Geschrieben am 18. November 2022 von für Allgemein, Special Sozialberufe, Specials

Dialog im Feierabend

Eine Intensivfachpflegerin und ein Lehrer unterhalten sich

Nach dem Feierabend sitzt das Ehepaar am Esstisch und reflektiert den Tag. Sie ist Intensivfachpflegerin, er ist Lehrer.

„Wie war dein Tag?“

„Ganz gut, musste nur zwei Schülerinnen das Handy wegnehmen. Nachmittags war es etwas stressiger, viel Pubertät in der achten Klasse. Aber ich habe die Herausforderung angenommen und ich denke, sie haben auch etwas gelernt. Das Elterngespräch zwischendurch war allerdings recht angespannt. Das arme Kind bekommt ganz schön viel Druck von zuhause. Ich hoffe meine Worte sind durchgedrungen. Ich freu mich auch schon auf morgen, habe nette Klassen auf dem Plan. Macht einfach Spaß, wenn man gut miteinander auskommt. Was nervt ist aber, dass ich noch Unterricht vorbereiten muss.“

„Puh… deinen Job könnte ich nicht machen.“

„Wieso, wie war denn dein Tag?“

„Leider keine Pause gehabt, da wir einfach zu wenig Leute in der Schicht waren. Es sind wieder mal viele Kolleginnen und Kollegen krank. Mein Rücken schmerzt auch wieder. Ich hatte echt Hunger und musste mich mit Süßigkeiten irgendwie durchschlagen, sonst hätte ich meine Patientinnen und Patienten nicht versorgen können. Zudem gab es auch noch einen Notfall und wir mussten reanimieren. Hoffe nur, dass die jüngeren Neuen nicht bereits in ihrer Einarbeitungszeit verschreckt werden. Ich versuche ihnen trotz des Stresses auch die guten Momente, das Spannende und Abwechslungsreiche an unserem Beruf aufzuzeigen.“

„Das tust du bestimmt! Da fällt mir ein: hoffentlich haben meine Schülerinnen und Schüler für die Klassenarbeit morgen gelernt.“

„Hoffentlich leben meine Patienten morgen noch.“

„Puh… deinen Job könnte ich nicht machen.“


Agnes und Michael, Intensivfachpflegerin und Lehrer, Stuttgart

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