CrimeMag Juni 2020 Category

Posted On Juli 1, 2020By Joachim FeldmannIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Joachim Feldmann zum neuen William Boyle

Ein Freund ist das schönste Geschenk an sich selbst „Gentle“ Vic Ruggiero war ein attraktiver Kerl. Und beliebt. Im Supermarkt hat man neben der Fischtheke ein Foto aufgehängt, das ihn zusammen mit Martin Scorsese, Robert De Niro und anderer Filmprominenz zeigt. Wahrscheinlich wurde im Viertel ein Mafiafilm gedreht. Vic allerdings war ein wirklicher Gangster. Nun ist er schon neun Jahre tot, erschossen von einem Kleinkriminellen. Seine Witwe Rena kommt so gerade über die Runden. Kurz nach Vics Ableben hat sie ein bisschen Geld von den lokalen Mafiosi, für die erRead More

Posted On Juni 1, 2020By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

CrimeMag: Editorial Ausgabe Juni 2020

Herzlich willkommen! Unruhige Pfingsten. In den USA herrscht in rund 40 Städten Ausgangssperre, die Proteste gegen rassistische Polizeigewalt sind massiv – gleichzeitig gibt es über hunderttausend Corona-Tote zu beklagen. Ein Land im Ausnahmezustand. Unser Amerikakorrespondent Thomas Adcock fordert schlicht „LOCK.HIM.UP.“, Rolf Barkowski steuert einen kleinen Fotoessay bei. Wir bei CrimeMag versuchen, die Balance zu halten. Unsere Kolumnistin Iris Boss erzählt, „Als ich einmal systemrelevant sein wollte“, Andrea Noack davon, wie sie (bisher) durch die Corona-Krise kam, während Robert Rescue den Wahnsinn in eine Kurzgeschichte packt: „Hartmut und Mehmet schieben Dienst“. ChristopherRead More

Posted On Juni 1, 2020By Thomas AdcockIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Thomas Adcock: LOCK. HIM. UP.

by Thomas Adcock Copyright © 2020 — Thomas Adcock NORTH CHATHAM, New York – U.S.A. In January of next year, the world will surely breathe a collective sigh of relief as Donald J. Trump exits the White House, voluntarily or else frog-marched out of the Oval Office under military escort upon refusing to accept his landslide defeat in November’s election. (In the interest of high drama, my preference would be for the latter.) Mr. Trump will then spend the rest of his time on Earth toiling at the sole occupationRead More

Posted On Juni 1, 2020By Andrea NoackIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Andrea Noack: #Covid-19

Die Welt im kalten Entzug Wer mich kennt, weiß, dass ich schon vor langer Zeit dem Alkohol abgeschworen habe, was in dieser Kürze viel leichter klingt, als es war. Ein paar Jahre später war das Nikotin dran. Das stellte sich als noch schwieriger heraus. Kein Wunder, denn Nikotin macht stärker abhängig als Heroin. Trotzdem. Geschafft. Langsam, aber unübersehbar, wuchs anschließend meine Körpermitte über ein figürlich abträgliches Maß hinaus. Deshalb machte ich viele Diäten, Basenfasten, Trennkost, Intervallfasten, komplett fasten. Hat alles super funktioniert, war aber leider nie von Dauer. Ein paarRead More
Kolumne von Iris Boss Und „Das Traumschiff“ und Superwoman sind auch dabei … Es ist Mai. Das genaue Datum weiß ich jetzt nicht mehr, aber immerhin den Monat. Trotz meiner täglichen To-do-Listen fangen die Tage langsam an zu verschwimmen. Als freischaffende Schauspielerin bin es eigentlich gewohnt, sie in Zeiten, in denen ich gerade nicht probe oder spiele, selbst zu strukturieren. Da hat sich durch Corona nicht viel geändert. Manchmal scheint es mir sogar so, als wäre mein ganzes bisheriges Leben eine Art Trainingscamp zur Vorbereitung auf die Krise gewesen. UndRead More
Vorbemerkung: Hartmut und Mehmet von der Firma Eko-Security sind andere Arbeitsorte gewohnt. Früher bei Konzerten eingesetzt, schieben sie inzwischen Dienst in U-Bahnen, Supermärkten oder Elektro-Kaufhäusern, wo sie sich um renitente Kunden, Kriminelle und besoffene Obdachlose kümmern. Ihre vorrangigsten Einsatzgebiete sind Neukölln und der Wedding. Im Zuge der Corona-Epidemie haben Krankenhäuser den Zugang von Besuchern eingeschränkt. Mehmet und Hartmut sind beauftragt worden, diese Zugangsbeschränkung zu kontrollieren. 1.) Wer darf besuchen? „Ey, Mehmet, wer darf die Kranken jetzt eigentlich besuchen?“ „Na, steht doch da auf dem Zettel an der Säule einen MeterRead More
Mundus vult decipi Der „klassische“ Polit-Thriller scheint ein bisschen an Boden zu verlieren. Aber ist das verwunderlich? Ein paar ungeordnete, unsystematische und sehr vorläufige Überlegungen von Thomas Wörtche. I Schlechte Zeiten für Paranoia, sie hat keine gute Presse, im Moment. Dem ollen Kalauer: Being paranoid doesn’t mean they are not out to get you droht die Gefahr, albern zu werden.  Die gute, alte Paranoia ist in die falschen Hände gefallen. Vermutlich muss man jetzt sogar erwähnen, dass man mit „Paranoia“ keinen klinischen Befund meint, sondern eine soziopolitische Denkfigur, die hinter dem Konsensualen,Read More
Kleine Lügen „Mein Mann bat mich zu lügen.“ Schon der erste Satz von Angie Kims „Miracle Creek“ lässt erahnen, dass es um alles andere als schlichte Wahrheiten gehen wird. Es ist keine große Lüge, die ihr Mann Pak von Young Yoo verlangt. Sie soll sagen, dass er die ganze Zeit über bei ihr war, als die Sauerstoffdruckkammer explodiert ist. Pak ist der zertifizierte Techniker für die Kammer und die Behandlung. Er ist eigentlich für den Schaltraum verantwortlich. Young ist nur eingesprungen. Doch an dem Abend kam es zu der Explosion,Read More
Hardcore-Kapitalismus  Dieses Buch geht einem lange nicht aus dem Kopf, es ist alles andere als Ex-und-Hopp. In den Corona-Fluten ist es leider ziemlich unbeachtet geblieben, kaum ein Feuilleton hat sich bisher für den Roman „Poor Dogs“ von Ute Cohen aus dem feinen Wiener Septime-Verlag Zeit genommen. Das Buch schillert, es ist nicht ganz einfach zu klassifizieren. Es ist ein Wirtschafts- und ein Gesellschaftsroman, ein Thriller und ein Noir, ein lasziv funkelnder Diamant – ein sehr sinnliches Buch. Ein schwarzherziger Liebesroman aus der kapitalistischen Hölle.  Das Buch erzählt von kleinen undRead More
Kurzbesprechungen von fiction – Hanspeter Eggenberger (hpe), Joachim Feldmann (JF), Constanze Matthes (com), Alf Mayer (AM), Frank Rumpel (rum) und Jan Christian Schmidt (jcs) über: Alafair Burke: Die perfekte SchwesterSteph Cha: BrandsätzeAndrea Camilleri: Kilometer 123Benjamin Labatut: Das blinde LichtLaura Lippman: Die Frau im grünen RegenmantelGuillermo Martínez: Die Oxford-Morde + Der Fall Alice im WunderlandNicholas Shakespeare: BoomerangNicolas Zeimet: Rückkehr nach Duncan’s Creek Sandkastenspiele (hpe) John Dyer kommt gut an bei den Damen der gehobenen Gesellschaft in Oxford. Doch da handelt es sich um ein Missverständnis. »Sie sind gerührt von der Spur Traurigkeit inRead More

Posted On Juni 1, 2020By Alf MayerIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

non fiction, kurz – 06/2020

Sachbücher, kurz und bündig Sekundärliteratur ist unerlässlich, wenn man nicht nur konsumieren will. Constanze Matthes (com) und Alf Mayer (AM) waren auf einem Streifzug im Revier unterwegs – und besprechen: Christian Feyerabend, Roland Breitschuh: Adenauer. Der Garten und sein GärtnerTim Flannery: Europa: Die ersten 100 Millionen Jahre Future Food. Essen für die Welt von MorgenStuart Hall: Vertrauter FremderYuval Noah Harari: Fürsten im Fadenkreuz. Geheimoperationen im Zeitalter der Ritter 1100-1550Mittelweg 36: Die Gruppe + Die ModerneAndrew Nette: Rollerball Harald Salfellner: Die Spanische Grippe Die Särge haushoch (AM) Kein Landstrich blieb verschont, in Städten und DörfernRead More
Eine Vielzahl Krimi-Neuheiten  … erscheinen jeden Monat, dazu Graphic Novels (vulgo: Comics) und DVDs und BluRays. Unmöglich, das alles zu überblicken und zu rezensieren. CrimeMag siebt und schürft deshalb für Sie und weist hier regelmäßig mit Hilfe von: Kaliber.38 und der befreundeten Buchhandlungen Chatwins (Berlin), Hammett (Berlin), Glatteis (München), Wendeltreppe (Frankfurt) und Buchladen in der Osterstraße (Hamburg) auf interessante Neuerscheinungen hin. Empfehlungen für DVDs, BluRays und Comics geben Katrin Doerksen und Thomas Groh. – Glatteis und Hammett pausieren dieses Mal. Bitte denken Sie daran, dass gerade in diesen Zeiten Ihre lokale Buchhandlung(en) besonderer Unterstützung und Solidarität bedürfen. Lieber dort bestellen als bei amazon. Lesen Sie dazu auch Gerhard Beckmanns Wutschrei beiRead More
Liebes CrimeMag-Publikum, Kriminalliteratur wurde früher gerne als „Asphalt-Literatur“ abgetan. Wir finden, dass das ein Adelstitel ist. Wir mögen Asphalt, wir mögen Großstadt, wir mögen Realität. Deswegen präsentieren wir Ihnen hier eine neue Rubrik, die jeden Monat Bilder des Fotografen Carsten Klindt und manchmal Texte der Polizistin Nadja Burkhardt kombiniert: Street Scenes und Street Crimes. Aus Realität wird Kunst in Bild und Wort, fragmentarisch und  kaleidoskopisch. Freuen Sie sich mit uns! (Hier Auftritt Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr.4, Nr. 5, Nr.6, Nr.7, Nr. 8 und Nr.9, Nr. 10 und Nr. 11, Nr. 12 und Nr. 13 und Nr. 14 und Nr. 15 und Nr. 16 und Nr. 17. Außerdem: Nr. 18, Nr. 19, Nr. 20., Nr. 21.) „Street Scenes“ ist eine Serie desRead More
Eine kriminalliterarische Würdigung  von Thomas Wörtche LitProm wird dieses Jahr 40 Jahre alt. Gegründet 1980 als »Gesellschaft zur Förderung der Literatur aus Afrika, Asien und Lateinamerika e.V.« richtet sie mit aller konzentrierten Kompetenz den Fokus auf das, was man „Weltliteratur“ nennt und was man zum Verständnis der globalen Dynamiken dringend wissen und kennen sollte: „Weltliteratur ist der Begriff, unter dem globale Textströme zusammengefasst werden können. Literarische Zirkulation erweist sich in diesem Zusammenhang als besonders wertvoll für eine Bewusstseinsbildung hinsichtlich der vielfältigen Lebenswelten. Zugleich treten verstärkt vom westlichen Monopol emanzipierte literarischeRead More

Posted On Juni 1, 2020By Rolf BarkowskiIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Rolf Barkowski: Pfingstsonntag, USA

Rolf Barkowski ist vor Corona oft in den USA gewesen. Er besucht regelmäßig die Blues Festivals entlang des Mississippi – siehe dazu seine mit vielen Fotografien ausgestatteten Berichte bei uns auf CulturMag –, in der schwarzen Community hat er viele Freunde. Wir haben ihn am Pfingstsonntag, 31. Mai 2020, gebeten, die aktuellen Ereignisse in den USA zu kommentieren. „Wir sind besser als das“ (Keisha Bottoms, Bürgermeisterin Atlanta, Georgia In der fünften Nacht Unruhen in Folge in mehr als 35 Städten; in acht Bundesstaaten die Nationalgarde in Alarmbereitschaft; nächtliche Ausgangssperren; Polizeifahrzeuge,Read More
„Ein Gefangener ist ein Prediger der Freiheit“ Zum Ausbrecherroman „Flucht“ – Essay von Alf Mayer Schon verwunderlich, angesichts von Benjamin Whitmers „Flucht“ – nach Frankreich nun auch in Deutschland, nicht aber in den USA erschienen –, dass es zwar etliche Romane vom Leben im Gefängnis gibt, so gut wie keinen aber von einem Ausbruch. Von einem Leben in Freiheit träumt etwa Chester Himes aus eigener Erfahrung gespeistes Debüt „Yesterday Will Make You Cry“, das 1937 geschrieben, als Hybrid aus Pulp-Roman und introspektiver Charakterstudie jedoch seiner Zeit voraus war, 1952 zensiertRead More
Das richtige Buch für diese Zeiten Was macht man Mythen? Außer sie im Namen der guten alten Aufklärung zu den Akten legen oder erforschen, bis ihnen die Luft ausgeht, meine ich? Das beste, was man mit Mythen machen kann, ist es, sich einen Spaß mit ihnen zu erlauben. Mit dem Tod zum Beispiel, und allen Göttern, Engeln und Dämonen, die man damit verbindet. Und mit Death Metal, dieser Abart des Metal, die mit ihren tiefer gestimmten Saiten immer so klingt, als würde sich irgendwer nicht entscheiden können zwischen der LebenssehnsuchtRead More

Posted On Juni 1, 2020By Thomas WoertcheIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Thomas Wörtche: Eric Ambler

Sprengfallen Eric Ambler und die Poetik des Pragmatischen – von Thomas Wörtche Willkommen in der vieldeutigen Welt von Eric Ambler! Den ersten seiner 18 Romane, die allesamt Schubladendenken über Polit-Thriller, Spionageromane und andere Kategorien ins definitorische Delirium treiben, hat er 1936 veröffentlicht. Den bisher letzten 1981 – und diese 18 Romane reichen aus, um ihn zu einer zentralen Gestalt des 20. Jahrhunderts zu machen.  Das ist er nicht nur, weil er den sogenannten Polit-Thriller nach den eher rustikalen Anfängen von Erskine Childers, William LeQueux oder John Buchan (der übrigens raffinierter ist,Read More
Über Hersch Mendel und die Bundisten Nach vielen Berichten in Print, Audio, TV und SM (= social media) rund um den 8. Mai unter der nun auch deutschen Überschrift „Befreiung“ besorgte ich mir ein ziemlich altes Buch: Hersch Mendel, Erinnerungen eines jüdischen Revolutionärs. Mit einem Vorwort von Isaac Deutscher, erschienen 1959, auf deutsch 1979, im untergegangenen linken Rotbuch-Verlag, der rebellischen Abspaltung von Wagenbach. Auch das sind sehr alte Geschichten. Ich hatte mich, wie oft und zuletzt in der Hannah Arendt-Ausstellung, geärgert, dass in den meisten deutschen Buße-Ritualen „Juden“ fast nurRead More
Kalt glitzerndes Zwischenreich Todesarten zu googeln ist ein beliebtes Hobby von Krimi-Autoren und Suizidgefährdeten. Während die einen nach den kuriosesten Fällen suchen, versuchen die Verzweifelten einen möglichst schnellen und schmerzfreien Tod zu eruieren. Michael Stavarič erweist sich in seinem neuen Roman „Fremdes Licht“ als probater Ratgeber. Der Tod durch Erfrieren gelte überall in der Welt als eine der angenehmeren Todesursachen, heißt es da. Dies gelte aber nur für Bewohner wohltemperierter Gegenden, nicht aber für die Inuit, wird sogleich klargestellt, denn diese hätten sonst das Gefühl, etwas „ganz gewaltig in denRead More
Trauer und Hoffnung Die Welt ist eine andere geworden. Die Menschheit hat sich nahezu vollständig ausgelöscht. Krieg und eine Seuche, deren Erreger mittels Bomben verstreut wurde, haben Länder, Städte, Dörfer und ihre Einwohner vernichtet. Monster hat die Katastrophe jedoch überlebt. Im Eis, auf Spitzbergen, wo sie in einem Saatgut-Tresor arbeitete. Mit einem Boot macht sie sich auf die beschwerliche Reise über das Meer nach Schottland, in ihre Heimat. Mit „Mein Name ist Monster“ legt die preisgekrönte britische Autorin Katie Hale ihren Debüt-Roman vor. Ein Buch über düstere Zeiten, aber auch helle Momente,Read More
Sie küssten und sie schlugen ihn West Australien 1988. Nach Problemen mit einer Biker-Gang flieht der siebzehnjährige Lee Southern nach Perth, schlägt sich mit seinem Abschlepptruck eine Zeitlang durch, bis ihn die Konkurrenz auffischt, gerät in Neo-Nazi-Kreise. David Whish-Wilson, Autor einer stilvollen, exzellenten Thriller-Trilogie („Die Gruben von Perth“, Die Ratten von Perth“ und, 2021 dann auf Deutsch, „Old Scores) legt nach seinem ebenfalls hier besprochenen Ausflug ins San Francisco der Jahrhundertwende 1900 („The Coves“) erneut einen zwischen Hardboiled und Noir oszillierenden Roman vor, der es in sich hat.  Das BuchRead More
Durch die Wälder der eigenen Dunkelheit Ein Essay von Markus Pohlmeyer I True Detective 3, ein weiteres Glanzstück in dieser Reihe, erschließt sich meiner Meinung nach in seiner Erzählstruktur erst durch die Lektüre von Dantes Commedia. Nic Pizzolatto[1] (unter Features: Designing the Decades[2]) erklärt, dass diese Serie sich auf drei Ebenen gleichzeitig voranbewege. Das Schema der Commedia könnte sowohl Subtext als auch Makrostruktur dieser Serie bilden: Inferno, Purgatorio, Paradiso. Transformiert: 1980, 1990, 2015. Es geht um ein entführtes Geschwisterpaar; der Junge wird tot aufgefunden, das Mädchen bleibt vermisst. Die drei Ebenen, geschickt alternierend und echo-haft verklammert, erwecken trotz ihrer Linearität den Eindruck von Gleichzeitigkeit;Read More
Psycho-Spiele Kriminalromane, die im Gefängnis spielen, handeln sehr häufig von einem Ausbruch: der Planung, der Durchführung, der Hetze danach. Dagegen konzentriert sich Debra Jo Immergut in „Die Gefangenen“ am Anfang auf ein Zusammentreffen im Gefängnis: der Psychologe Frank Lundquist erkennt in seiner neuen Patientin Miranda Greene das Mädchen wieder, für das er einst in der Highschool geschwärmt hat. Nun ist sie Anfang 30 und wurde zu einer sehr langen Haftstrafe in der Frauenstrafanstalt Milford Basin verurteilt. Sie scheint ihn nicht zu erkennen – und er verpasst den Moment, diese BekanntschaftRead More

Posted On Juni 1, 2020By Markus PohlmeyerIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Dantes Vergil und Francesca

Dramen der Liebe  Ein Essay von Markus Pohlmeyer „[…] pale were the sweet lips I saw,Pale were the lips I kiss’d, and fair the formI floated with, about that melancholy storm.”[1] “Wo die Hölle ist, das ist nicht schwer zu verstehen. Sie ist beweglich. Hat mehrere Ableger. Derzeit hat sie in Syrien, im Irak, in Gaza, in Libyen, in der Ostukraine und etlichen afrikanischen Ländern ihren Rachen geöffnet und frißt sich mit Riesengeschwindigkeit durch verheerte Landstriche und Städte.“[2] I Introitus Zwei Personen aus der Göttlichen Komödie beeindrucken mich immer wieder von neuem in La Commedia:Read More

Posted On Juni 1, 2020By Sebastian KnauerIn Crimemag, CrimeMag Juni 2020

Real Crime mit Prof. Dr. Klaus Püschel

Motto: „Sagen, was ist“ Ein Porträt von Sebastian Knauer Der Mediziner Prof. Dr. Klaus Püschel, 68, Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Eppendorf (UKE), hat als Sachbuchautor zusammen mit der Co-Autorin Bettina Mittelacher, Gerichtsreporterin des Hamburger Abendblatt sowie einer Staatsanwältin und eines Polizeibeamten inzwischen fünf Bücher über sogenannte „cold cases“ vorgelegt – eine Fundgrube auch für fiktionale Krimi-Autoren die auf sachlich korrekte Darstellungen der Tötungsmethoden sowie der anspruchsvollen High-Tech-Forensik Wert legen. Es sind Bücher aus dem Reich der Toten, aber auch aus der oft hilflosen Polizei-Bürokratie – und ihre Botschaften an die Lebenden. Gibt esRead More