CrimeMag Oktober 2018 Category

Herzlich willkommen! Hier ist wieder eine mit 30 Beiträgen randvoll gefüllte Ausgabe. Auf der Buchmesse, das ist zu berichten, hat CrimeMag viel Zuspruch erfahren. Danke für all die Ermunterung, wir werden als Stimme der „Kriminalliteratur mit Anspruch“ wahrgenommen.   Besonders freut uns, dass gerade Autoren sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Katja Bohnet vertraut uns ihre Schmähschrift gegen die Romantik im Kriminalroman an, Frank Göhre einen Auszug aus seinem „Montage Werk“; (nur) über uns können Sie sogar günstig an ein exklusives Exemplar gelangen. Rob Alef hat uns die Kurzgeschichte „Wir wissen allesRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Thomas AdcockIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Essay: Thomas Adcock: Moral Civil War

Moral Civil War Decency vs. Debasement  Seeking exit from the New Confederacy by Thomas Adcock Copyright © 2018 – Thomas Adcock NEW YORK CITY, near America Reasonable citizens trapped in the bedlam of Trumpistan are angry—or depressed, or disgusted, or distressed, or despairing, or drained of energy needed to absorb the drumbeat of cupidity and criminality emanating daily from a debauched White House. Some days, all these emotions meld into an existential sorrow: Cry the beloved country. We limp through these last gasps of October in hopes that next month’sRead More
Liebes CrimeMag-Publikum, Kriminalliteratur wurde früher gerne als „Asphalt-Literatur“ abgetan. Wir finden, dass das ein Adelstitel ist. Wir mögen Asphalt, wir mögen Großstadt, wir mögen Realität. Deswegen präsentieren wir Ihnen heute zum fünften Mal eine neue Rubrik, die jeden Monat Bilder des Fotografen Carsten Klindt und Texte der Polizistin Nadja Burkhardt kombiniert: Street Scenes und Street Crimes. Aus Realität wird Kunst in Bild und Wort, fragmentarisch und  kaleidoskopisch. Freuen Sie sich mit uns! (Hier Auftritt Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr.4) STREET SCENES „Street Scenes“ ist eine Serie des Berliner Fotografen Carsten Klindt,Read More

Posted On Oktober 16, 2018By Katja BohnetIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Katja Bohnet: Romantik-Bashing

Eau de Klischee Romantisch geht die Welt zugrunde – Schnelle Autos und die Liebe zur Natur. Von Katja Bohnet Heute Morgen verspürte ich ein romantisches Gefühl. Ich kaufte mir ein Blumenkleid und tanzte durch den Garten. Als ich mich an den Schreibtisch setzte, fiel mir nichts mehr ein. Wer heute romantische Gefühle im Kriminalroman bemüht, hat nichts verstanden. Nichts. Realität ist nicht romantisch. War es nie. Nur Tölpel verklären sie. Sie wird missbraucht, weil Romantik Gefühle erst impliziert, danach implementiert. Werbung und Politik spielen zu leicht damit. Mit nichts lässt sichRead More
Wir wissen alles über Sie! Von Rob Alef   (1) Rrring, Rrring! „Hallo, hier Schlinke.“ „Es ist besser, Sie kooperieren, Frau Schlinke. Wir wissen alles über Sie.“ „Alles über mich? Das ist ja wunderbar. Können Sie mir sagen, wo meine Brille ist? Ich habe sie verlegt.“ „Ihre Brille…Augenblick…Das ist die Kamera Drohne 2…Ihre Brille ist in der Küche. Unter der Zeitung.“ „Vielen, vielen Dank. Ich löse gerade das Kreuzworträtsel. Haben Sie einen Moment Zeit?“ „Ja, sicher, aber vorher hätte ich noch einige…“ „Wissen Sie, wie die Hauptstadt von Bolivien heißt?Read More
Mobster-Romance Die Begegnung mit „4 Blocks“ und Stephen Taltys Sachbuch „The Black Hand“ gibt Ute Cohen Anlass, über unsere Liebe zum Gangster und dessen Inszenierungsstrategien nachzudenken. Den Anspruch auf Alleinherrschaft haben schon viele erhoben. Den wenigsten ist es jedoch geglückt, und wenn, endete das nicht selten in Kugelhagel und Witwengeheul. Meist beginnt das Drama mit einem Omen. Wir kennen das von „Scarface“. Wenn er, den Blick gen Himmel gerichtet, mit großen, kindlich naiven Augen den Werbezeppelin mit der Aufschrift „The World Is Yours“ bestaunt, spürt man die Erleuchtung. Mach dir die Welt untertan,Read More

Posted On Oktober 16, 2018By Robert RescueIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Robert Rescue: Agenten-Story

Agent auf Abruf    von Robert Rescue Mark Nais legte bereits in der Kindheit Verhaltensmuster an den Tag, die ihn später zum Einzelgänger abstempelten. Oft stand er irgendwo herum, beobachtete Passanten und schrieb etwas in ein Notizheft. In der Schule musterte er seine Mitschüler auf dem Pausenhof, beim Sportunterricht, sogar in der Umkleidekabine und schrieb sich etwas auf. Den Mitschülern war sein Verhalten unheimlich, weswegen sie Abstand zu ihm hielten. Die Eltern beobachteten sein Verhalten mit Sorge, denn sie wussten, was der Grund für sein Verhalten war. Mit Beginn derRead More
Bücher, kurz serviert Kurzbesprechungen von fiction und non fiction. Alf Mayer (AM), Frank Rumpel (rum) und Thomas Wörtche (TW) über … James Anderson: Desert Moon I.L. Callis: Das Alphabet der Schöpfung Anne Goldmann: Das größere Verbrechen Jeanette Erazo Heufelder: Welcome to Borderland Michal Hvorecky: Troll metamorphosen. Magazin für Literatur und Kultur: Thema Verbrechen George Pelecanos: Das dunkle Herz der Stadt Annette Ramelsberger,  Tanjev Schultz, Rainer Stadler und Wiebke Ramm: Der NSU Prozess. Das Protokoll Martin Schüller: 111 Tipps und Tricks wie man einen verdammt guten Krimi schreibt Tanjev Schultz: NSU: Der Terror vonRead More
Eine Vielzahl Krimi-Neuheiten  … erscheinen jeden Monat, dazu Graphic Novels (vulgo: Comics) und DVDs und BluRays. Unmöglich, das alles zu überblicken und zu rezensieren. CrimeMag siebt und schürft deshalb für Sie und weist regelmäßig mit Hilfe von:  Kaliber.38 und der befreundeten Buchhandlungen Chatwins (Berlin),  Hammett (Berlin), Glatteis (München), Wendeltreppe (Frankfurt) und Buchladen in der Osterstraße (Hamburg) auf interessante Neuerscheinungen hin. Hinweise auf DVDs, BluRays und Comics stellen Katrin Doerksen und Thomas Groh für uns – und Sie – zusammen.  Claudia Denker geht in der Krimiabteilung im Chatwins in Berlin-Schöneberg auf Schatzsuche: Auf der Rückfahrt vonRead More
Hot Stuff Wenn das „Sonstige“ zur Hauptsache wird „Zeitgenosse Göhre“ überschrieb Alf Mayer im Jahr 2013 einen CrimeMag-Essay über die „sonstigen“ Texten eines außergewöhnlichen Autors. Ihm war aufgefallen, wie oft und wie empathisch Frank Göhre sich außerhalb seiner Romane und Erzählungen immer wieder den Werken anderer Autoren nähert. Einige dieser Texte erschienen über die Jahre in Sammelbänden, manche als E-Books oder bei uns, bei CrimeMag, in (nur) digitaler Form. Jetzt hat Frank Göhre es sich kurz vor seinem 75. Geburtstag gegönnt, viele dieser Texte in einem eigenen Band zu versammeln. Sein TitelRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Alf MayerIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Alf Mayer: Porträt Richard Hoyt

„Dieser Gaukler trinkt, auf dem Kopfe tanzend, den Nektar hinaufwärts“ Der fast vergessene Thriller-Autor Richard Hoyt – ein Porträt von Alf Mayer Der nächste Präsident der USA  – ist ein KBG-Agent. Das steckt Überläufer Kim Philby den Amis. Die CIA rotiert. Schon wieder einen Präsidenten umlegen – wenn das auffliegt!! Aber gewähren lassen kann man ihn auch nicht weiter. Und die Russen: die müssten doch am Ziel ihrer Wünsche sein. Warum dann „verraten“ sie ihren Mann im Weißen Haus? Führen wir denn keinen Kalten Krieg mehr zwischen KGB und CIA? Was, inRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Felix HofmannIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Essay von Felix Hofmann: Unfehlbarkeit

         Die Kumpanei der Unangreifbaren Von Felix Hofmann Endlich ist die Menschheit im alternativlosen Zeitalter der Unfehlbarkeit angekommen. Die USA, wie immer, mit Abstand führend. Vollkommen in der Aufholjagd absorbiert: die Türkei. Aber auch Ungarn und Polen sind unfehlbar geworden. Nicht zu vergessen: Russland. Wobei es in den verschiedenen Beziehungen untereinander nicht ganz unproblematisch zugeht. Die ungarischen und russischen Unfehlbarkeiten sind offenbar kompatibel, und man macht in Symphatie füreinander, während die polnische und die russische Unfehlbarkeit sich gegenseitig ausschließen, weshalb man hier auf schonungslose Konkurrenz setzt und KriegswaffenRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018, KickAss

KickAss: Political correctness

Von aufgeräumter Geschichte Hazel Rosenstrauch will lieber gar nicht erst anfangen … Neulich brachte mir eine Freundin einen Zeitungsausschnitt, es geht in dem Artikel um Christian Peter Beuth, Wirtschaftsreformer im Preußen des frühen 19. Jahrhunderts. Nach ihm ist eine Hochschule, eine Straße, auch eine Lokomotive benannt. 1981 prangte er auf einer Briefmarke, ein fescher Mann, der, wie ich in dem Artikel erfahre, als Manager, Kommunikator, Wissensvermittler auf vielerlei Wegen (unter anderem mittels Industriespionage) half, die preußische Wirtschaft in die Moderne zu hieven. Nun hat ein Forscher Dokumente gefunden, dass derRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Thomas WoertcheIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

James Graham Ballard: Millenium People

Willkommene Irritation Thomas Wörtche über J. G. Ballards vorletzten Roman – und überhaupt zu einen hierzulande sträflich vernachlässigten Autor. Die Mittelschicht dreht durch. Im Londoner Chelsea Marina brennen Barrikaden, „gelangweilte Teenager versuchen sich als Drogendealer und Autodiebe“, Geschäfte werden geplündert, auf Kulturtempel wie das National Film Theater und die Tate Modern werden Sprengstoffanschläge verübt, brave leitenden Angestellte bedienen ihre Hypotheken, Abgaben und Steuern nicht und fackeln, bevor sie zwangsgeräumt werden, eher ihre Eigenheime ab. Ein auslösendes Ereignis gibt es nicht, eine explizit politische Zielrichtung ist nicht erkennbar. „Dada tobt in derRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Wolfgang FranssenIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Wolfgang Franßen über Flannery O’Connor

„Weil ich es so gut kann“  von Wolfgang Franßen Sie war ein Genie, schrieb die New York Times über Flannery O’Connor. Sie selbst litt nicht gerade an Understatement. Nicht selten treffen wir in ihren Erzählungen auf selbstbewusste Frauen, die sich ihrer Schwächen durchaus bewusst sind oder von der Erzählerin gnadenlos demaskiert werden. Flannery O’Connor ist zwar etwas in Vergessenheit geraten, aber mit Keiner Menschenseele kann man noch trauen hat der Arche Verlag in der Übersetzung von Anna und Dietrich Leube eine Neuauflage auf den Markt gebracht, deren Titel schon erwarten lässt,Read More
Herrlich trostlose Gegend Voriges Jahr veröffentlichte der kleine Pulpmaster-Verlag Tom Franklins wilde Western-Grosteske „Smonk“, nun schiebter den großartigen Südstaatenroman „Krumme Type, krumme Type“ nach. Das Original haben derzeit auch etliche Schulbuchverlage im Programm, denn zumindest in Baden-Württemberg ist der Roman 2019 Abitursstoff.  – Von Frank Rumpel. Sie nennen ihn nur Scary Larry, dort in diesem fiktiven Städtchen im ländlichen Mississippi. Seit Kindertagen ist er ein unbeholfener Einzelgänger. Damals von seinen Mitschülern drangsaliert und gehänselt, später als Jugendlicher eines Verbrechens beschuldigt, wird er ausgegrenzt und gemieden. Denn in den 1980ern verschwandRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Richard HoytIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Exklusiv: Richard Hoyt „Pussy Bomb“

Richard Hoyt „Pussy Bomb“ The Rude Truth of President Ronald Strangelove Exklusiver Textauszug – und eine Einladung zur Subskription (Crowdfunding invitation). A satirical roman à clef with President Ronald Strangedick urinating on his countrymen from the Ovary Orifice — a tale of popular delusions, nuclear craziness, national security pratfalls, and bizarre truths. Richard Hoyt, with 27 thrillers on his plate, still has not found a publisher for his new novel, „Pussy Bomb“. Maybe because he has written literary napalm. He says: „Stormy Daniels is telling the world the literal truth in her bookRead More
Mysteries of the Amazon By Ross Thomas, June 11, 1989, Washington Post DARWIN’S SECRET By Richard Hoyt. Doubleday 1989, 322 pp, $18.95 For those who may have wondered what horrors, monsters and thrilling adventures might lie in wait along the upper reaches of the Amazon, an almost plausible answer is supplied by Richard Hoyt in his wild, witty and often caustic novel about what happens to those who sail into strange waters where the catfish have heads as big as Volkswagens. Sailing into these waters aboard the river boat Barco Igaranha isRead More
Die Hintergrundperson Filme entstehen nach Drehbüchern, die sich Autoren ausdenken. Später wird daraus der Film eines Regisseurs. Beobachtungen auf vermintem Gelände – von Regine Sylvester „Die meisten Drehbücher werden geschrieben, ohne dass sie je realisiert werden.“ Das steht bei Wikipedia. Etwa 800 Autoren leben in Deutschland vom Schreiben für Film und Fernsehen. Anfänger sollten mit fünf bis zehn Jahren rechnen, bevor sie sich vielleicht etablieren können. Sie müssen an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten. Von zehn angefangenen Filmen sterben möglicherweise acht. Das Schreiben kann Jahre dauern. Wer alle Stufen der StoffentwicklungRead More
Aus den Chroniken eines Meisters  Das beste Argument für Ross Thomas (1926 bis 1995) ist immer noch er selbst. Einfach hineinlesen – und man merkt, was man vermisst. Merkt, welch ein großartiger Autor er ist. Insgesamt 25 oftmals komödiantische Thriller hat er geschrieben. (Ross Thomas als Kritiker in dieser CrimeMag-Ausgabe nebenan: mit einer Besprechung von Richard Hoyts „Darwin’s Secret“.) Eine Werkausgabe, herausgegeben von Alexander Wewerka, erscheint im Alexander Verlag,  (alle auch als eBook). Bisher vorliegende Bände: Dann sei wenigstens vorsichtig Der Messingdeal. Ein Philip-St. Ives-Fall Protokoll für eine Entführung. Ein Philip-St. Ives-Fall UmwegRead More
Flirrender Großstadtroman Ulrich Noller hat Hintergründe zu Susanne Saygins Debütroman zusammengetragen. KKK, Kirche, Kölsch und Karneval? Nein, Köln, das Metropölchen am Rhein, kann schon mehr, kann vieles, klare Sache. Aber Krimi? Geht so. Viel Köln-Krimi, viel Vorabendblabla, wenig Essenz, so zumindest mein Eindruck, wobei Ausnahmen natürlich die Regel wie immer bestätigen. Toll jedenfalls, dass jetzt “Feinde” erschienen ist, der Debütroman von Susanne Saygin, einer Berlinerin, die allerdings lange in Köln gelebt hat. Wichtig zu wissen ist das deshalb, weil die Autorin durch eigenes Erleben auf den heftigen Stoff gestoßen ist,Read More

Posted On Oktober 16, 2018By Markus PohlmeyerIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Markus Pohlmeyer: Zeitreise mit Stephen King

Zeitreisender, worüber klagst du?  Zur Verfilmung von Stephen Kings Roman „Der Anschlag“ – Versuch einer hinduistisch-buddhistischen Relecture mit Max Weber Epilog „Die Ruinen von Al-Zahrā’ Paläste, die der Glanz der Fest füllte – wer kann in den Ruinen jetzt noch wohnen? Der Vögel Klage tönt von allen Seiten; bald schweigen sie, bald hallt ihr Zwitschern wider. Da wandte ich mich einem Vogel zu, auf dessen Herz erschrockne Trauer lag: «Worüber klagst und weinst du, kleiner Sänger?» – «Über die Zeit, die ging und niemals wiederkehrt!»“[1] 11.22.63 Angenommen, es wäre einfachRead More
Das Gangstertum Hand in Hand mit dem „American Dream“ T.J. English große Studie zu Aufstieg und Fall der kubanischen Mafia Besprochen wird diese fulminante Studie in der Novemberausgabe von CrimeMag. Hier schon einmal ein Appetithappen. Beim Autor T.J. English handelt es sich um einen ausgewiesenen Experten des organisierten Verbrechens, wegweisend ist seine Studie der irischen Gangs in New York: The Westies: Inside The Hell’s Kitchen Irish Mob (1990). Sein Buch Born to Kill, über eine vietnamesische Gang in New Yorks Chinatown war in der Kategorie Best Fact Fiction für einen EdgarRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Georg SeesslenIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Georg Seeßlen über Ingrid Mylo

Winkendes Kind im Kobaltkleid Ingrid Mylos Kunst des lyrischen Flanierens – von Georg Seeßlen  Was sind das für Zeiten, wo die Kunst des Flanierens verschwinden muss, weil im öffentlichen Raum nur noch Werbung, Kontrolle und Bürgerkrieg zu finden ist? Das Flanieren, ein achtsames, auch empfindsames Gehen durch den kultivierten Raum, mit offenen Augen und Ohren, und seine Widerspiegelung in der Kunst, das war einst die zartere praktische Poesie der Aufklärung in der Stadt. Privilegiert, vielleicht, denn Flanieren braucht Zeit, aber auch demokratisch in seiner Offenheit, kritisch in der Genauigkeit desRead More

Posted On Oktober 16, 2018By Hazel RosenstrauchIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Hazel Rosenstrauch gratuliert Martin Pollack

„… vielleicht ist es an der Zeit, wieder anzufangen“ Schon lange wollte ich über das andere Österreich schreiben, Gründe für eine Suchbewegung, oder sagen wir lieber Herausforderungen, gibt es ja genug. Aber wo anfangen? Kurzes Überlegen … und schon bietet sich eine würdige Gelegenheit: Martin Pollack, der sich früh und immer wieder mit Osteuropa, speziell Polen, mit Galizien, mit kontaminierten Landschaften – und mit seinem Nazi-Vater – beschäftigt hat, bekommt einen (nicht seinen ersten) Preis.    Ich hole den dicken grauen Band einer Zeitschrift aus meinen Bücherstapeln, sie trägt den –Read More

Posted On Oktober 16, 2018By Karsten HerrmannIn Crimemag, CrimeMag Oktober 2018

Jennifer Clement: Gun Love

Gütig und erbarmungslos Karsten Herrmann über einen Roman, der lohnt In eine Sammlung mit den schönsten Romananfängen sollte dieser Satz unbedingt mit aufgenommen werden: „Meine Mutter war eine Tasse Zucker. Man konnte sie jederzeit ausleihen.“ Wunderschöne Sätze von diesem Kaliber bietet „Gun Love“ von Jennifer Clement am laufenden Band und sie führen hinein in einen tief berührenden Kosmos aus unbedingter Liebe, Güte, Gewalt und Tod: „Das Leben war wie ein Schuh am falschen Fuß.“ Jennifer Clement erzählt in „Gun Love“ die Geschichte der heranwachsenden Pearl, die mit ihrer Mutter seitRead More