All posts by Alf Mayer

Alf Mayer, Jahrgang 1952, freier Journalist, lebt nach 33 Jahren Frankfurt in Bad Soden am Taunus, wo er zusammen mit anderen ein Kino gerettet und als Sprecher und Ideengeber eines Kinovereins dafür gesorgt hat, dass es jetzt zu den 209 besten in Deutschland zählt (Bundes-Kino-Programmpreis 2022). Hier bei CulturMag Chef vom Dienst und zusammen mit Thomas Wörtche Herausgeber. Buntscheckiger Lebenslauf, halb frei, halb angestellt, letztlich lieber vogelfrei: Filmredakteur der legendären Medienzeitschrift „medium“, CvD bei der IG Metall und dem Werber-Blatt „horizont“, Arbeit mit Edgar Reitz ("Heimat") und Alexander Kluge (TV), Lufthansa-Kulturförderung, Direktor der Filmbewertungsstelle (FBW), Textchef Manufactum, 150 Titelgeschichten für die IG BAU uva.. Seit 1984 Krimi-Kolumne „Blutige Ernte“ im Frankfurter „strandgut“. Vorliebe for all things hardboiled & noir, und der einzige, der den Lebenslauf des Exilanten Karl Anders aufschrieb, der für die BBC-Deutschland von den Nürnberger Prozessen berichtete und Hammett, Chandler und Ambler als „Krähen"-Bücher nach Deutschland brachte. Zusammen mit Frank Göhre: "King of Cool. Die Elmore Leonard Story" sowie "Cops in the City. Ed McBain und die Romane vom 87. Polizeirevier" (beide CulturBooks). Übersetzer der Crissa-Stone-Romane von Wallace Stroby "Kalter Schuss ins Herz", "Geld ist nicht genug" , "Fast ein guter Plan" und "Der Teufel will mehr"(alle bei Pendragon). Übersetzer von Katherine Faw "Young God" und Benjamin Whitmer "Flucht" (beide Polar Verlag), 50 Arbeitswelt-Porträts für das "Schwarzbuch: Rente mit 70". Kurator der CulturMag Specials VERLUST Uno & Due sowie NATUR und der letzten Mammut-Jahresrückblicke (siehe in der Titelleiste unter "Highlights"). Zu den CULTurMAG-Beiträgen von Alf Mayer.

Buch mit Herzschlag-Faktor Die Geschichte der Buchkunst mag ein Orchideenfach sein, die Kunst der Buchgestaltung eine aus scheinbar zweiter Reihe, weil sie ja nur „angewandte Kunst“ ist. Ja, es gibt sogar Bibliothekare und Leser, die Buchumschläge für überflüssig halten. Sie mögen sich fernhalten von einer Schatzkammer, in der Alf Mayer sich umgesehen hat. Schon länger träume ich von einer Halle auf der Frankfurter Buchmesse, in der die Uhren auf die Jahre 1919 bis 1933 zurückgestellt worden sind. Zu sehen und nur gaaanz vorsichtig anzufassen gäbe es dort NUR jene 1000Read More

Posted On September 6, 2015By Alf MayerIn Crimemag, Film/Fernsehen

DVD: Good Kill – Tod aus der Luft

„Christen in Aktion“ Ein „Good Kill“, das ist ein guter Abschuss: Rakete punktgenau ins Ziel. Alf Mayer hat sich den Film von Andrew Niccol auf DVD angesehen. Bomberjacke, Sonnenbrille, Crewcut, er sieht aus wie ein Pilot, läuft wie einer. Die Cowboys der Luft haben einen eigenen Gang, aber er gehört nicht mehr zur US-Airforce, sondern „zu einer neuen Vogelart, zur Nerdforce“. Keine überschallschnelle F-16 mehr, die er reitet, sein Arbeitsplatz befindet sich in einem der zehn Container neben der Rollbahn einer Airbase nahe Las Vegas. Er ist Joystick-Pilot wider Willen,Read More
Der Fotografie das Verrückte zurückgeben 85 Tatort-Fotos aus dem Los Angeles des Jahres 1953, dazu 25.000 Worte von James Ellroy. Solch ein Fotobuch hat es noch nicht gegeben, solch ein ideales Zusammentreffen von Autor, Gegenstand und Recherchelage, findet Alf Mayer. Texte zu Fotografien, das ist oft herbeigeklaubtes Zeug, mühsam zur Deckung gebracht, übergestülpte Interpretationen. Dies aber ist ein Werk der Güte „Once in a lifetime“. Alexander Kluge würde Kairos am Werk sehen, den richtigen Moment. „Kunst“ mache er als nächstes, lachte James Ellroy beim CrimeMag-Interview im Frühjahr (siehe „Unterwegs zumRead More
Notizen vom alltäglichen Wahnsinn ( September ’15) Aus den Papierkörben unserer Mitarbeiter, angerichtet von der Redaktion Zu wenig Aufsehens: Das muss die Organisierte Kriminalität erst mal nachmachen: derart verknackt zu werden, wie es die Banken in den Vereinigten Staaten und Westeuropa von 2009 bis heute erwischt hat. Aber oh Wunder, die Pressefreiheit, auf deren Rücken all die Anzeigen und Werbespots der Banken- und Anlagefirmen gedeihen und sprießen, kommt gut damit klar, den ABSOLUT UNGLAUBLICHEN Fakt sehr tief unter alle Scheffel zu stellen, dass diese Banken trotz juristischer Gegenwehr in Armeestärke,Read More
Familienbande Ein Familienalbum, ein Wiedersehen mit vielen Bekannten, das ist Jürgen Müllers „Die besten TV-Serien“ schon auf den ersten Blick. Aber das Querformat mit den Maßen der in jeder Hinsicht schwergewichtigen Monographien aus dem Hause Taschen über Kubrick, Bergman und aktuell Chaplin leistet mehr. Es ist ein vier Kilo schwerer Beweis, wie weit TV-Serien es an kulturellem Prestige mittlerweile gebracht haben. Kaum ein Filmfestival mag inzwischen mehr auf sie verzichten, nicht überall wird darauf so klug rekurriert wie in Braunschweig (2. – 8. Nov. 2015, mehr hier) wo die ersteRead More
Die Großen und die Kleinen Das Monumentalwerk aus dem Verlag Taschen über „Die besten TV-Serien“ (Besprechung in dieser CM-Ausgabe) sollte den Blick nicht darauf verstellen, dass es in überwiegender Mehrzahl die kleinen Verlage sind, die in Sachen Film- und Fernsehliteratur am Ball sind und ein immer weiter schrumpfendes – aber zweifelsfrei für den kulturellen Diskurs wichtiges – Marktsegment am Leben halten. Alf Mayer hat einiges an Literaturhinweisen zusammengestellt, eine Umfrage ausgewertet und natürlich zwischendrin TV-Serien geschaut. Im Zeitalter der flüchtigen Inhalte, sei es im Kino, wo die „Auswertungsfenster“ nur nochRead More

Posted On Juni 27, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Don Winslow: Das Kartell

Surfer, bleib bei deinen Wellen – Warum Don Winslows neuer Roman „Das Kartell“ im Meer der Fakten Schiffbruch erleidet. Eine Besprechung, äh, eine Abrechnung von Alf Mayer. Dieses Buch macht nicht glücklich. Nicht, weil es jede Menge grausamer Einzelheiten aus dem sogenannten Drogenkrieg ausbreitet, der in Mexiko bislang über 100.000 Menschenleben gekostet hat. Es gibt wunderbare Bücher über schlimmste Themen. Man könnte sagen, je härter das Thema, desto höher der Anspruch an eine gelungene Form. Leider entspricht „Das Kartell“ in der Form dem Inhalt. Macht was her, aber wenn manRead More
Kunst, ohne Museum Von Alf Mayer In einer gerechten Welt würde es Preise regnen auf dieses Buch, würde es weithin besprochen, zusätzlich in Galerien und Museen zum Verkauf angeboten, hätten alleine die Stadt Kassel und die ihr zugehörende Gesellschaft einige tausend Exemplare abgenommen, könnten die beiden Autoren mit dem Lohn ihrer gewaltigen Arbeit ein paar Monate ihre Miete finanzieren. In einer gerechten Welt wäre dieses Buch ein Ereignis. Aber es geht in ihm um Kunst. Da sind die Maßstäbe noch extremer außer Kraft, da läuft die Ökonomie des Geldes erstRead More

Posted On Juni 13, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Alf Mayer zu Dennis Lehanes Schreibregeln

Dennis Lehanes Regeln für einen Schriftsteller – Mit mittlerweile zwölf Romanen, einem Erzählband, einigen Verfilmungen, drei Folgen von „The Wire“ und vielen Projekten im Köcher darf man das. Wobei er sie nicht in Stein gemeißelt, sondern im lockeren Gespräch während eines Literaturfestivals entfaltet hat – „Dennis Lehanes zehn Regeln, ein erfolgreicher Autor zu werden“. Alf Mayer stellt sie vor: Der walisische Schriftsteller und Moderator Jon Gower entlockte die zehn Gebote dem aus Boston stammenden Dennis Lehane (hier und hier bei CM, zum Interview) beim Event 88 auf der Good Energy Stage desRead More

Posted On Mai 30, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Miami Blues – Neue Formen des Hässlichen

Alf Mayer – Ein Roman ist eine Fallstudie; die Fallstudie des Schreibers, und wenn er ehrlich geschrieben ist, wird er im Schweiß und in den Tränen des Künstlers gebadet sein. „Künstler“ ist ein selten zu verwendendes Wort. Es gibt Autoren, die Künstler in dem Sinne sind, wie ein Hersteller von Strapsgürteln ein Künstler ist. Wenn man zehn Strapsgürtel bestellt, bekommt man zehn Strapsgürtel. Wenn man eine Liebesgeschichte in der Länge von 3.000 Worten bestellt, wird man von einem guten Handwerker eine bekommen. Oder zehn. Ein Roman ist die Fallstudie einesRead More
Käpt’n Ahab als Cop – CrimeMag gibt heute wieder einmal unentschiedenen Programm-Machern einen Hinweis für lau. Alf Mayer hat den neuen Roman von Richard Price „The Whites“ schon einmal im Original gelesen und begutachtet. Der Polizeiroman ist lebendiger, robuster und anspruchsvoller denn je. Richard Price, einer der renommiertesten Autoren der USA, erfährt das gerade zur eigenen Verwunderung am eigenen Werk – mit dem unter dem Pseudonym Harry Brandt erschienenen Roman „The Whites“. Eigentlich wollte er der Kohle wegen schnell eine Cop Novel schreiben, hatte dafür vier Monate eingeplant, glaubte, dasRead More
Auf der Flucht Von einer Bevölkerungsgruppe auf der Flucht, erhobenen Händen als Widerstandsform, empirischer Feldforschung in einem Stadtviertel von West-Philadelphia, von Rahmenhandlungen, totaler Institution, Asylen und Stigmata, vom Battlestar Galaktika und Obamas Unterhaltung mit David Simon über „The Wire“. Manchmal erzwingt die Aktualität einen zweiten Blick auf ein Buch. Peter Münder hatte sich im September 2014 mit „On the Run“ (siehe hier) beschäftigt. Inzwischen hat sich der Zustand der Nation noch einmal verschärft. Deswegen hat Alf Mayer Goffmans Studie noch einmal neu beleuchtet. Warum Walter Scott am Ostersamstag um halbRead More

Posted On April 15, 2015By Alf MayerIn Bücher, Litmag

Camille Seaman: Vom Ende der Ewigkeit

Gegen das Eis in uns Alf Mayer über Camille Seamans Bildband über Eisberge. Sie hat Wolken gejagt („The Big Cloud Series“) und geriet 1999 eher zufällig nach Kotzebue, Alaska. Zwischen 2003 und 2011 war sie dann jedes Jahr als Expeditionsfotografin an Bord von Forschungs- und Handelsschiffen in der Arktis und der Antarktis unterwegs. 2011 kündigte sie auf der „M/V Fram“, dem modernsten Forschungsschiff und Stolz Norwegens, sie hatte noch nie so wenig Eis erlebt bei einer Fahrt, es brach ihr das Herz – und sie kehrte in eine Welt zurück,Read More
Was für ein Mann! James Lee Burke über Charles Willeford – Lesen Sie hier exklusiv die Rede, die James Lee Burke für die Trauerfeier von Charles Willeford 1988 geschrieben hat – sowie eine Erinnerung an Willefords „Cockfighter“ – moderiert, übersetzt und aufbereitet von Alf Mayer. Sie sind zwanzig Jahre lang gute Freunde gewesen. Der eine starb vor jetzt ziemlich genau siebenundzwanzig, am 27. März 1988. Für den andern ist er immer noch lebendig, und es freut ihn ungemein, dass sie beide zusammen gerade in Deutschland wieder aufgelegt werden. Sie sindRead More
Die Zeichen am Himmel Alf Mayer über die Blockupy-Proteste, die Hochhausstadt Frankfurt und Ausbeutung im Baugewerbe. Die Skyline von Frankfurt am Main in schwarzen Rauch gehüllt, als wäre der Krieg in den Metropolen angekommen. Dieses Bild vom Mittwoch, 18. März 2015, dem Tag der offiziellen Eröffnungsfeier der neuen Türme der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, war so heftig, dass es die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bis heute in ihren Printausgaben nicht veröffentlichte. Keine Totale der Stadt, auf deren Türme man sonst so stolz ist, nur Nahaufnahmen der Blockupy-Proteste. Eine qualmende KreuzungRead More

Posted On März 21, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag, Porträts / Interviews

James Ellroy: Perfidia

Unterwegs zum „Übermenschen“ – James Ellroy ist unterwegs, um seinen neuen Roman „Perfidia“ zu promoten. Ein Autor, der, wie es so schön heißt, schon immer polarisiert. Was ist Provokation, was ist mehr als grenzwertig? Und ist er wirklich ein Großer? Oder nur ein sehr Lauter? Alf Mayer hat ihn getroffen. Am Ende gehört er mir, der Ort meiner Geburt, zitiere ich – James Ellroy ergänzt wie aus der Pistole geschossen, „… und seine Sprache besitzt mich“. Dieser Satz von Ross MacDonald stand 1992 als Motto „White Jazz“ voran. Es warRead More

Posted On März 7, 2015By Alf MayerIn Crimemag, Film/Fernsehen

Kino: American Sniper

Propaganda für den Hass – Es ist ein bisschen wie bei Don Winslows „Vergeltung“ – für ein evident bedenkliches Machwerk werden oft seltsame Pro-Argumente aus den letzten Ecken gekratzt, um einen ansonsten geschätzten Künstler zu „retten“. Nicht einmal das funktioniert bei Clint Eastwoods „American Sniper“. Alf Mayer wütet mit ein paar sehr guten Argumenten: Ed McBain brachte es in einer seiner allerletzten Arbeiten auf den Punkt, in dem 2005 erschienenen Kurzroman „Einfach nur Hass“ (Merely Hate), wo eine Mordserie an arabischen Taxifahrern die Stadt zum Pulverfass werden lässt und dieRead More
Salut für einen großen Text – Alf Mayer über Norman Mailer und die 1000 Tage der Präsidentschaft des John F. Kennedy. Dieses Buch ein Coffeetable-Book zu nennen, grenzt an üble Nachrede. Es kommt in einem eigenen Koffer, ist reich bebildert, auch inhaltlich überaus gewichtig. Lehrreich ist es, ja aufregend. Es ist ein Zeitdokument, eine kulturhistorische Expedition, ein Bericht von einem archimedischen Punkt der Politik im 20. Jahrhundert, ein Lehrstück auch der Berichterstattung über sie. Aufwendig recherchiert und betreut, noch die Bildunterschriften verblüffen mit ihrem Inhaltsreichtum, ist dies eine Zeitreise insRead More

Posted On Februar 28, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

James Lee Burke: Sturm über New Orleans

Roman aus einer Kriegszone – Der Erfolg von James Lee Burkes „Regengötter“ hat schöne Konsequenzen: Das deutschlesende Publikum darf sich endlich an „Sturm über New Orleans“ erfreuen, einem Buch aus der Dave-Robicheaux-Serie aus dem Jahr 2007. Kein bisschen gealtert und immer noch ein wichtiges Buch, findet Alf Mayer. An die 30 Plünderer habe er in New Orleans in den Nachwehen des Hurrikans Katrina erschossen, prahlte der Scharfschütze und Navy SEAL Chris Kyle, der gerade von Clint Eastwood in dem Oscar-nominierten „American Sniper“ zum Helden verklärt wird – aber das werdenRead More

Posted On Februar 25, 2015By Alf MayerIn Bücher, Litmag

Desmond Morris: Eulen & Die Reihe „Naturkunden“

Eulen aus Berlin – Eulen nach Athen, zu viel des Guten – wem wäre diese Redensart in den letzten Wochen nicht in den Sinn gekommen? Sie brauchen nichts, dort in Athen, weiß der Volksmund seit ewigen Zeiten? Falsch, ganz falsch, informiert uns amüsiert Desmond Morris in seinem Buch „Eulen“ aus der Reihe „Naturkunden“ im Berliner Verlag Matthes & Seitz. (Weiter unten mehr zu dieser wunderschönen Reihe.) Eulen zu Hauf und in jeder Hinsicht könnten die Athener gerade jetzt gut brauchen, macht er uns klar. Von Alf Mayer Überfluss. Und diesRead More

Posted On Februar 21, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Ben Atkins: Stadt der Ertrinkenden

Eigentlich unmöglich – Ein Romanerstling aus Neuseeland und ein neuer Verlag für Noir. Ben Atkins: „Stadt der Ertrinkenden“ im Polar Verlag, Alf Mayer hat sich beides genauer in den verschiedenen Kontexten angeschaut. Spätestens beim nun fünften Buch des noch jungen Hauses kann man das sagen: Crime-Welt aufgehorcht, es legt da jemand einen Verlagsstart hin, der jedes Hinschauen verdient. Nach den zu Recht positiv aufgenommenen Büchern „Die Wut“ von Gene Kerrigan und „Dead Money“ von Ray Banks in diesem Jahr (CM-Besprechungen hier und hier) ist jetzt im Polar Verlag mit BenRead More
Eine Reise in die Welt des geplanten Verfalls, unter Würdigung der Widerstandsbewegungen – Es ist „nur“ ein Taschenbuch, das hier besprochen wird, ein Hardcover aus dem Hanser Verlag von 2013, noch einmal nutzbar, billiger und damit zugänglicher gemacht. Ein Vorgang gewiss ganz im Sinne seines Autors. Wolfgang M. Heckl ist Physiker und Generaldirektor des Deutschen Museums in München, sein wiederverwendbares Buch heißt „Die Kultur der Reparatur“. Es stellt die Frage: „Kaufst du noch oder reparierst du schon?“ Von Alf Mayer Huh? Schlafen Ihnen gleich die Füße ein? Wieder solch einRead More

Posted On Februar 14, 2015By Alf MayerIn Bücher, Crimemag

Reading ahead (6): Chuck Logan – Fallen Angel

Autor der wirklich toughen Thriller Wir lesen heute schon die Bücher, die Sie erst morgen oder übermorgen auf Deutsch bekommen können. Vielleicht. Oder auch nicht. Heute: Chuck Logan – Fallen Angel – von Alf Mayer Der 1. April 2008 war das letzte Mal, dass er als Autor in Erscheinung getreten war – mit „South of Shiloh“, einem Scharfschützenthriller. Dann verschwand er bis Ende 2014 in der Versenkung. Ein Autor von damals acht makellosen Thrillern, keiner von ihnen je ins Deutsche übersetzt, jeder um Meilen besser als all die Clancys, Forsyths,Read More
Unser Bundesnachrichtendienst Zwei Bücher über den BND: „Geheimobjekt Pullach“ und „Nachts schlafen die Spione“ und ein bisschen kulturgeschichtlicher Kontext. Von Alf Mayer – Zweimal Ortstermin, zweimal Erkundungen einer Liegenschaft, zweimal Blicke auf einen geheimen Ort, in ein Areal in Pullach bei München, langjähriger Stammsitz des Bundesnachrichtendienstes (BND). Zwei ganz unterschiedliche Bücher. Das eine Spurensuche „Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND“, das andere ein sonderbarer Bildband, unter Sicherheitsauflagen entstanden, ästhetisches Werk ebenso wie Zeugnis der Zeitgeschichte. Zwei Bücher, die man zur Kenntnis nehmen muss, wenn man sich mit dem BNDRead More
Von Drahtziehern und Lustfeuerwerkern – Ein Blick in die Kulturgeschichte der Arbeit, von Alf Mayer. Die Arbeit ist immer mehr wert als der Preis, den man für sie zahlt. Das Geld verschwindet, die Arbeit aber bleibt. Maxim Gorki hat das gesagt. Das Zitat eröffnet den Alphabetsreigen einer ungewöhnlichen Enzyklopädie, es steht unter dem Buchstaben „A“ und unmittelbar über der Berufsbezeichnung „Abdecker“. Auch Freiknecht, Fall-, Wasen- oder Feldmeister, Kafiller, Schinder oder Abstreifer genannt, war das der Name für jene Personen, die mit der Beseitigung und Verwertung (abdecken – abhäuten) von TierkadavernRead More
Wir sind Guantanamo? – Alf Mayer zum CIA-Folter-Report und dem Guantanamo-Tagebuch von Mohammedou Ould Slahi. Aus der MAXIMA MORALIA, die Günther Anders nach Auschwitz und Hiroshima als überlebenswichtig für unsere Zivilisation forderte, ist nun nichts geworden. Weniger als nichts. Niederschmetternd empfinde ich in diesen Tagen nicht nur die Lektüre zweier furchtbarer Bücher, sondern auch den dumpfen, hohlen, fast tauben Klang, den diese beiden Schreckensberichte in einem selbst hinterlassen. Machen Sie Ihren persönlichen Lackmus-Test, lesen Sie „Der CIA Folter Report. Der offizielle Bericht des US-Senats zum Internierungs- und Verhörprogramm der CIA“Read More