All posts by Ulrich Noller

Posted On August 20, 2014By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Ulrich Nollers Bestseller-Check

Geschichte, Geschichten und Geschichtchen – Neues aus den literarischen Bestsellerlisten: Volker Weidermann nähert sich deutschen Exilautoren, die im Sommer 1936 in Ostende Urlaub machten; Marc Elsberg zeichnet ein so düsteres wie plakatives Bild der digitalen Überwachung; Stewart O’Nan seziert Szenen einer Ehe; Jojo Moyes liefert eine Sozialschmonzette, die mit allen Mitteln auf Gerührtheit setzt; Ildikó von Kürthy schreibt zum x-ten Mal die gleiche Geschichte; Hanns-Josef Ortheil ist mit einer ganz persönlichen Berlin-Reise erfolgreich und Leonardo Padura reißt als heimlicher Bestseller am Ende alles raus … Von Ulrich Noller Stefan Zweig,Read More

Posted On Dezember 14, 2013By Ulrich NollerIn Crimemag, Kolumnen und Themen

Ulrich Noller im Gespräch mit Frank Göhre

„Ich blicke nicht gern zurück“ Frank Göhre wird Siebzig. Ein Gespräch über Wurzeln, Quellen, Inspirationen, Techniken, Pläne und Projekte. Außerdem erstmals und exklusiv: Wie ganz am Anfang nur dank des Einsatzes einer halben Flasche Whiskey knapp verhindert werden konnte, dass Frank Göhre, der Vertreter des urbanen Noirs in Deutschland, mit seinen Geschichten in der Lüneburger Heide landete. Von Ulrich Noller Ulrich Noller: Allem Anfang wohnt ein Ende inne. Deshalb, als erste Frage zum Siebzigsten: Gibt’s etwas, das für Dich als Autor überhaupt nicht mehr in Frage kommt? Was ist DeineRead More

Posted On November 30, 2013By Ulrich NollerIn Crimemag, Interview

Ulrich Noller im Gespräch mit Dinah Marte Golch

Ohne Produzentenschere im Kopf „Wo die Angst ist“, so heißt der Debütroman von Dinah Marte Golch, der im Herbst bei Kiepenheuer & Witsch erschien. Eine Debütantin, deren Namen man kennen kann, denn als Drehbuchautorin ist Dinah Marte Golch, geboren 1974, eine der Großen im Lande: Um die fünfzig ihrer Geschichten wurden verfilmt, für den Münchener „Tatort: Nie wieder frei sein“ bekam sie den Grimme-Preis. Und sie ist in Deutschland eine Pionierin der Arbeitens nach amerikanischem Muster, mit Projektverantwortung bis zum Schluss; ihre Serie „Stadt, Land, Mord!“ hat sie von vornRead More

Posted On Mai 15, 2013By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Jordi Punti: Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz

Cristòfol, Christopher, Christof und Christophe – Europa ist ja längst kein einheitliches, sondern ein ziemlich grob zusammengeschustertes Gebilde. Auch in der Literatur, wo es nach wie vor starke nationale, aus europäischer Perspektive letztlich also: regionale Schreibkulturen gibt, während „die“ europäische Literatur weiter auf sich warten lässt. Immerhin, gelegentlich gibt’s Ausnahmen, die diese Regel bestätigen. Im Moment zum Beispiel der Katalane Jordi Punti, dessen Roman „Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz“ dank eines klugen Kniffs beides ist: völlig regional und absolut europäisch. Puntis Titel-Held Gabriel Delacruz stammt aus Barcelona, er istRead More

Posted On April 24, 2013By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Taiye Selasi: Diese Dinge geschehen nicht einfach so

Das verloren geglaubte Glück – Ein Stück Weltliteratur in des Wortes doppelter Bedeutung: Ulrich Noller ist begeistert von Taiye Selasis Debütroman. Kweku stirbt ohne Pantoffeln. Was erstaunlich ist, weil der Mittfünfziger eigentlich niemals ohne Pantoffeln durchs Haus läuft. Anders an diesem Morgen, der seinen Tod bringen soll. Kweku wacht früh auf, schleicht leise aus dem Wohnzimmer seines Hauses in Accra/Ghana, barfuß, hinaus zur Terrasse, in den Garten. Den stechenden Schmerz in seiner Brust registriert Kweku kaum, obwohl er es besser wissen müsste, denn er ist Arzt. Noch eine Stunde hätteRead More
Er könnte schon noch besser sein – Ein paar persönliche Anmerkungen zum Symposium „Krimis machen 1“. Von Ulrich Noller Autoren, Kritiker, Buchhändler, Literaturwissenschaftler, Lektoren, Verleger – gut hundert Krimimacher trafen sich am 12. und 13. April im Literaturforum des Berliner Brecht-Hauses zum Symposium „Krimis machen 1“, um über Gegenwart und Zukunft der Kriminalliteratur zu diskutieren. Ulrich Noller war dabei. Ein persönlicher Bericht. Alles gut, beim Krimi made in Germany. Das war so das Grundgefühl, mit dem man als Teilnehmer des Symposiums „Krimis machen 1“ am vergangenen Sonntag zurück nach Hause fuhr.Read More

Posted On März 20, 2013By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Abbas Khider: Brief in die Auberginenrepublik

Blick auf die Apparate der Despoten –Kaum vorstellbar in Zeiten von sekundenschneller Kommunikation via Email oder Chat: dass eine kleine Nachricht wochenlang unterwegs sein kann, unter abenteuerlichen Umständen, mit großer Verlustgefahr, für eine Bezahlung, die weit höher ist als ein Monatsgehalt… Von Ulrich Noller. Genau so geschieht es aber mit dem Brief, den Salim Al-Kateb, 27, an seine Geliebte Samia schreibt. Wir befinden uns im Jahr 1999, das Internet ist eine ferne Utopie. Salim, ein Iraker, ehemals Student, ist seit zwei Jahren im Exil, wegen des Lesens eines unerlaubten Buches.Read More
Besser blödeln mit MH? Jetzt schlagen „Ausländer“ zurück: neue deutsche Comedy-Krimis mit russischen und türkischen Wurzeln. Ein paar Bemerkungen von Ulrich Noller. Nach dem Kayankaya-Prinzip: Mark Zaks Debütroman „Glaube, Liebe, Mafia“ Er heißt Bondar, Josif Bondar. Schon klar, ne „kleine“ Reminiszenz an: Bond, James Bond. Ach ne, oder? Kann ja nix sein, denkt man, ein auf lustig getrimmter Kriminalroman, der schon so daherkommt, mit so einer superplatten Überdrehtheit halt, die für den Rest der Geschichte bloß das Allerschlimmste befürchten lässt … Ist aber nicht so, das belegt die Lektüre vonRead More

Posted On Februar 16, 2013By Ulrich NollerIn Crimemag, Porträts / Interviews

Ulrich Noller im Gespräch mit Su Turhan

Keine Angst vor großen Gefühlen – Crimecomedy-Schenkelklopfer mit Bajuwarentouch rollen derzeit derart in Klonierungswellen über den Buchmarkt, dass es kaum auszuhalten ist. Su Turhan beweist mit seinem Debütroman, dass es auch anders geht: „Kommissar Pascha“ ist ein komischer Kriminalroman mit Hirn, Herz – und jeder Menge Biss. Ulrich Noller hat mit ihm über seinen Debütroman und über seinen grantelnden Helden gesprochen. Su Turhan über seinen „Kommissar Pascha“ Der Münchener Filmemacher Su Turhan hat seinen ersten Kriminalroman geschrieben: „Kommissar Pascha. Ein Fall für Zeki Demirbilek“ – ein subversives Machwerk türkisch-bajuwarischer Prägung. ZekiRead More

Posted On Februar 2, 2013By Ulrich NollerIn Bücher, Crimemag

Ulrich Noller über Crime-Coming-of-Age-Romane

Jugendliteratur – auch für Erwachsene – Wo endet die Jugendliteratur – und wo fängt die für Erwachsene an? Der Grenzbereich zwischen Jung und Älter war in den letzten Jahren für viele Verlage ein lukratives Pflaster: Jede Menge „Erwachsenenbestseller“ operierten mit Schreibstrategien der Jugendliteratur – und Jugendromane waren häufig mit zunehmend erwachsenen Themen und Schreibweisen erfolgreich. Vikki Wakefield, Harlan Coben, Joe R. Lansdale, Zoran Drvenkar – vier Autoren mit ihren aktuellen  Romanen aus dem „Dazwischen“. Ein Scan von Ulrich Noller. Vikki Wakefield: Alles, was ich will Vikki Wakefield zelebriert den urbanen Trash.Read More
Komplexe Gebilde im Safer Space – Die gesellschaftliche Realität des Verbrechens: In den Geschichten von Merle Kröger erfährt man davon mehr als in den meisten anderen Kriminalromanen. „Grenzfall“, ihr aktueller Roman, ist einer der unkonventionellsten Krimis der vergangenen Jahre: Geboren aus der Recherche zu einem Dokumentarfilm, realistisch und authentisch, zugleich doch hochfiktional; formal experimentierfreudig, multipolar und vielperspektivisch; lebendig und voller Leben – am Ende möglicherweise sogar mit utopischem Potential. Ein Politkrimi? Gesellschaftsportrait? Abenteuerroman? In jedem Fall: Ein Wurf, das Buch einer wagemutigen Autorin. Ulrich Noller hat mit ihr gesprochen. So,Read More

Posted On November 21, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Mira Magén: Wodka und Brot

Gesellschaft ohne festen Boden – Gute Bilder erzählen Geschichten. Würde man das Geschehen des Romans „Wodka und Brot“ von Mira Magén in einem Bild konzentrieren, sähe man ein kleines Haus am Dorfrand, eine Mittdreißigerin mit Kind, die nur schemenhaft erkennbare Figur einer 17jährigen, zwei Männer auf dem Sprung, bei denen unklar ist, ob sie kommen oder gehen. Von Ulrich Noller. Amia heißt die Frau mit dem Kind, sie war Managerin einer Bank, ist ausgestiegen, hat ein Haus auf dem Land bezogen, irgendwo nahe Tel Aviv. Gideon, ihr Mann, einst Staranwalt,Read More

Posted On Oktober 24, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Andrej Iwanov: Hanumans Reise nach Lolland

Eine Geschichte voller Pfeffer – Andrej Iwanovs „Hanumans Reise nach Lolland“ erzählt von den illegal in Europa lebenden Menschen auf eine bislang noch nicht gelesene Weise: bissig, böse, pointiert. Von Ulrich Noller Hanuman träumt eigentlich von Soho, New York. Amerika ist für einen indischen Illegalen in der dänischen Provinz natürlich aber viel zu weit weg. Deshalb träumt Hanuman nebenbei noch einen kleineren Traum, den von der Insel Lolland nämlich, dem „dänischen Ibiza“, wo das Leben so leicht sein soll wie die Frauen schön. Allerdings ist auch Lolland ewig entfernt, wennRead More

Posted On September 19, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Steven Uhly: Glückskind

Mit Mut und Witz vom Glück erzählt – Was tun, wenn man die Mülltonne öffnet – und einem aus derselben ein frisch geborenes Baby entgegengrinst? Steven Uhly, Münchener Schriftsteller mit deutsch-bengalisch-spanischen Wurzeln, hat in seinem neuen Roman „Glückskind“ aus einer möglichen Antwort eine fabelhafte Geschichte gezaubert. Von Ulrich Noller Nichts zu essen im Haus, Chaos in allen Zimmern, die Müllsäcke stapeln sich, die Klamotten ewig nicht mehr gewechselt und im Kopf eine unendliche Verlorenheit – Hans D. hat sich längst von seinem Leben verabschiedet, als er eines Tages wider WillenRead More

Posted On April 25, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Sherko Fatah: Ein weißes Land

Hitlers Muselmanen – In seinem Roman „Ein weißes Land“ beleuchtet Sherko Fatah ein besonderes Kapitel der NS-Zeit. Von Ulrich Noller. Wie „multikulturell“ war eigentlich der Nationalsozialismus? Zumindest war diese „deutsche Bewegung“, das belegen historische Untersuchungen ebenso wie Überlieferungen und Geschichten, ethnisch betrachtet deutlich vielfältiger, als es Jahrzehnte lang den Anschein hatte. In vielen Ländern existierten starke faschistische Gruppierungen und NS-freundliche Kollaborateure. In der deutschen Politik der Kriegszeit gab es verschiedenste Ansätze einer Vielvölker-Zusammenarbeit. Bei den Frontkämpfern war zeitweise sogar jeder zehnte Soldat kein Deutscher, darunter Freiwillige aus allen europäischen Ländern,Read More

Posted On April 18, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Andrea Bajani: Liebe und andere Versprechen

Ein schräger Trip in die Vergangenheit – Die Geschichte wiederholt sich, so lautet eine beliebte These über die Entwicklung der Menschheit. Bewiesen ist das bislang nicht, aber eines ist klar: Die Geschichte wiederholt sich in den Geschichten. Die Historie auszumalen, zu erklären, neu zu denken, umzudeuten – das ist eine der, wie man so sagt, vornehmsten Aufgaben der Literatur. Von Ulrich Noller In diesem Zusammenhang kann man zurzeit einen erstaunlichen Trend beobachten: dass allerorten im globalen Dorf Autoren die psychischen Folgen der Zeit des Zweiten Weltkriegs auf die nachfolgenden GenerationenRead More
Schnittmenge Mexiko – Die Ethnologin und Sachbuchautorin Jeanette Erazo-Heufelder sucht nach der Wahrheit des mexikanischen Drogenkrieges. Und in ihrem literarischen Debüt untersucht sie einen ganz besonderen Kriegsschauplatz. Eine Doppelrezension von Ulrich Noller. Mit den Müttern ist es ja manchmal so eine Sache. Zum Beispiel, wenn sie ihrem längst selbst grau werdenden Sprössling in aller Öffentlichkeit imaginäre Fusseln vom Kragen zupfen. Wenn sie  dem ewigen Filius mit schwieligen Händen das Gesicht umfassen, um ihn nach dem obligatorischen Besuch – möglichst in Anwesenheit seiner neuen Partnerin – mit Mundkuss zu verabschieden. Oder wennRead More

Posted On Februar 11, 2012By Ulrich NollerIn Bücher, Crimemag

Jussi Adler-Olsen: Das Alphabethaus

Mega-Mania Adler-Olsen „Das Alphabethaus“ ist ein Bestseller auf Biegen und Brechen … Krimi macht’s möglich: mit ollen Kamellen ganz nach vorn an der Wühltischfront. Nach dem fetten Erfolg seiner Kriminalromane prescht unser aller liebster Däne Jussi Adler-Olsen auch mit seinem nachgelieferten Debütroman „Das Alphabethaus“ an die Spitze der Verkaufscharts. Ein Buch wie ein Brikett, das aus den fernen Zeiten der Ofenheizungen erzählt; rückblickend in die Kriegs- und Nachkriegszeit. Schon zu seinen Debützeiten, also in den Neunzigern, hat Jussi Adler-Olsen auf Klotzen statt Kleckern gesetzt. Ulrich Noller, der „Das Alphabethaus“ fürRead More

Posted On Dezember 17, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Crimemag

Rita Falk: Schweinskopf al dente

Der Sarrazin-Faktor – Wenn aus Büchern Bestseller werden, hat das meistens Gründe, auch wenn man sie manchmal schwer benennen kann. Manchmal aber ist es gar nicht schwer: Rita Falk macht in „Schweinskopf al dente“ mit Fremdenfeindlichkeit Kasse. Ulrich Noller seziert den Seller. Gefühlswallungen in Großmarktdosis, Autor mit Fernsehfresse, magische Wesen samt Zauberkräften, melancholische Skandinavier, Hämorrhoiden vs. Oralsex und manchmal sogar richtig gute Literatur – die Gründe, warum Geschichten zu Büchern und dieselben dann zu Bestsellern werden, sind so verschieden. wie der Lesemarkt vielfältig ist. Allerdings funktionieren bestimmte Muster zu bestimmtenRead More

Posted On November 23, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Julia Franck: Rücken an Rücken

Alles wollen und nichts können – Ella, Thomas und Käthe. Das sind die zentralen Figuren in Julia Francks neuem Roman „Rücken an Rücken“. Mit ihnen im Zentrum, in ihrem Universum wird die DDR der 1950er- und 1960er-Jahre beschrieben: als ein Land, das im Großen ALLES sein will, die gelebte Utopie, der Gegenentwurf – und das im Kleinen doch so sehr NICHTS kann, das letztlich alles nichts sein wird. Von Ulrich Noller Käthe ist Bildhauerin, sie hat sich für ein Leben im Osten entschieden, weil sie mitarbeiten will an der anderenRead More

Posted On November 16, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Dora Heldt: Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt

Der Wellnessbereich als Bühne des Lebens – Gibt’s was Schlimmeres als eine Fünfzigerfeier in einem spießigen Lokal? Eindeutig ja, findet Ulrich Noller. „Sauna, Hot Stones, Schweißausbrüche“, so wirbt der Deutsche Taschenbuch Verlag auf dem Cover für „Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt“, das neue Erfolgsbuch von Dora Heldt. Und dann geht’s direkt ins Herz der Dinge: „Gibt es etwas Schlimmeres, als seinen fünfzigsten Geburtstag in einem spießigen Lokal mit der ganzen Familie feiern zu müssen, Geschäftskollegen des Mannes und Nachbarn inklusive?“ Betroffen ist Doris, 49, klar, und Hausfrau, auchRead More

Posted On November 5, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Crimemag

Christian Försch: Acqua Mortale

Mehrwert & Nebenwirkungen – Never judge a book by its cover … Ein Paradebeispiel für diese Weisheit ist [[Christian Försch]]s „Acqua Mortale“ – und wie gut, dass Ulrich Noller sich nicht hat abstoßen lassen! Mit Privatschnüfflern tut man sich im deutschsprachigen Genre schwer, schließlich ist Krimi ja „realistisch“, und wir haben hier nun mal keine Detektivkultur. Alle möglichen Ersatzkonstruktionen müssen herhalten, bevorzugt Journalisten, liegt ja auf der Hand. Auch wenn wir nicht nun auch nicht gerade eine investigative Publikationskultur haben, aber das ist eine andere Geschichte … Dass man trotzRead More

Posted On September 3, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Crimemag

Norbert Horst: Splitter im Auge

Dortmund und die Welt – Norbert Horst liefert mit „Splitter im Auge“ einen Polizeiroman reinsten Wassers. Von Ulrich Noller. Jetzt also zählt´s. Und weil Norbert Horst sich richtig Zeit gelassen hat, sind die Erwartungen noch mal höher als sowieso. „Splitter im Auge“, sein neuer Roman, startet mit einer Hypothek: dass er sich beweisen muss. Vermutlich auch vor sich selbst. Und alles hängt an einem seltenen Baum namens Speierling. Aber dazu später. Eine grundsätzliche Besprechung von Ulrich Noller … Drei Jahre Wartezeit – nach vier Romanen, die einzigartig, aber auch umstrittenRead More

Posted On Juni 15, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Birand Bingül: Der Hodscha und die Piepenkötter

Gelungene Persiflage über den Islam in Deutschland – Schwer und bedeutsam und angestrengt, so wird meistens diskutiert und erzählt, wenn Moscheebauten, Kopftuchträgerinnen und das Verhältnis von Muslimen und Nicht-Muslimen in Deutschland das Thema sind. Es geht auch anders – das beweist Birand Bingül mit seinem Roman „Der Hodscha und die Piepenkötter“. Von Ulrich Noller Eine Kleinstadt, irgendwo in NRW. Ein neuer Imam, der samt seiner Tochter aus der Türkei anreist. Eine CDU-Bürgermeisterin, die in Amt und Würden bleiben will. Und ein Showdown von gut anderthalb Monaten bis zur Wahl. DasRead More

Posted On Mai 18, 2011By Ulrich NollerIn Bücher, Litmag

Carlos Ruiz Zafón: Marina

Barcelonas mysteriöse Zwischen-Räume – Ein Junge namens Oscar Drai schleicht in ein altes Haus, in dem ein alter Maler lebt, dessen wunderschöne Tochter sich trotz schwerer Krankheit zusammen mit dem Jungen auf den Weg macht, um uralte Geheimnisse und Verschwörungsszenarien zu lösen: Eine verstummte Opernsängerin spielt da eine Rolle; ein Arzt, der ein geheimnisvolles Serum hütet; ein Mann, der dem Tod eine Schnippe zu schlagen versucht und dabei zum Monster für die Lebenden wird. Eine Fieberfantasie? Nein, der Roman „Marina“ von Carlos Ruiz Zafón. Von Ulrich Noller Manchmal braucht manRead More
Chaos vs. Kultur – Yanick Lahens hat eine kluge, authentische Reflexion über das Erdbeben von Haiti geschrieben. Von Ulrich Noller Haiti, 12. Januar 2010, 16.53 Uhr. Nur für 30 Sekunden bebt die Erde, ein Wimpernschlag und doch eine gefühlte Ewigkeit. Danach ist nichts mehr wie zuvor: Kaum ein Gebäude steht noch, die Infrastruktur des sowieso schon desolaten Landes ist völlig zerstört, bis zu 500 000 Menschen sterben, genau kann es niemand sagen. Yanick Lahens, Publizistin, Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin, geboren 1953 in Port-au-Prince, befindet sich mit ihrem Enkel Noah im Wohnzimmer: Vorlesezeit.Read More