Was wäre, wenn… … es keine Kunst mehr gäbe? Das MMK widmet sich in seiner Ausstellung „Das imaginäre Museum“ dem Szenario des Verschwindens der Kunst – und meint damit das Betriebssystem Kunst unserer Zeit. Von Kerstin Schoof Das Szenario des “Imaginären Museums” ist in jedem Fall außergewöhnlich, Science Fiction und Old School zugleich: im Rückgriff auf Ray Bradburys Klassiker „Fahrenheit 451“, der eine Zukunft entwirft, in der Bücher verbrannt werden und zusehends verschwinden, versetzen das MMK, die Tate Liverpool und das Centre Pompidou ihre Kooperationsausstellung in eine Zukunft ohne Kunst.
Read More Mit ihrer monumentalen Doug Aitken-Schau ist der Schirn ein Sommer-Hit im besten Sinne gelungen, der voll auf das Format Art Rave setzt. Noch bis Ende September lässt sich Aitkens Feelgood in den Herbst verlängern. Von Kerstin Schoof
Read More Zwischen Zerstörung und Schönheit – Bis zum 14. Juni 2015 zeigt das Sinclair-Haus in Bad Homburg Fotografien und Videos des israelischen Medienkünstlers Ori Gersht. Die erste deutsche Einzelausstellung des 48-jährigen Wahl-Londoners und der zugehörige Katalog machen aufmerksam auf Gershts eigenwillige Annäherung an die Verbrechen unsichtbarer Vergangenheiten. Von Kerstin Schoof Wie kann Vergangenheit greifbar, längst vergangene Erfahrungen erlebbar werden? Ori Gershts Fotografien und Filme stellen sich diese Fragen anhand der Schauplätze vergangener Kriege und Verbrechen, die oftmals keinerlei Spuren der dort stattgefundenen Geschehnisse aufweisen. In der Ausstellung „NaturGewalten“ sind es Landschaften,
Read More You are not a gadget – Am Sonntag wird der diesjährige Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Jaron Lanier scheint prädestiniert für die Auszeichnung: der Internetpionier setzt sich seit Jahren für die Entlohnung von künstlerischer Kreativität unter digitalen Bedingungen ein. Aber Laniers Argumentation ist komplexer als ein Plädoyer für Urheberrecht und Buchpreisbindung. Von Kerstin Schoof Jaron Lanier ist Informatiker und Musiker mit Faible für seltene akustische Instrumente, er arbeitet für Microsoft und lehrt an der University of California in Berkeley. Als Entwickler im Silicon Valley der 80er- und 90er-Jahre hat er
Read More Aus dem Schatten des Kinos –The Sopranos, Lost, Breaking Bad und Battlestar Galactica: Alan Sepinwall widmet sich der oft postulierten Serienrevolution im amerikanischen Fernsehen. Dabei schreibt er keine Kulturgeschichte, aber eine vielschichtige Medienanalyse. Von Kerstin Schoof. Alan Sepinwall kennt sich aus mit der Materie: Als Blogger und Serienjunkie im Hauptberuf war er bereits ab 1996 als Fernsehkritiker für The Star Ledger engagiert, seitdem verfasste er unzählige Serienkritiken für seinen Blog „What’s Alan watching?“. In einer Zusammenstellung und neuen Aufbereitung seiner Texte vertritt er jetzt – in einer Reihe mit einer,
Read More Unverwechselbar Gibson – Mit der „Neuromancer“-Trilogie hat er die Science Fiction der 1980er Jahre, den Begriff „Cyberspace“ und mit Cyberpunk ein Genre geprägt, das Kulturwissenschaftler in aller Welt immer noch zur Sekundärliteraturproduktion anregt. In einer Essay-Sammlung gibt William Gibson jetzt Einblick in die Ideen hinter seinen Romanen. Von Kerstin Schoof. „Misstrauen Sie dem unverwechselbaren Geschmack“ vereint die unterschiedlichsten Texte des Autors, entstanden zwischen 1989 und 2011 – Artikel für Wired, die New York Times und den Observer, Kunstkritiken, Eröffnungsreden, Vorworte für Romane und Bildbände ebenso wie eine Vorlesung an der University
Read More Tales from Facebook – Soziale Beziehungen, traditionell im Fokus der Ethnologie, werden zunehmend im Internet geführt. Daniel Miller wirft einen empirischen Blick auf soziale Netzwerke online und erforscht Facebook – auf Trinidad. Von Kerstin Schoof Die ersten Studien des britischen Ethnologen Daniel Miller beschäftigen sich mit materieller Kultur. „Stuff“, „The Comfort of Things“ und „A Theory of Shopping“ heißen seine Veröffentlichungen aus den 1990er Jahren, in denen er Menschen in ihrem Londoner Alltag begleitet und ihr Verhältnis zu den Dingen studiert. Bereits in seiner letzten Publikation „The Internet – An
Read More Im Daten-Dschungel – Shumeet Baluja, Chefentwickler bei Google und Dozent am Robotics Institute der Carnegie Mellon University, verfasst mit „Silicon Jungle“ einen Thriller über Datenmissbrauch bei einer fiktiven Suchmaschinenfirma. „Glaubwürdig und erschreckend“, urteilt Google-Vizepräsident Vint Cerf. Eine unternehmerische Selbstkritik in Romanform?, fragt sich Kerstin Schoof. Stephen Thorpe ist als Dotcom-Gründer mit seiner Firma SteelXchange gescheitert. Unfähig, sich beruflich neu zu orientieren, jobbt er in einem Ökomarkt im Silicon Valley – bis er Molly kennen lernt, die ihn zu einem Praktikum beim Suchmaschinenriesen Ubatoo ermutigt. Stephen bekommt die Stelle und findet
Read More Posted On August 13, 2011By Kerstin SchoofIn Crimemag
Das Geheime und die Gesellschaft – In diesem Sommer geht die Schirn in Frankfurt dem Geheimnis auf den Grund. Statt jedoch die Mysterien geheimer Vereinigungen aufzudecken, werden hier Mythen und Mechanismen sichtbar gemacht, die konspirative Organisationen kennzeichnen. Welche Funktion hat das Geheime in Kunst und Gesellschaft? Ein Rundgang durch die Ausstellung „Geheimgesellschaften. Wissen Wagen Wollen Schweigen“ von Kerstin Schoof. Wer den Trakt der „Geheimgesellschaften“ in der Schirn betritt, begibt sich selbst in mystische und oft unheimliche Gesellschaft. Umgeben von Zeichnungen, Videos, Plastiken oder Installationen, die die Symbolik geheimer Brüderschaften aufnehmen,
Read More Ein Rebell ist nicht gleich kriminell, sollte man meinen – dass politischer oder künstlerischer Widerstand im Laufe der Geschichte nicht selten kriminalisiert wurde, machen Ramón Chao und Ignacio Ramonet in ihrem Kulturführer durch die rebellische Tradition der französischen Metropole deutlich. Von Kerstin Schoof
Read More Der Untertitel der englischen Originalausgabe deutet es bereits an: Nicht allzu ernsthaft soll sie sein, die philosophische Auseinandersetzung mit den Beatles. Siebzehn US-amerikanische Philosophen, mehrheitlich Professoren ihres Fachs, haben die Herausgeber Michael und Steven Baur zu diesem Zweck im vorliegenden Essayband versammelt. Die Frage nach der Notwendigkeit eines philosophischen Buches über die Fab Four beantworten sie im Vorwort zunächst mit einem lapidaren „Warum nicht?“ Von Kerstin Schoof
Read More Tu felix Francia – wie schön, wenn es in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Luxemburg auch so etwas gäbe. Tut es aber nicht, und das hat auch mit dem Status der Kriminalliteratur bei uns zu tun. Der Status des Genres in Frankreich ist ein anderer. Eine erstaunliche französische Bibliothek, porträtiert von Kerstin Schoof.
Read More Sehr viel Spaß wegen seiner unfreiwilligen Komik hat uns vor Jahren die Ankündigung eines Romans von Leif Davidsen als „kosmopolitischer Thriller“ gemacht – auch, weil er US-Propaganda einfach in eine Spielhandlung umgesetzt hatte. Mit dem neuen Buch scheint’s auch nicht besser zu werden, befürchtet Kerstin Schoof.
Read More Am 4. Juli ist Janwillem van de Wetering in Maine gestorben. Für sein schriftstellerisches Werk wurde er mit dem Swedish Royal Mystery Prize (1979), dem Boekenweekgeschenk (1980) und dem Grand Prix de la Litérature Policière (1984) ausgezeichnet. Kerstin Schoof porträtiert den: Outsider in Amsterdam.
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