Geschrieben am 10. Mai 2020 von für Allgemein, Litmag, News, SHUT DOWN 2020

Vera Hofmann: Heute Nacht habe ich mich im Traum selbst zensiert


Culturmag Special SHUT DOWN 2020


HEUTE NACHT HABE ICH MICH IM TRAUM SELBST ZENSIERT


Ich nehm euch mal mit aufs Klo, sagt die Zoomistin und lässt an. Deep State Kackofonie. Das Lachen wurde stummgestellt. Ohrschutz verhält sich zu Maulkorb wie Mundschutz zu Seuche? Mein Körper produziert Solidarhusten, der alte Verschwörungstheoretiker. Ihr „Ich bin doch nicht dein Feind“ umarmt mich lange zum Abschied. „Ich brauche Kompliz:innen, keine Hühnersuppe“, tippe ich atemlos durch die Nacht, oho. Getrenntsein im neuen Einssein. R muss unter 1 sein. 1234 Eckstein. Wenn du die schönste Maske hast, bist du noch Kapitalist:in, HO HO HO. Leergehamsterte Wortspielplätze. Sie hängt in ihren Bankmeetings jetzt immer die Wäsche auf und putzt. Besuch vom Eichhörnchen, es trinkt. H2O. HO 2.0 Ich räume auf. Falls ich gerettet werden muss. Den Schein wahren. Mit Karte zahlen. Wer muss eigentlich von wem vor was gerettet werden? Ratten. Sinkende Arche. Schirme. Klima, Save Our Souls! Welchen guten Ruf, fragt sie und lobt offline meine Facebook-Essays. Einen blauen Daumen zu vergeben traut sie sich nicht mehr. Es hat sich ausgeklatscht, jetzt wird abgewatscht, blaues Auge. Maske 19. COVID-1984. Er findet alles nur halb so schlimm, er sei Optimist, dann müssen wir auflegen, sein Spargel ist gar. Fatten the curves. Wünsche mir #BlockwartegegenBodyshaming. Weltfrieden und den inneren und Wohlsein für alle. Das hätte System, oh we HO. Die Chance ist jetzt! Auf meiner Aktionsliste für heute steht: queeren Soliporno als Sofortmaßnahme in Filterblase injizieren.


Vera Hofmann


Vera Hofmann ist Künstler:in und wohnt in Berlin. Vera braucht Kompliz:innen.
www.verahofmann.de 


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