CrimeMag August 2021 Category

Herzlich willkommen! Wir machen keine Sommerpause und diese Ausgabe ist sogar recht filmisch. Wie im falschen Film fühlt sich unser USA-Korrespondent Thomas Adcock mit „Earth One, Earth Two“. Sandi Baker sieht sich in Südafrika in einen dystopischen Thriller versetzt. Unser Kolumnistin Iris Boss hat ein wenig Bammel vor der „Armin (Laschet) Methode“, Robert Rescue bietet eine Kurzgeschichte mit Wetterphänomenen. Alf Mayer hat die „Goldfinger“-Files gesichtet, die den Mythos James Bond begründeten. Nick Kolakowski gibt Lesehinweise für Quentin Tarantinos Roman „Once Upon a Time in Hollywood“, Thomas Wörtche blickt mit LisaRead More

Posted On August 1, 2021By Thomas AdcockIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Thomas Adcock: Earth One, Earth Two

By Thomas AdcockCopyright © 2021 – Thomas Adcock NORTH CHATHAM, New York—U.S.A. Meet Michael James Lindell of Mankato, Minnesota—pillow factory magnate, blustery messenger of anti-vaccine lunacy, and mustachioed mouthpiece for the entire menu of Republican Party screwball theory. His qualifications for this work include years of experience as a crack addict and Las Vegas card sharp who will tell you, at the drop of a hat, how he trod the road to Damascus and found salvation in Jesus Christ and Donald Trump. Born again, so it is said by theRead More

Posted On August 1, 2021By Iris BossIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Kolumne Iris Boss (14)

Die Armin-Methode Jetzt ist es passiert! Hätte ich mal auf Friedrich Merz gehört: „Wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir uns nicht alle daran gewöhnen, dass wir ohne Arbeit leben können“. Ich hatte damals für diese gut gemeinten, visionären Worte nur Spott und Häme übrig, wähnte mich durch lebenslange Über-Vollzeitbeschäftigung und nicht zuletzt auch durch ein fehlendes Spitzenpolitiker-Einkommen in Sicherheit. Doch jetzt, rund 10 Monate später, hat sich die Situation dramatisch verändert: Nachdem ich im November 2020 als gute Bürgerin das (nicht ganz freiwillige) Opfer erbracht hatte, mein Gehampel aufRead More
Keine Wetteränderung in Sicht Es gibt Menschen, die hassen das Wetter. Sie verabscheuen den Sommer und den Winter, manche auch den Frühling und den Herbst. Im Sommer ist es ihnen zu warm, im Winter zu kalt, den Herbst finden sie zu nass und dunkel und der Frühling ist alle anderen drei Jahreszeiten in einer. Ein jeder trägt sein Leid und für diese ist es das Wetter. Es gab mal eine Wetterphase in der Geschichte des Planeten Erde, da hätten es diese Leute sehr, sehr schwer gehabt.  gab es damals, also vor etwaRead More
Nichtmal im Schatten der Bäume Über António Lobo Antunes: Bis die Steine leichter sind als Wasser             Der Krieg, an dem man einmal teilgenommen hat, hört nie wieder auf. Ob er verloren wurde oder gewonnen: selbst die, die nach Hause zurückkehren aus Angola, kehren nicht nach Hause zurück. Wer, erschöpft vom Töten, Ruhe sucht zwischen den einst vetrauten Möbeln seines Zimmers in Lissabon, dem schlagen die Zweige des Gestrüpps ins Gesicht, durch das er sich gekämpft hat, die Schreie der Zerfetzen, die Flammen der Hütten: er hat sie in Brand gestecktRead More
Es ist das Los Angeles der späten 1940er Jahre, das Los Angeles von Raymond Chandler, von Dorothy B. Hughes‘ „In a lonely place“, das Los Angeles, das man aus zahlreichen Film noir zu kennen glaube, in dem Charlotte Armstrongs „The Chocolate Cobweb“ spielt. Doch ist es ganz anders, nicht düster und und heruntergekommen, sondern strahlend hell. Und nicht nur der Ort, auch die Figuren sind andere. Durch eine Bemerkung ihrer Tante hat die 23-jährige Amanda Garth erfahren, dass es bei ihrer Geburt einen kurzen Moment der Verwirrung gab: Im selbenRead More
Ins Maul des Bären geraten Die französische Anthropologin Nastassja Martin wird in Kamtschatka von einem Bären angefallen, er zerbeißt ihr Gesicht. Ihr Buch „An das Wilde glauben“ erzählt von einer Metamorphose. Wilde Truthähne greifen in der Nähe von Boston regelmäßig Kinder und ältere Leute an. In Kalifornien führen die Hühner von Sonoma County eine Welle von Angriffen auf Kinder in der Nachbarschaft. Ein Berglöwe fällt einen Jogger an, ein Hai einen australischen Surfer. In Belarus und Schweden haben Biber erstmals Menschen angegriffen. In Tansania und Uganda rauben Schimpansen, die inmittenRead More
Zu ahnen, aber nicht zu fassen Der aktuelle Roman von Jonatham Lethem heißt „Anatomie eines Spielers“. Was bedeuten kann, es geht um Gestalt und Struktur eines Menschen, eben eines Glücksspielers. Oder es geht um die Zergliederung seines Körpers. Oder, der Originaltitel, „A Gambler’s Anatomy“, gibt auch das her: Ein Spieler nimmt eine Anatomie vor – so im Sinn von „Die Anatomie des Dr. Tulp“. Tatsächlich stecken alle drei Optionen im Text: Alexander Bruno, ein professioneller, telepathisch begabter Backgammon-Spieler, der gerade in Singapur eine Menge Geld verloren hat, versucht in BerlinRead More
Der türkische Faktor Hans-Lukas Kiesers Biographie des letzten osmanischen Großwesirs Talât Pascha enthüllt tiefe neue Ursachen und Wurzeln  des Ersten Weltkriegs als „Urkatastrophe“ der modernen europäischen Geschichte.   Anfang Juli vor genau einhundert Jahren rückte ein Prozess vor dem Landgericht III zu Berlin schlagartig eine gravierende juristische Lücke, ein zentrales, internationales Rechtsproblem ins Rampenlicht. Am 15. März 1921 war der letzte Großwesir des Osmanischen Reiches, Mehmet Talât Pascha, vom armenischen Studenten Soghomon Tehlerian vor seiner Wohnung in Charlottenburg erschossen worden, wo er unter falschem Namen im Exil lebte. Und die Geschworenen in Berlin-Moabit standen nun vorRead More
Während das Kino (und/oder das Streaming) noch auf den endlos verschobenen 25. Bond-Film „Keine Zeit zu Sterben“ wartet, lohnt der Blick in ein Buch – und auf eine Sequenz, die den Mythos Bond begründete. Sean Connery, die Arme hochgereckt wie ein Sieger, auf einem Felsen. Top of the World. Furka-Pass. Es ist Dienstag, der 7. Juli 1964. Der zweite Drehtag für eine der berühmtesten Sequenzen der Filmgeschichte. Sechs Minuten und 37 Sekunden lang. Gedreht an sieben Tagen. Eine ikonische Woche. Jetzt liegt das Buch dazu vor. Ultra cool. Ultra heiß.Read More
Literatur als Realitätsshow von Cybercrime Über den einzigartigen Thriller „Berlin Heat“ von Johannes Groschupf   Als „Berlin-Roman“ wurde der Erstling „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf immer wieder propagiert. Sein zweiter Thriller ist nun auf ähnliche Weise etikettiert worden. Das entspricht einer Mode, die heute in der Verlagswelt und im Buchhandel, in Marketing, Medien und Werbung gängig ist. Selbst die Krimi-Bestenliste führt ihre Qualitätstitel inzwischen mit dem Hinweis auf den Schauplatz ihrer Mordsgeschehnisse ein, ganz als ob diese Bücher wie Traum-Regionen für Pauschalreisen der Tourismus-Industrie angepriesen gehörten. Was mich anfangs zu JohannesRead More
Die Krux verhängnisvollen Talents Filmbücher, vor allem substantielle, sind eine Rarität geworden. Oft entstehen sie nur noch in einem universitären Umfeld, sind dann meist im Fokus verengt. Dass jemand mit großem Atem und weitem Bick mehr als 50 Jahre Hollywood-Geschichte durchreist und anhand von 23 Filmanalysen zeigt, wie die Traumfabrik sich selbst sieht und reflektiert, das ist ein Geschenk. Robert Lorenz, 2020 für den „Siegfried Kracauer Preis“ in der Kategorie „Beste Filmkritik“ nominiert, macht es uns mit „Traumafabrik. Hollywood im Film“ (506 Seiten, 29,90 Euro). Wir freuen uns, Ihnen darausRead More

Posted On August 1, 2021By Max AnnasIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Max Annas „Der Hochsitz“

Ein Textauszug mit den Kapiteln 1, 3 und 8 Max Annas: Der Hochsitz. Rowohlt Hundert Augen, Hamburg 2021. 272 Seiten, 22 Euro. Ein Interview mit dem Autor. DIE ERSTEN TAGE DER OSTERFERIEN  [1]  «Warte auf mich!»Ulrike ist weit hinter mir. Kurz umgucken, den Lenker auf Spur halten, aber sie ist nicht zu sehen.Warum muss sie auch immer so langsam fahren? Wenn man am Berg erst einmal einen bestimmten Rhythmus gefunden hat, dann muss man den durchhalten. Da kann man nicht einfach mal Tempo rausnehmen. Das weiß sie doch. Ich habeRead More

Posted On August 1, 2021By Wolfgang BryllaIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Wolfgang Brylla über „Lupin“

Der gestreamte Lupin Ein Schatten seiner selbst Mannomann, die Arsène-Lupin-Fangemeinde jubelt vor Freude und steht kurz davor, mit Zylinderhut und schwarzem Mantelumhang Autokorsos durch Étretat zu organisieren. Maurice Leblanc scheint sich aber im Grab schon mehrmals umgedreht zu haben. Der Grunddafür liegt auf der Hand: die beiden Staffeln der neuen Netflix-Serie, die mit der literarischenVorlage in Wirklichkeit wenig bis gar nichts gemeinsam hat. Dieser (un)bewusste filmtechnische Kunstgriff kann als ein starkes Pro-Argument des Streaming-Lupin gewertet werden, andernteils auch als dessen größter Schwachpunkt. Die Abenteuer von Arsène Lupin, dem Gentleman-Verbrecher, erreichtenRead More
4 Ways Tarantino’s “Once Upon a Time in Hollywood” Novel Stands Out From the Film By Nick Kolakowski Books adapted from movies don’t have a sterling reputation. They’re often viewed as slapdash cash-grabs by writers-for-hire, despite some notable examples to the contrary—for example, Arthur C. Clarke’s “2001: A Space Odyssey” (written concurrently with the screenplay) and Alan Dean Foster’s “Alien.” Now Quentin Tarantino is providing his own twist on this odd genre with the novelization of “Once Upon a Time in Hollywood,” the 2019 movie he wrote and directed. TheRead More
Man staunt, wenn man sieht, daß die totalitäre Regierung eines osteuropäischen Landes völlig frei bestimmen kann, in welchen Farben ein Fußballstadion in einer ganz tollen und großartig weltoffenen deutschen Millionenstadt nicht angestrahlt werden darf, während gleichzeitig diese demokratisch regierte deutsche Millionenstadt öffentlich sagt, man könne dagegen nichts machen, die international abgeschlossenen Sportverträge seien nun mal so. Was für Verträge sind das, die solche irren Macht- und Befehls-Konstellationen beinhalten bzw. erzeugen? Was für geniale Typen sind das, die solche Verträge formulieren und aufsetzen? Was für Trottel sind das, die solche Verträge unterschreiben? Und was fürRead More

Posted On August 1, 2021By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Bloody Chops August 2021

Kurzbesprechungen von fiction – Joachim Feldmann (JF), Hans Helmut Prinzler (hhp) und Frank Rumpel (rum) über: Pascal Dessaint: Verlorener HorizontGarry Disher: Barrier RoadKatrine Engberg: Das NestCastle Freeman: Herren der LageCharles Lewinsky: KastelauPetros Markaris: Das Lied des GeldesHeinrich Steinfest: Die Möbel des TeufelsQuentin Tarantino: Es war einmal in Hollywood Menschenfreundliche Tradition (JF) Constable Hirschhausen ist ein guter Polizist. Einer, der sich kümmert. Und dessen Aufmerksamkeit nur wenig entgeht. Weder das vernachlässigte Kind, das in einem Wohnwagen dahinvegetiert, noch ein gefährlich mit Schrott überladener Lastwagen. Manchmal drückt er ein Auge zu und belässtRead More

Posted On August 1, 2021By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag August 2021

non fiction: kurz

Alf Mayer (AM), Hans Helmut Prinzler (hhp) und Thomas Wörtche (TW) über: 35 Millimeter (Nr. 42): Schwerpunkt: Vom Stummfilm zum TonfilmWill Francis: Movie Cocktails: Coole Drinks aus legendären FilmenJörn Glasenapp (Hg.): Kontinuität im Wandel. Begegnungen mit dem Filmemacher Wim WendersPhilip Jodidio: Contemporary Japanese ArchitectureThomas Koebner: InselnBernd Schuchter: Gustave Courbet und der Blick der VerzweifeltenAlexis von Mirbach, Michael Meyen (Hg.): Das Elend der MedienMats Schönauer, Moritz Tschermak: Wie BILD mit Angst und Hass die Gesellschaft spaltetGay Talese, Phil Stern: Frank Sinatra Has a ColdStefan Volk: SkandalfilmeHanns Zischler: Berlin ist zu groß für Berlin Abseits der Trampelpfade (TW) DieRead More

Posted On August 1, 2021By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Schatzsuche: Crime-Neuerscheinungen

Eine Vielzahl Krimi-Neuheiten … … erscheinen jeden Monat, dazu Graphic Novels (vulgo: Comics) und DVDs und BluRays. Unmöglich, das alles zu überblicken und zu rezensieren. CrimeMag siebt und schürft deshalb für Sie und weist hier regelmäßig mit Hilfe von: Kaliber.38 und der befreundeten Buchhandlungen Chatwins (Berlin), Wendeltreppe (Frankfurt) und Buchladen in der Osterstraße (Hamburg) auf interessante Neuerscheinungen hin. Empfehlungen für DVDs, BluRays und Comics geben Katrin Doerksen und Thomas Groh.  Bitte denken Sie daran, dass gerade in diesen Zeiten Ihre lokale Buchhandlung(en) besonderer Unterstützung und Solidarität bedürfen. Lieber dort bestellen als bei amazon. – Claudia Denker von der Krimiabteilung im Chatwins in Berlin-Schöneberg: Wenn man zufällig einem Bären begegnet und etwasRead More

Posted On August 1, 2021By Die RedaktionIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Krimibestenliste – August 2021

Veröffentlichungstermin für die von Deutschlandfunk Kultur beherbergte Krimibestenliste: Freitag, 6. August 2021 – hier auch als praktisches PDF. Die Krimibestenliste im August hat sieben neue Kriminalromane aus Berlin, Buenos Aires, der Eifel, South Australia, Glasgow, Sibirien und Montevideo. Dass sie eine internationale Veranstaltung ist, steht seit dem Gründungsjahr 2005 fest. Aber wie lange muss man zurückgehen, um einen Monat wie diesen zu finden: Sieben neue Titel aus vier Kontinenten.  1 (-) Susanne Saygin: Crash (Heyne)2 (-) Eloísa Díaz: 1981 (Hoffmann und Campe ) 3 (-) Max Annas: Der Hochsitz (Rowohlt) 4 (5) Anne Goldmann: AlleRead More
Liebes CrimeMag-Publikum, Kriminalliteratur wurde früher gerne als „Asphalt-Literatur“ abgetan. Wir finden, dass das ein Adelstitel ist. Wir mögen Asphalt, wir mögen Großstadt, wir mögen Realität. Deswegen präsentieren wir Ihnen hier eine Rubrik, die jeden Monat ein Bild des Fotografen Carsten Klindt zeigt – und bis Folge 34 manchmal Texte der Polizistin Nadja Burkhardt kombiniert hat: Street Scenes. Aus Realität wird Kunst, fragmentarisch und  kaleidoskopisch. Freuen Sie sich mit uns! Hier Auftritt Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr.4, Nr. 5, Nr.6, Nr.7, Nr. 8 und Nr.9, Nr. 10 und Nr. 11, Nr. 12 und Nr. 13 und Nr. 14 und Nr. 15 und Nr. 16 und Nr. 17. Außerdem: Nr. 18, Nr. 19, Nr. 20, Nr. 21,und Nr. 22 und Nr. 23 und Nr. 24 und Nr. 25 und Nr. 26 und Nr. 27 und Nr.Read More
Wie ein paar Teufelshörner überragt die Doppelspitze des Piz Mundaun das pittoreske Alpenpanorama. Und der Teufel steckt hier nicht nur im Detail. Sein Gift hat die traumhafte Idylle und ihre Bewohner seit einem mysteriösen Pakt vor einer aussichtslosen Schlacht in einem längst vergangenen Krieg bis heute durchdrungen.  Das Horror-Spiel Mundaun ist einer der internationalen Indie-Überraschungserfolge des Jahres 2021. Und das, obwohl das Spiel auf den ersten Blick alles tut, um Erfolg zu verhindern. Mundaun ist komplett mit Bleistift gezeichnet und monochrom in Sepia- und Grautönen gehalten. Alle Charaktere sprechen RätoromanischRead More

Posted On August 1, 2021By Thomas WoertcheIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Filmkultur hinterm Eisernen Vorhang

Thomas Wörtche über das Buch von Lisa Gotto und Dominik Graf „Unser Staunen darüber, wie unter politischer Einflussnahme, Zwang und Zensur die klügsten und kraftvollsten Filme der Welt konnten, wie sich Originalität und Komplexität an den Grenzhütern der Regelungsbetriebe vorbeischmuggeln lassen, führt vom Gestern ins Heute. Wenn das gegenwärtige System der Fördergeldbürokratie zu Anpassungsdruck führt, wenn man Frauen vor und hinter der Kamera vermisst, wenn man sich fragt, was unserem Kino heute fehlt – dann sollte man bei der Suche nach Antworten bei den osteuropäischen Filmen anfangen“ Sorry, ich seheRead More
Wer liest, sammelt Sätze. Manchmal bewußt. Manchmal ist ein einziges Wort ausschlaggebend: hartnäckig taucht es immer wieder auf. Fliege, zumBeispiel. Oder Mitternacht. Oder Asphalt. In ganz unterschiedlichen Büchern und Zusammenhängen, bei ganz unterschiedlichen Schriftstellern. Solche Fliegensätze oder Mitternachtssätze oder Asphaltsätze finden, immer elf an der Zahl, in der Serie ‚Spielwort‘ ihren Platz. Ein Spaß, ein Zeitvertreib. Und eine andere Art, auf Bücher zu deuten. – Von Ingrid Mylo. Spielwort: Bahnhöfe Elf Zitate zusammengelesen von Ingrid Mylo In der Nähe des Bahnhofs kam mir plötzlich eine Idee: ich würde einen Zug nehmen.Read More
Wir Alphabetiere – Wir Nichtversteher      ‚Machtspiele‘. So der Titel eines sich Thriller nennenden Kriminalromans aus Frankreich, im Original, ‚La Vie Duraille‘, 1985 in Paris und 1990 auf Deutsch erschienen. Das Autorentrio, ein Zusammenschluß aus drei Gefeierten der damaligen Szene: Daniel Pennac / Jean-Bernard Pouy / Patrick Raynal. Gleich zu Beginn laden sie sich einen weiteren Gefeiertern ein, Godard, mit einem Zitat aus ‚Die Außenseiterbande‘, um ihnen das Motto zu liefern.      Der Roman wurde vom deutschen Verlag folgendermaßen angepriesen: »In Frankreich tobt  der Krieg der Geheimdienste. (…) Selten bestach ein Roman aus dem Geheimdienstmilieu durch solche individuelle stilistischeRead More

Posted On August 1, 2021By Alf MayerIn Crimemag, CrimeMag August 2021

Alf Mayer: Kengo Kuma XXL

Das Beton-Zeitalter hinter sich lassen Atemberaubend wäre das falsche Wort. Die Bauten von Kengo Kuma sind atemweitend, so muss man es sagen. Bei ihm wird die Materie durchlässig, bekommt der Schatten eine Form. Seine Gebäude stehen mit ihrem Ort im Dialog. Der japanische Architekt Kengo Kuma (Jahrgang 1954) ist ein Mann zwischen zwei Zeitaltern, er wurde in der Beton-Zeit groß, suchte und sucht aber beständig nach Neuem. Seine Bauten lassen das Beton-Zeitalter hinter sich. Er ist ein Baumeister für die Zukunft. Gerade ist im Verlag Taschen eine XXL-Monographie mit rundRead More