Auflösung Silbenrätsel
Die Lösung für den September 2012 war ein hundert Jahre altes Herbstgedicht. Die zwei Zeilen, die sich im Gitter ergaben, lauteten: „Stille wohnt in blauen Räumen einen langen Nachmittag.“ Sie stammen aus dem Gedicht:
„In den Nachmittag geflüstert“ (1912) von Georg Trakl.
Titel und Autor waren die Lösung. Das vollständige Gedicht von Georg Trakl finden Sie unten angefügt. Die richtige Lösung eingeschickt und einen Buchpreis gewonnen hat Michael Schorler aus Hannover. Herzlichen Glückwunsch!
Das waren die richtigen Lösungen:
1. SCHLANGE = soll auf ihrem Bauche gehen und Erde essen ihr Leben lang
2. TAUSCHEN = prämonetäre Handelsform
3. INVALIDE = Gebrechlicher, beherbergt 13 in seinem Dom
4. LIEBELEI = solch Flirt reimt sich auf „morgen ist sie vielleicht vorbei“
5. LEHRPLAN = orientiert Lehrer
6. EISDIELE = nicht kaltes Bodenbrett, sondern Schleckbude
7. WÜNSCHEN = „Lebe, wie du, wenn du stirbst, … wirst, gelebt zu haben!“ (Christian Fürchtegott Gellert)
8. OLIVENÖL = mediterrane Universalbutter
9. HIMALAJA = runzeligste Falte auf Gaias Gesicht
10. NÜCHTERN = Zustand vor OP oder Barbesuch
11. TÄFERLUNG = Holztapete
12. IRRLEHRE = Ketzers Botschaft aus dogmatischer Sicht
13. NAPOLEON = brachte Europa par la force zur façon‘
14. BERÜHREN = will der Fan den Star und der Poet die Herzen
15. LUCREZIA = die böse Borgia
16. ARMAGNAC = wie der Perlwein aus der Champagne kommt der Weinbrand aus dem …
17. UMTAUSCH = davon ausgeschlossen ist so manche Ware
18. EIGENTUM = war für Proudhon Diebstahl
19. NÖRGELEI = Gröle nie! schreibt sich wie kritische Spitze
20. RESULTAT = das kommt dabei immer heraus
21. ÄTZKUNST = Säureattentat auf Kupferplatte
22. USAMBARA = samtiges Veilchen aus Tansania
23. MASERUNG = Holzgemälde
©oer
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Georg Trakl
In den Nachmittag geflüstert
Sonne, herbstlich dünn und zag,
Und das Obst fällt von den Bäumen.
Stille wohnt in blauen Räumen
Einen langen Nachmittag.
Sterbeklänge von Metall;
Und ein weißes Tier bricht nieder.
Brauner Mädchen raue Lieder
Sind verweht im Blätterfall.
Stirne Gottes Farben träumt,
Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.
Schatten drehen sich am Hügel
Von Verwesung schwarz umsäumt.
Dämmerung voll Ruh und Wein
Traurige Gitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.