Posted On März 21, 2015By Anne Kuhlmeyer
Fracking! Eva Karnofsky hat aus einem Thema einen Roman gemacht: „Opferfläche“. Interessant, findet Anne Kuhlmeyer. Eine Opferfläche schaffen, ist ein treffender Begriff für ein zynisches Vorgehen: Von einem schützenswerten Territorium wird ein Teil bewusst geopfert, will heißen – der ökologischen Zerstörung hingegeben, verdreckt, verseucht, verwüstet, um den Rest zu „retten“. Wüssten die Menschen, was Fracking für die Landschaft, für den Rhein, ihre Heimat bedeutet, würden sie es sicher nicht zulassen, davon ist der Bürgermeister der kleinen niederrheinischen Stadt Wesel überzeugt. Für die Information der Öffentlichkeit über die Verschmutzung ihres Trinkwassers,
Read More Posted On November 9, 2013By Eva Karnofsky
Er lebt ‒ Er wurde immer wieder totgesagt, der Regionalkrimi, doch am Niederrhein lebt er. Zwar sieht man hier schon morgens, wer abends zu Besuch kommt, weil es so schön flach ist, doch die Mörderinnen und Mörder an Rhein, Lippe und Issel wissen sich in den Auen der Tiefebene gut zu verbergen. Und so sind Kommissare und deren weibliche Ausgaben sowie neuerdings sogar eine Apothekerin und eine Spezialistin für Telefonsex unermüdlich unterwegs, ihnen auf die Spur zu kommen. Eva Karnofsky ist ihnen gefolgt. Was Helmut Toppe für Kleve, ist
Read More Posted On November 24, 2012By Eva Karnofsky
Eva Karnofsky, 1955 in Wesel geboren, schreibt seit 1984 über Lateinamerika. 1993 zog sie nach Buenos Aires und bereiste von dort aus den Kontinent, als Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung. Sie lebt seit 2003 in Bad Honnef bei Bonn und arbeitet als Kritikerin lateinamerikanischer Literatur, u.a. für Deutschlandfunk und SWR. Sie schreibt Romane und Sachbücher. Zuletzt erschienen der Krimi Bogotá Blues (éditons trèves, Trier 2010) und Reise nach Argentinien. Kulturkompass fürs Handgepäck (Unionsverlag, Zürich 2010). Zur Homepage von Eva Karnofsky. Zu CULTurMAG-Beiträgen von Eva Karnofsky
Read More Posted On April 19, 2007By Carl Wilhelm Macke
Wie Staubsauger, abgestellt in Besenkammern Eva Karnofsky gelingt es in ihrer fiktiven Sozialreportage soziale Anklage, politische Chronik und Gaumenkitzel in eine Form zu bringen, die niemals peinlich oder zynisch wirkt. Mucama – das klingt nach einem exotischen Cocktail, einem Strand in Brasilien oder einem Modetanz. Für Frauen jedoch, die in Argentinien ihre Arbeitskraft für häusliche Dienstleistungen verkaufen müssen, hat dieses Wort überhaupt keinen unterhaltenden Reiz. ‚Mucamas’, das sind Hausangestellte, die der Oberschicht des Landes dabei helfen, dass sie ihren Reichtum auch ‚standesgemäß’ ausleben kann. Und auch das ist noch eine verharmlosende
Read More Posted On November 11, 2010By Eva Karnofsky
Beim Kaffeekränzchen wohlhabender Lateinamerikanerinnen wird ein Thema selten ausgespart: das Elend mit dem Hauspersonal. Da geht es dann um Unpünktlichkeit, zähe Steaks oder Brandflecken in teuren Seidenblusen. Dass es die dienstbaren Geister sind, die ihren Arbeitgeberinnen den Vollzeitjob trotz Kindern und anspruchsvollem Gatten oder das tägliche Vergnügen auf dem Golfplatz ermöglichen, wird meist vergessen. Von Eva Karnofsky
Read More Posted On Januar 16, 2010By Eva Karnofsky
Gäbe es ein Ranking der erfolgreichsten Verbrecher, nähme der Kolumbianer Pablo Escobar einen der vordersten Plätze ein. Er verschob Kokain in die ganze Welt und zählte mehrere Jahre zu den reichsten Männern der Erde. Zu seiner besten Zeit hörten ganze Brigaden von Killern auf sein Kommando, und er hat tausende von Toten zu verantworten. Der Brite James Mollison hat die Geschichte des Drogenbarons neu aufgerollt und beweist mit seinem Buch einmal mehr, dass die Wirklichkeit selbst die fantasievollsten Krimiautoren weit in den Schatten stellt, findet Eva Karnofsky.
Read More Posted On Dezember 19, 2009By Eva Karnofsky
Ein Kubaner, der in Madrid lebt, schreibt einen Thriller – das Herz der hispanophilen und spannungsbegeisterten Rezensentin schlug höher. Doch schon der Klappentext dämpfte die Vorfreude: Das Schicksal der Menschheit steht auf dem Spiel. Das klang nach amerikanischem B-Film. Aber es kam noch schlimmer. Eva Karnofsky ist not amused.
Read More Posted On September 12, 2009By Eva Karnofsky
Es muss nicht immer Kaviar sein, Hausmannskost ist gelegentlich auch ganz nett. Und die bietet die Schwedin Liza Marklund mit ihrem nunmehr achten Krimi um die Stockholmer Boulevard-Journalistin Annika Bengtzon. Diesmal treibt es sie in die weite Welt, an die spanische Costa del Sol und nach Marokko. Thematisch oder stilistisch bringt Marklunds "Kalter Süden" das Genre nicht weiter, aber sie versteht es, Spannung zu erzeugen, meint zumindest Eva Karnofsky.
Read More Posted On Juli 11, 2009By Eva Karnofsky
Science-Fiction-Autoren weltweit mühen sich, eine schaurige Zukunft zu erfinden, und dann kommt SPIEGEL-Redakteur Thomas Darnstädt daher und stellt so manche schriftstellerische Kopfgeburt in den Schatten. Dabei hat er „nur“ recherchiert. Was er in deutschen Gesetzen, europäischen und amerikanischen Verordnungen sowie in den Schubladen von Politikern und angesehenen Staatsrechtsprofessoren fand, lehrte Eva Karnofsky das Gruseln.
Read More Posted On Juni 13, 2009By Eva Karnofsky
Die Vermutung, Inspektor Larry Holt könnte wieder auferstanden und von London nach Havanna umgezogen sein, ist falsch. Der Titel "Die toten Augen von Havanna" stammt nicht aus dem Nachlass von Edgar Wallace. Vielmehr verbergen sich dahinter zwei Krimis kubanischer Autoren, die dies Genre nutzen, um die dunklen Seiten des Alltags hinter den charmant-morbiden Fassaden Havannas ans Licht zu bringen. Eine spannende Lektüre nicht nur für Kuba-Reisende, findet Eva Karnofsky
Read More Posted On Mai 30, 2009By Eva Karnofsky
Geld macht schön, sexy und jung und überhaupt ist alles käuflich. Sogar die Liebe. Wer dem noch Glauben schenkt, sollte schleunigst zu "Jedermanns Gier" greifen, dem neuesten Werk von Krimi-Lady Christine Grän, empfiehlt zumindest Eva Karnofsky.
Read More Posted On Mai 9, 2009By Eva Karnofsky
Wer sich in Kuba öffentlich von den Gebrüdern Castro abwendet, landet meist früher oder später im Knast. Und dort geht es in Kuba noch etwas ungemütlicher zu als in Europa. Der Franzose Didier Goupil hat sich mittels Doku-Fiction der Verhaftungswelle von 2003 genähert, aber der ultimative Roman über den sogenannten schwarzen März, sein gesellschaftliches Umfeld und die Situation kubanischer Gefangener steht weiterhin aus, befand Eva Karnofsky nach eher beschwerlicher Lektüre.
Read More Posted On März 14, 2009By Eva Karnofsky
Aufregender hätte man das Leben eines Rebellen nicht einmal erfinden können. Oswaldo Barreto Miliani, Deckname Otto, war nie weit, wenn die Linken dieser Welt eine Revolution planten. In seiner Heimat Venezuela griff er selbst zum Gewehr. Von Eva Karnofsky
Read More Posted On Januar 31, 2009By Eva Karnofsky
Wenn Carlos Balmaceda so weitermacht, dürfte Mar del Plata bald leergefegt sein. In dem traditionellen argentinischen Seebad am Südatlantik geschieht nicht nur gelegentlich ein schlichter Mord. In seinem vornehmsten Restaurant wurde bereits vor einer Weile eine Frau von ihrem Säugling verspeist. Und seit neuestem ist ein gnadenloser Serienkiller unterwegs. Eine Rezension zweier Balmaceda-Romane von Eva Karnofsky
Read More Posted On Januar 24, 2009By Eva Karnofsky
Es gibt Romane, die treiben einen an den Rand der Schizophrenie. Philip Kerrs neuer Thriller über Argentinien und die Nazis: "Das Experiment" zählt dazu. Von Seite zu Seite wuchs der Ärger angesichts geballter, ja unverantwortlicher Geschichts- und Sprachverhunzung. Aber weil das Buch so spannend war, hat Eva Karnofsky allem Entsetzen zum Trotz doch weitergelesen …
Read More Posted On Dezember 6, 2008By Eva Karnofsky
Der Argentinier Sergio Olguín hat sich mit "Die Traummannschaft" (2006) als Fußballkenner empfohlen, kein Wunder, denn er stammt aus Lanús, wo auch Diego Maradona einst das Licht der Welt erblickte. Was bislang zumindest hierzulande nicht bekannt war: In Lanús ist die Luft bleihaltig. Eine Rezension von Eva Karnofsky
Read More Posted On Juni 14, 2007By Eva Karnofsky
Knipp liefert eine umfassende Geschichte des Flamenco, nicht im mindesten romantisch, aber dafür von hohem Unterhaltungswert. Er rechnet mit den Mythen und Legenden ab, die um den spanischen Tanz entstanden sind. Von Eva Karnofsky
Read More Posted On April 12, 2007By Eva Karnofsky
Carlos Gardel war ein Star. Jedenfalls lassen sein strahlendes Zahnpastalächeln unter der breiten Hutkrempe und der seit über siebzig Jahren anhaltende Kult um seine Person dies vermuten. Doch wer verbarg sich wirklich hinter der „kreolischen Drossel“? Von Eva Karnofsky
Read More Posted On Februar 1, 2016By Die Redaktion
Liebes CulturMag-Publikum, – herzlich willkommen zur ersten Doppelausgabe von LitMag und MusikMag im Jahr 2016! LitMag und CrimeMag werden zukünftig 14-tägig versetzt erscheinen. Das LitMag an jedem Monatsersten, das CrimeMag immer zur Mitte des Monats. Am 4.Februar findet im Hamburger Club Uebel & Gefährlich die fünfte „HAM.LIT – lange Nacht junger Literatur und Musik“ statt. 15 Autorinnen, Autoren & 3 Liedermacher/Bands lesen und spielen parallel auf drei Bühnen. Und die Besetzung verspricht auch in diesem Jahr wieder einen spannenden Abend. In unserem kleinen HAM.LIT-Special stellen wir Ihnen einige der TeilnehmerInnen
Read More Posted On Februar 1, 2016By Eva Karnofsky
Eine Geschichte der Judenverfolgung – Robert Schopflocher wurde 1923 in Fürth geboren, 1937 musste die jüdische Familie Schopflocher vor den Nazis nach Argentinien fliehen. Aus Robert wurde Roberto. 1980 legte er einen ersten Roman auf Spanisch vor, 1998 das erste Buch auf Deutsch, über seine Kindheit in Fürth. Der Ende Januar in Buenos Aires im Alter von 92 Jahren verstorbene Autor konnte noch einen ambitionierten historischen Roman über die Inquisition in Lateinamerika beenden. Von Eva Karnofsky Auf Druck Spaniens und der Inquisition der katholischen Kirche verfügte Portugals König Manuel I.
Read More Posted On März 21, 2015By Die Redaktion
Liebes CrimeMag-Publikum, der Frühling ist da. Und Frühlingsgefühle löste auch James Ellroy auf seiner Deutschlandtour offensichtlich bei manchen Fans aus. Alf Mayer hat seinen Verstand nicht abgeschaltet und sich mit Ellroy über dessen neues Buch „Perfidia“ und andere Themen unterhalten. Carlos treibt natürlich quer und setzt mitten in das Geknopse und Gesprieße sein persönliches memento mori. Zoë Beck macht sich Gedanken über die Folgen für die Kriminalliteratur, wenn sich alle möglichen Instanzen in den Schreibprozess einmischen, die da nichts zu tun haben. Thomas Wörtche lobt Jo Waltons „Die Stunde der
Read More Posted On August 30, 2014By Die Redaktion
Liebes CrimeMag-Publikum, in Ferguson (siehe CrimeMag) ist wieder Ruhe eingekehrt. Wirklich? Thomas Adcock beschäftigt sich mit den tieferen Gründen für das Desaster und bringt den Blues und Hannah Arendt in einen verblüffend plausiblen Zusammenhang. Carlos braucht Geld. Das hat Konsequenzen. Lesen Sie selbst! Peter Münder ist sehr von Joakim Zanders Politthriller „Der Schwimmer“ angetan, Alf Mayer feiert Alissa Nuttings Roman Noir „Tampa“ und Eva Karnofsky gefällt Javier Cercas’ „Outlaws“. Unser Mann in Bangkok, Christopher G. Moore, erzählt von kulturellen Spezifika thailändischer Räuber. Und aus Thomas Przybilkas Tresor wichtiger Sekundärwerke lernt,
Read More Posted On August 30, 2014By Eva Karnofsky
Vom Jenseits ins Diesseits „Outlaws“ ist der vierte Roman des spanischen Schriftstellers Javier Cercas, der ins Deutsche übertragen worden ist. Aufsehen erregt hat der Professor für Literaturwissenschaften bislang vor allem mit dem Roman „Anatomie eines Augenblicks“, der den gescheiterten spanischen Militärputsch von 1982 literarisch aufarbeitet. Sein neuer Roman spielt im Milieu krimineller Jugendbanden, in seiner katalanischen Heimatstadt Gerona. Eva Karnofsky hält „Outlaws“ für sehr lesenswert. Ignacio Cañas stammt aus einer Beamtenfamilie und ist ein guter Schüler. Sein Lebensweg scheint vorgezeichnet, aus ihm würde einmal etwas werden. Bis ein Mitschüler beginnt,
Read More Posted On Januar 18, 2014By Die Redaktion
Liebes CrimeMag-Publikum, ein neues Jahr damit zu beginnen, sich der Essentials zu versichern, ist sicher nicht ganz falsch. Deswegen heute ein Klassiker-Check von Alf Mayer – auf dem Prüfstand „Die Freunde von Eddie Coyle“, ein Grundlagentext der Kriminalliteratur von 1971. Carlos ist empört, dass man als deutscher Mann nicht einmal mehr seine rassistische, xeno- und homophobe Meinung sagen darf und nennt erschütternde Beispiele. Am 24. und 25. Januar finden im Frankfurter Literaturhaus die „Literaturtage Mittelamerika“ statt. Mit dabei der mexikanische Autor Paco Ignacio Taibo II – Knut Henkel hat ihn getroffen
Read More Posted On Januar 18, 2014By Eva Karnofsky
Kuba & die Sextouristen – Noch im Vollbesitz seiner Kräfte hat Fidel Castro auf einem Treffen lateinamerikanischer Staatschefs 1995 im malerischen Anden-Skiort Bariloche endgültig dafür gesorgt, dass Kuba in den Blickpunkt der Sextouristen geriet: Er erklärte, Dank der Errungenschaften des sozialistischen Gesundheitssystems seien Kubas Prostituierte wenigstens gesund. So sind Krimis, die die geilen Böcke dieser Welt aufs Korn nehmen, denen angesichts von Havannas schönen jungen Mulattinnen und Mulatten der Sabber aus den Mundwinkeln tropft, durchaus aktuell. Die Kanadierin Peggy Blair hat sich an das Thema Kinderprostitution auf der grünen Insel
Read More Posted On November 9, 2013By Redaktion CM
Liebes CrimeMag-Publikum, sind historische Thriller automatisch aktuelle Thriller? Oder muss man arg an der Historie herumschrauben, bis sie passt? Robert Harris’ neuer Roman „Intrige“ spielt im Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts und rollt die damals notorische „Affaire Dreyfus“ noch einmal auf. Thomas Wörtche ist skeptisch. Carlos hingegen demonstriert, wie bunt und vielfältig die deutsche Grimmi-Szene sein kann und lässt drei eminente VertreterInnen verschiedener Schulen zu Wort kommen. Wir freuen uns sehr, Ihnen ab heute eine neue Kolumne vorstellen zu dürfen, in der Mara Braun die Fußballergebnisse des Wochenendes kommentiert: „Hinter
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