weihnachten. Peter Münder ist begeistert.
Read More Wie war die Welt 1965? Liest man Lawrence Blocks Roman Falsches Herz, darf man feststellen, das unsere heutigen Sauereien auch nicht sooo originell sind, wie die verursachenden Schweinebacken und die prustend kommentierenden Sittenwächter es gerne hätten. Was wiederum auf die Aufgabe von guter Kriminalliteratur aufmerksam macht, uns Leser darauf hinzuweisen, dass Verbrechen einfach dazu gehört. Joachim Feldmann ist seltsam zufrieden.
Read More Verraten und verkauft Man kann sie eigentlich nicht mehr lesen. Romane, die atmosphärisch vom kriminellen Dunst des zerstörten Nachkriegsberlin zehren. Wo sich Spione aus aller Herren Länder reihenweise über den Weg laufen, der Schwarzmarkt und das Geschäft mit der käuflichen Liebe blühen. Wo sich die Lebenswege von Menschen kreuzen, die sich besser nie begegnet wären. Aber genau auf dieses schaurig-historische Ambiente und das ebenso skrupellose wie verstörte Personal setzt der aus Tschechien stammende, vorübergehend in Berlin lebende und derzeit in Kanada residierende Dan Vyleta. Der Lude, die Hure, der Spion,
Read More Posted On Februar 28, 2009By Hans Richard BrittnacherIn Bücher, Crimemag
Mestizaje es grandeza...zumindest ist das oft der Fall. Manchmal aber amalgamieren mehrere Subgenres in einem Roman aber nicht so recht. So wie bei Eliot Pattisons "Das Ritual". Stellt Hans Richard Brittnacher bedauernd fest …
Read More Tu felix Francia – wie schön, wenn es in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Luxemburg auch so etwas gäbe. Tut es aber nicht, und das hat auch mit dem Status der Kriminalliteratur bei uns zu tun. Der Status des Genres in Frankreich ist ein anderer. Eine erstaunliche französische Bibliothek, porträtiert von Kerstin Schoof.
Read More Was mit gestohlenen Daten so alles passieren könnte, hat der niederländische Autor Charles den Tex in seinem aktuellen Roman Die Zelle durchgespielt, in dem er die Themen Identitätsraub und Terrorismus miteinander verknüpft. Herausgekommen ist ein virtuoser Kriminalroman. Dagegen sieht selbst T.C. Boyles Talk, Talk bescheiden aus. Frank Rumpel ist beeindruckt …
Read More Der galizische Journalist, Drehbuchautor und Gastronomiekritiker Domingo Villar (*1971) legt mit Wasserblaue Augen ein sauberes Krimidebüt vor, an dem es wenig zu mäkeln gibt. Der Roman ist der Startschuss zu einer Serie um Inspektor Leo Caldas und gibt Anlass zur Vermutung, dass Villar noch mehr und noch Besseres nachlegen wird. Doris Wieser hat den Roman gelesen.
Read More Literaturgeschichte ist interessant, Genre-Geschichte notwendig – und beides manchmal hartes Brot. Vermutlich weil unmittelbarer Zugang zu historischen Texten eher etwas für Schwarmgeister ist. Gerade bei geliebten Autoren wie Ed McBain. Eine nüchterne Einschätzung von Joachim Feldmann.
Read More Kleine Kriminalistik für Krimis. Heute: Wie sprengt man einen Gastank?
Read More Nicht alle Kriminalromane, die „in-locations“ haben, taugen etwas. Da haben sich in letzter Zeit ein paar böse Missverständnisse eingeschlichen. Susanna Mende ist auf so eines gestoßen – nicht schön …
Read More „... die Wirklichkeit ist ein krasser Bringer. Klar, manchmal ist sie ein bißchen schwach auf der Brust, manchmal ist die Klischeeanhäufung zu groß, dann muß man eben was tun, muß frisieren, damit das Reale richtig rockt.“
Oliver Maria Schmitt: "Der beste Roman aller Zeiten"
Read More Edward Bunker – Häftling, Autor und Darsteller. Ein Porträt von FRANK GÖHRE
Read More Heimlich, still und leise Ein Dutzend Erzählungen hat der Pendragon Verlag zu Ehren des 75-Jährigen Peter Zeindlers zusammengetragen. Und macht damit Freunden der stilleren, aber umso heimtückerischen Töne eine Freude. Es gratuliert Jörg von Bilavsky „Ich bin zwischen Stuhl und Bank“, charakterisierte Peter Zeindler einmal sein Verhältnis zum Genre Kriminalliteratur und dem Genre, das ohne das Wort „Kriminal“ auskommen möchte und sich oft für etwas Besseres hält. Für den viermaligen Gewinner des Deutschen Krimipreises und den stolzen Besitzer des Ehrenglausers verläuft zwischen E- und U-Literatur kein unüberbückbarer Graben. Das beweisen
Read More Ein fast 500 Seiten starker Debütroman ist ein gewagtes Unternehmen. Der Mexikaner Martín Solares (*1970) soll rund sieben Jahre daran gearbeitet haben. Die schwarzen Minuten ist zweifellos einer der ambitioniertesten Kriminalromane, die Mexiko seit den großen Werken von Paco Ignacio Taibo II zu bieten hatte (wenn man von den noch nicht übersetzten Romanen von Juan Hernández Luna absieht). Warum der Funke trotzdem nicht so ganz überspringen will, ist bei einem Roman, der zweifellos an vielen Stellen glänzt, nicht leicht auf den Punkt zu bringen. Doris Wieser hat sich aber Mühe
Read More Sorry, Zoran Drvenkars neuer – brillanter – Thriller, ist ein Buch des Jahres. Ulrich Noller hat mit Zoran Drvenkar gesprochen.
Read More Peter Schmidts Roman über eine deutsche Terrroristengruppe erschien zuerst 1984. Diese spannende, kritische Auseinandersetzung mit den RAF-Aktivitäten gibt es nun als Neuausgabe in der Reihe „Kriminelle Sittengeschichte Deutschlands“. Peter Münder hat den Roman auf seine Haltbarkeit überprüft.
Read More In Amsterdam kann man schon mal verloren gehen, aber eher in space denn in time. Die Lektüre von Chris Ewans Roman namens Amsterdam hat Susanna Mende aber ein klein wenig verwirrt.
Read More Wenn Carlos Balmaceda so weitermacht, dürfte Mar del Plata bald leergefegt sein. In dem traditionellen argentinischen Seebad am Südatlantik geschieht nicht nur gelegentlich ein schlichter Mord. In seinem vornehmsten Restaurant wurde bereits vor einer Weile eine Frau von ihrem Säugling verspeist. Und seit neuestem ist ein gnadenloser Serienkiller unterwegs. Eine Rezension zweier Balmaceda-Romane von Eva Karnofsky
Read More Kleine Kriminalistik für Krimis. Heute: Alles nix, wenn die Voraussetzungen nicht stimmen
Read More In dem ganzen Mediengetöse und -gehype um Film & Buch gehen die Perlen oft unter. Das ist nichts Neues, aber auf jeden Fall immer wieder ärgerlich. Im Fall von David Ignatius und einem Film von Ridley Scott möchte Matthias Penzel das so nicht hinnehmen …
Read More Last Exit Littleton Wer einmal lügt, dem traut man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht. James Siegel nimmt sich das Sprichwort zu Herzen und strickt daraus die Tragödie eines Starreporters. Wenig einleuchtend für Jörg von Bilavsky Journalisten haben die Wahrheit nicht gepachtet. Aber bei der Wahrheit sollten sie schon bleiben. Verstoßen sie einmal oder mehrfach gegen den Pressekodex, dann werden sie selbst verstoßen. Starreporter Tom Valle hat sechsundfünfzig Mal mit der goldenen Regel des Journalismus gebrochen, bevor ihm Redaktion, Richter und Psychotherapeuten seine Lügengeschichten von bombenlegenden Kinderärzten oder
Read More Es gibt Romane, die treiben einen an den Rand der Schizophrenie. Philip Kerrs neuer Thriller über Argentinien und die Nazis: "Das Experiment" zählt dazu. Von Seite zu Seite wuchs der Ärger angesichts geballter, ja unverantwortlicher Geschichts- und Sprachverhunzung. Aber weil das Buch so spannend war, hat Eva Karnofsky allem Entsetzen zum Trotz doch weitergelesen …
Read More Eins sollte man nie vergessen: Immer vergewissern, dass die Waffe geladen ist! Falls wir einmal als Söldner arbeiten sollten, wird uns nach der Lektüre von Andy McNab’s "Die Abrechnung" der eine oder andere Fehler nicht mehr unterlaufen können, denn nun wissen wir fast alles. Auch, wie bei einer Ladehemmung der AK-47 zu reagieren ist. Das ist nicht nur nützlich, meint Lena Blaudez, sondern auch ganz schön realitätstüchtig.
Read More „Auch bei der RAF könnte es Personen mit sehr unterschiedlichem Informationsstand gegeben haben. Es finden sich Anzeichen dafür, dass es inzwischen dem einen oder anderen der ehemaligen Terroristen dämmert, dass ihre verbrecherischen Aktionen auch anderen Zielen gedient haben könnten als denen, die ihnen damals ihre unmittelbaren Anführer verkündeten.“
Michael Buback: "Der zweite Tod meines Vaters"
Read More Horror-Romane sind in der literarischen Hackordnung noch weit niedriger angesiedelt als andere Genres. Und wenn man daran glaubt, dass das wirklich so ist, verpasst man schnell eine Menge guter Literatur. Nicht passiert ist das glücklicherweise Susanna Mende …
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